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16 Detmold und Lipper Wald

Dichtes Grün und Geschichte zum Anfassen


Das Denkmal zu Ehren des Germanenrecken Arminius gehört zu den bekanntesten Nationaldenkmälern aus der Kaiserzeit.

HIGHLIGHTS

Detmold, Altstadt. Mit Residenzschloss (ab 1549), Landestheater (1825) und Palaisgarten

Hermannsdenkmal. Nationaldenkmal (1875) für Arminius, den Sieger der Varusschlacht (9. Jh. n. Chr.); Rundwanderweg (8 km)

Hermannsweg. Fernwanderweg durch den Teutoburger Wald, Start an Preußischer Velmerstot (468 m) im Eggegebirge

LWL-Freilichtmuseum Detmold. 100 Wohnhäuser, Wirtschaftsgebäude und Werkstätten aus dem ländlichen Westfalen (April–Okt.)

Externsteine. Sandsteintürme bei Horn-Bad Meinberg

FESTE UND EVENTS

Europäisches Straßentheaterfestival Detmold. Alle zwei Jahre an Pfingsten (Mai/Juni) – PferdeStark. Wettbewerb und Show um das Kaltblutpferd im Gut Wendlinghausen, Dörentrup (Lipper Bergland) im August – MuseumsAdvent. Im Dezember im LWL-Freilichtmuseum Detmold

»Deutsche Einigkeit meine Stärke, meine Stärke Deutschlands Macht.« Ein Ruf wie Donnerhall schallt durch den Teutoburger Wald. Es herrscht jedoch tiefer Frieden. Besucher genießen die Aussicht, atmen die Waldluft, kraxeln im Teuto-Kletterpark und fotografieren sich gegenseitig – Familienausflug am Hermannsdenkmal.

Der 386 Meter hohen Sandsteinkuppe auf der Grotenburg widmete der Architekt und Bildhauer Ernst von Bandel (1800–1876) sein Leben. Nahe germanischer Wallburgreste (Großer und Kleiner Hünenring) errichtete er gegen viele Widerstände ein Nationaldenkmal für Hermann den Cherusker, das weniger die Römer des Varus als den Erbfeind Frankreich im Blick hatte. Auch wenn die Schlacht im Teutoburger Wald inzwischen anderswo verortet wird, reckt der Germanenfürst als 27 Meter hohes Kupferstandbild nach wie vor siegesgewiss sein sieben Meter langes Schwert mit der »hochnationalen« Inschrift in die Höhe.

Die ehemalige Residenzstadt der Fürsten zu Lippe, acht Kilometer vom Hermannsdenkmal entfernt, behauptet ihr historisches Erbe um den Markt (mit klassizistischem Rathaus) und das Fürstliche Residenzschloss, das seit der Weserrenaissance zur Vierflügelanlage wuchs. Schlachten scheinen Kunst und Kultur in Detmold zu Höhenflügen inspiriert zu haben: Christian Dietrich Grabbe dichtete Die Hermannsschlacht, Ferdinand von Freiligrath beklagte die Toten, und auf den acht flämischen Gobelins im Königszimmer des Schlosses erobert Alexander der Große gerade sein Weltreich. Beschaulich wird es erst wieder in den Gassen der Altstadt um die Erlöserkirche und im Landschaftspark um das Neue Palais (1718), heute eine Musikhochschule.

Durch den Naturpark Teutoburger Wald-Eggegebirge verläuft der Hermannsweg, ein Fernwanderweg, vorbei an den wildzerklüfteten Externsteine nahe Horn-Bad Meinberg. Treppen führen auf zwei Sandsteintürme mit herrlicher Aussicht.

Infos und Adressen

ANREISE

Bahn: IC bis Bielefeld, Herford oder Paderborn, weiter nach Detmold und Horn-Bad Meinberg; Auto: A33 Paderborn, B1; alternativ: A2 Bielefeld-Zentrum oder Herford/Bad Salzuflen, B66 bzw. B239

SEHENSWERT

Lippisches Landesmuseum. Natur, Völkerkunde, Geschichte und Handwerk in vier historischen Gebäuden, in der Zehntscheune (1555) Ausstellung zum Mythos um Arminius und Thusnelda. Ameide 4, Detmold, www.lippisches-landesmuseum.de

Horn-Bad Meinberg. Fachwerkhäuser und Burg in Horn, vier Kurparks im Mineral- und Moorheilbad Bad Meinberg

ESSEN UND TRINKEN

Im Weißen Ross. Westfälische Spezialitäten im Paderborner Dorf des LWL-Freilichtmuseums Detmold. www.im-weissen-ross.com


WEITERE INFOS

Tourist Information Lippe & Detmold: Rathaus am Markt, www.stadtdetmold.de

LWL-Freilichtmuseum Detmold: Krummes Haus, www.lwl-freilichtmuseum-detmold.de

Stadtmarketing Horn-Bad Meinberg: Allee 9, www.hornbadmeinberg.de

Wandern auf Hermannsweg und Eggeweg, www.hermannshoehen.de


Die Externsteine bei Horn-Bad Meinberg, Felstürme aus Sandstein, dienten bereits in vorchristlicher Zeit als Kultplatz.


Weißkopfseeadler gehören zu den Stars der Adlerwarte Berlebeck.

Ein besonderes Erlebnis

HERRSCHER DER LÜFTE

Mehr als 40 Greifvogelarten präsentieren sich in der Adlerwarte Berlebeck, der ältesten und größten ihrer Art in Europa (www.detmold-adlerwarte.de). Wie Adler, Bussarde, Habichte, Falken und sogar Geier sich in freier Wildbahn verhalten und welche Gefahren ihnen durch den Menschen drohen – oder für Kleingetier von ihnen ausgehen –, ist umfassend und bilderreich dokumentiert. Zum Erlebnis aber wird die Schau in der »Flugarena«. Angeleitet durch ihren Trainer zeigen die Tiere ihre Krallen, Schwingen und Flugfähigkeiten bei der »Jagd«, dicht über und vor dem staunenden Publikum. Am Ende landen sie jedoch immer auf dem Arm des Falkners. Das Freiflugprogramm findet von März bis November zweimal am Tag statt. Geruhsamer geht es im Vogelpark Heiligenkirchen (www.vogelpark-heiligenkirchen.de) zu. Neben heimischen Vogelarten können bunte Exoten aus Amazonien, Südostasien und Afrika in großen Volieren bewundert werden. Die Fütterung der Papageienbabys erfreut Groß und Klein.

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