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Das Bildungssystem in der Schweiz: Vorzüge und Disparitäten

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Kommen wir zurück zur Frage der Arbeitsmarktfähigkeit oder Employability, die aus den verschiedenen Bildungsgängen resultiert. Die aus statistischen Auswertungen abgeleitete Faustregel lautet: Wer eine Berufslehre absolviert hat, unterliegt einem dreimal kleineren Risiko, arbeitslos zu werden oder langzeitarbeitslos zu bleiben als Ungelernte. Und wer eine Berufsbildung hat, riskiert zweieinhalb Mal weniger, Sozialhilfebezüger zu werden.23

Diese grobe Regel zeigt sich nicht nur in Momentaufnahmen, sondern auch in der längerfristigen Wirtschaftsentwicklung, wie sie die ► Grafik 1.5 darstellt: Ungeachtet der Konjunkturlage liegt die Arbeitslosigkeit von Personen ohne nachobligatorische Ausbildung stets deutlich höher als jene von Personen mit einer Berufslehre und noch etwas höher als jene von Personen mit einem Tertiärabschluss (Hochschule oder Höhere Berufsbildung).

Nach ökonomischem Lehrbuch ist die Arbeitslosigkeit eine Funktion des Wirtschaftswachstums. Die ► Grafik 1.5 relativiert diese Lehrbuchdoktrin: Die Arbeitslosigkeit schwankt zwar im Konjunkturzyklus mit den veränderten Wachstumsraten durchaus mit, aber das Niveau Arbeitslosigkeit ist nicht eine Funktion des Wachstums, sondern primär des Bildungsstandes und des Bildungssystems.

Die Akademisierungsfalle

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