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Ein Vorwort des Herausgebers

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zu: Die Lebensachterbahn -

Ein halbes Jahrhundert Lebenserfahrung

von Sabine Hoge


Liebe Sabine,

du hattest mir am 14.2.2015 per Email diesen Buchtext zur Durchsicht und Korrektur geschickt. Erst jetzt – nach deinem Tod – erfasse ich die ganze Reichweite deiner Darstellung, sehe die Zusammenhänge und die großen Verbindungslinien. Erst jetzt begreife und verstehe ich, warum du so warst, wie du warst.

Ich bin es dir schuldig, dass dein Plan verwirklicht und dein Büchlein veröffentlicht wird.

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Liebe Leserinnen und Leser,

wir erfahren Sabines Ansichten und Sichtweisen, die unverändert geblieben sind; eine Bewertung ist der Leserschaft vorbehalten. Es gibt ein paar behutsame Korrekturen und einen Namen habe ich weggelassen. Weggelassen habe ich auch die Liedertexte, die im Entwurf in Englisch und in Deutsch enthalten sind und die, das sei gesagt, deutliche, teils überdeutliche Botschaften enthalten. Sabines Kommentare machen sie verzichtbar. Überhaupt empfehle ich den Versuch zu machen, auch zwischen den Zeilen zu lesen.

Meine Anmerkungen dienen nur dem besseren Verständnis:

ich war mit Sabine lange in einer Partnerschaft verbunden, nach der Trennung entstand ein freundschaftliches Verhältnis.

Weiterhin gehören wir – wie so viele andere – zur Kriegs- und Nachkriegsgeneration, die einen besonders schweren Start ins Leben hatte. Der Grund dafür findet sich in den vom Krieg stark vorbelasteten und traumatisierten Eltern, die einfach den normalen und natürlichen Bedürfnissen ihrer Kinder nicht gerecht werden konnten. Zu dem Thema ist schon eine Reihe von Büchern erschienen. Genannt sei hier Sabine Bode mit ihren Werken Die vergessene Generation / Nachkriegskinder / Nachkriegsenkel. Ohne dieses Wissen bleibt Sabines Buch unverständlich und hinterlässt allenfalls ein Kopfschütteln. Die Väter waren fast alle Soldaten, um ihre Jugend betrogen, mit schrecklichen Erlebnissen, sie kannten nur Befehl und Gehorsam und harte Strafen. Die Mütter mussten ohne ihre Männer auskommen und bei den Lebensumständen im und nach dem Krieg kamen die Grundbedürfnisse der Kinder einfach zu kurz. Schon die genannte Elterngeneration hatte Eltern, die durch den 1. Weltkrieg geschädigt waren! Zwischen den Zeilen erfährt der achtsame Leser, wie tief die jeweiligen politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in das private Leben der Menschen eingreifen, ohne dass uns das ständig bewusst ist: Die betreffenden Textstellen hebe ich hervor. Das heutige gesellschaftliche emotionale Gefüge mit auffällig vielen depressiven Menschen zeigt die indirekten Kriegsfolgen. Das allgemeine Grundgefühl, eine Mischung aus Angst, Sehnsucht und Wehmut ist unauffälliger. Aus diesem Wissen ergibt sich der Wunsch nach Veränderung. Sabines Zeilen bieten einen kleinen Beitrag zur Orientierung. Nur eine Peilung hilft uns, zunächst den eigenen Standpunkt zu verorten, damit Reflexionen möglich sind, die den eigenen persönlichen Horizont erweitern können.

Karl-Hinrich Schlüter, Herausgeber




Die Lebensachterbahn

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