Читать книгу Die Lebensachterbahn - Sabine Hoge - Страница 15

Wanzen

Оглавление

Wir fanden dann eine schöne Wohnung mit zwei Kinderzimmern, jedoch in einem nicht so schönen Umfeld. Es war ein Hochhaus und die Hälfte der Bewohner war aus der sozialen Unterschicht; ferner landeten fast alle vietnamesischen Flüchtlinge dort. Aber zunächst fühlten wir uns wohl in der Wohnung, je zwei Kinder in einem Kinderzimmer, und sogar zwei Badezimmer, das war schon ganz gut so. Je mehr neue Problemfälle einzogen, desto schlimmer wurde es jedoch im Haus. Der Fahrstuhl war ständig beschmiert, oft kaputt und es wurde oft hinein uriniert. Wenn wir Besuch bekamen, machte meine Mutter immer noch kurz vor Ankunft der Gäste den Fahrstuhl sauber. Am schlimmsten waren die Wanzen. Als wir Kinder komische Stiche aufwiesen, legte sich meine Mutter nachts auf die Lauer und sah tatsächlich Wanzen laufen, die sie dann auch fing und tötete.

Draußen hinter dem Haus gab es damals eine unbebaute Sandfläche, wo wir oft spielten und auch Drachen steigen ließen. Am liebsten fuhren wir aber mit Rollschuhen ins nahe Einkaufszentrum und liebten es, die Kinderwagenrampen herunter zu fahren. Ich kam ganz gut mit meinem Taschengeld aus und nahm immer etwas Geld mit, um mir beim Bäcker eine Rumkugel zu kaufen, oder ein Zwillingseis Cola oder Orange, manchmal auch Dolomiti. Dort konnte man wirklich gut spielen. Manchmal wurden wir aber auch mit einer Milchkanne zu dem Supermarkt geschickt, wo man noch Milch lose abfüllen konnte. Das taten wir immer gerne, denn so kam man mal raus und hatte etwas Ruhe vor meiner Mutter.

Die Lebensachterbahn

Подняться наверх