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WIE NACKENSCHMERZEN WIRKLICH ENTSTEHEN
ОглавлениеPatienten mit Nackenschmerzen (HWS-Syndrom) erwarten, wenn sie zum Arzt gehen, eine genaue Diagnose und Erklärung für ihr Krankheitsbild. Und für viele Vertreter der herkömmlichen Medizin ist die Sache beim spezifischen HWS-Syndrom auch schnell klar: Die Schmerzen werden auf Veränderungen der Wirbel oder Abnutzungserscheinungen aufgrund des Alters geschoben: Degenerative Veränderungen (Verschleißerscheinungen) sollen die Symptome auslösen, umgebaute Wirbelkörper, geplatzte Bandscheiben oder vergrößerte Facettengelenke auf die Nervenwurzel (Zervikales Wurzelkompressionssyndrom) drücken, aus dem Rückenmark kommende Nerven einklemmen oder die Blutzufuhr stören. Die Folge davon seien Blockierungen, Schmerzen mit Ausstrahlung in Kopf und Schulter, Missempfindungen wie Kribbeln und sogar Lähmungserscheinungen.
Wir sitzen heutzutage viel zu viel und selten bewegen wir uns dabei wie hier in vielen Bewegungswinkeln.
So nachvollziehbar das auf den ersten Blick klingt, so fehlerhaft sind diese Erklärungsmuster unserer Erfahrung nach. Natürlich gibt es Arthrose und Bandscheibenvorfälle oder andere »Abnutzungserscheinungen« und natürlich kann die geschädigte Struktur Auswirkungen auf benachbarte Bereiche haben.
Aber verursacht tatsächlich die Struktur die Schmerzen? Schließlich gibt es zahlreiche Menschen, bei denen auf den Röntgenbildern oder im MRT nichts Schlimmes zu sehen ist und bei denen die Schmerzen trotzdem immer heftiger werden. Ärzte sprechen in diesem Fall oft von sogenannten idiopathischen Schmerzen als Ursache für die Beschwerden.27 Im Klartext bedeutet das, dass sie nicht wissen, woher die Schmerzen kommen, weil sie keine erkennbare Ursache haben. Und umgekehrt gibt es Menschen, die trotz Bandscheibenschäden und anderem Verschleiß völlig schmerzfrei sind.