Читать книгу Was du niemals tun solltest, wenn du unsichtbar bist - Ross Welford - Страница 26

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Notrufzentrale. Worum geht es?«

»Ich brauche einen Krankenwagen«, sage ich mit zitternder Stimme. Noch nie habe ich den Notruf angerufen. Das geht echt an die Nerven, kann ich euch sagen.

»Ich stelle Sie durch.«

Ich warte.

»North Tyneside Ambulanz. Bitte den Namen und die Rufnummer.«

Eine junge Frauenstimme, regionaler Dialekt. Sie hört sich nett an und ich entspanne mich etwas.

»Esther Leatherhead. 07877 654 344.«

»Vielen Dank. Um was für einen Notfall handelt es sich?«

Meine Lektion habe ich beim Gespräch mit Granny gelernt. Es hat dort lächerlich geklungen und wird sich jetzt kaum weniger lächerlich anhören, wenn ich jemandem von der Ambulanz erzähle, dass ich unsichtbar bin.

»Kann ich nicht sagen. Aber ich brauche dringend einen Krankenwagen.«

»Tut mir leid, ähm … Esther, so heißt du doch? Ich muss wissen, um was für einen Notfall es sich handelt, bevor ich einen Wagen schicke.«

»Kann ich nicht sagen. Aber es ist … wirklich dringend. Es ist sehr ernst.«

Die Frau klingt immer noch nett. Sie ist freundlich.

»Hör zu, Schätzchen. Wenn du mir nichts sagst, kann ich dir auch nicht helfen. Du bist zu Hause?«

»Ja.«

»Hast du dich verletzt?«

»Nein … eigentlich nicht, nur … «

»Okay, Süße. Ganz ruhig. Hast du Schmerzen?«

»Nein.«

»Hat jemand anderes Schmerzen oder ist in Gefahr?«

Ich seufze. »Nein. Nur …«

»Ist jemand bei dir? Wirst du bedroht?«

»Nein.« Schon klar, worauf das hinausläuft.

»Wenn kein Notfall vorliegt, bekommt man ärztliche Hilfe unter einer anderen Nummer. Hast du etwas zu schreiben?«

Ich bin kurz davor, in Tränen auszubrechen, und wenn ich noch überlegen könnte, wüsste ich genau, welche Konsequenzen mein Ausbruch haben wird, doch mein Kopf ist alles andere als klar.

»Ich bin unsichtbar geworden und habe fürchterliche Angst und brauche jetzt sofort einen Krankenwagen.«

Das ist der Augenblick, in dem die Frau von beruhigend und freundlich auf verdrossen und starr umschaltet.

»Du bist unsichtbar geworden? Alles klar, Schätzchen. Das reicht jetzt. Die Anrufe werden aufgezeichnet und können zurückverfolgt werden, damit du’s weißt. Ich werde deinen Anruf als Unfug speichern. Solltest du es noch einmal probieren, melde ich es der Polizei. Leg auf, damit die wirklichen Notrufe durchkommen. Unsichtbar? Mal ehrlich, Kinder. Ihr könnt einem echt auf den Wecker gehn.«

Damit endet der Anruf, genau wie meine Hoffnung, es könnte eine einfache Lösung für mein Problem geben.

Was du niemals tun solltest, wenn du unsichtbar bist

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