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Kapitel 3
ОглавлениеHohe Pforte
Begleitet von einer tiefen Verbeugung und wohlfeilen Worten, übergab der in osmanische Beamtentracht gekleidete persische Abgesandte Köse Musa ein versiegeltes Schreiben von seinem Auftraggeber, dem persischen Schah Karim Khan. Dann drehte er sich um und verließ ohne weitere Erklärung den Raum. Misstrauisch studierte Köse Musa die Schriftrolle, die er in Händen hielt. Er brach das Siegel auf und las:
Musa, mein ergebener Freund. In dem Moment, in dem Ihr diese Zeilen überfliegt, sprechen gerade zwei Kinder in Eurem Palast vor und bitten um Aufnahme. Die beiden kommen von mir, und sie geben sich als Geschwister aus, obwohl sie sich noch gar nicht kannten, als sie von hier aufbrachen. Der Junge heißt eigentlich Farhad und das Mädchen Parwin. Weil ihre richtigen Namen aber zu Persisch klingen würden - wenn Ihr versteht, was ich meine - habe ich sie Kamil und Kamile genannt. Eure Sprache beherrschen sie schon von Kindesbeinen an. Nun sollen sie so ausgebildet werden, dass sie später einmal die Interessen meines Landes verfechten können. Es wäre mir lieb, wenn Ihr ihnen ermöglicht, in hohe Ränge aufzusteigen und zu zuverlässigen Informanten zu werden. Wem, wenn nicht Euch, könnte ich in dieser delikaten Angelegenheit vertrauen? Schließlich verfolgen wir doch beide dasselbe Ziel: den Untergang der Osmanen. Wir werden ihnen von innen wie von außen die Luft abschnüren. Von außen unterstützt uns übrigens auch die russische Kaiserin Katharina nach Kräften. Also, nehmt Euch der beiden Kinder an, und weist sie ein.
Auf gute Zusammenarbeit,
Karim Khan, Wakil der Zand-Dynastie und Herrscher über den Orient.
Auch wenn die Perser die meisten Schlachten gegen die Osmanen verloren hatten, fühlten sie sich ihnen seit Jahrhunderten überlegen. Alle militärische und politische Macht lag bei den Osmanen. Trotzdem ließen es sich die Perser nicht nehmen, immer wieder Intrigen zu spinnen, um ihnen zumindest auf diesem Wege zu schaden. Und Köse Musa war für diese Art von Intrigen empfänglich. Ihn verband schon seit längerer Zeit eine Kollaboration mit dem Schah, von der er persönlich zu profitieren hoffte.
Beide waren bestrebt, das Reich aufrechtzuerhalten. Während es jedoch Köse Musa darum ging, seine eigene Herrschaft an die Stelle der osmanischen Dynastie zu setzen, versuchte der Schah die Schia, zweitgrößte Konfession im Islam, zu verbreiten und somit das sunnitische Reich mit diesem Gedankengut zu unterwandern. Jedoch war das Osmanische Reich sehr groß.
Köse Musa Pascha und einige ähnlich denkende Staatsmänner im Reich reichten nicht aus, um unter anderem die Ziele Teherans zu verwirklichen. Daher bedurfte es vieler Informanten, die heimlich im Palast erzogen wurden, um später entsprechend eingesetzt zu werden. Farhad und Parwin waren zwei von Hunderten solchen Kindern.
Ohne weitere Zeit zu verlieren, ließ er nach den beiden Kindern rufen. Kurze Zeit später führte sein persönlicher Leibdiener sie herein. Köse Musa hieß seine kleinen Gäste willkommen und breitete die Arme aus, so als wolle er sie umarmen. Ganz entgegen seinen sonstigen Gepflogenheiten rang er sich ein Lächeln ab und bat sie, auf dem Diwan ihm gegenüber Platz zu nehmen. Der Junge erwiderte seinen Gruß und setzte an, sich vorzustellen: „Ich bin Kamil, und das ist meine Schwester Kamile. Wir kommen, um...“Doch sofort fiel ihm Köse Musa ins Wort und zeigte sein wahres Gesicht. Denn es war ihm unerträglich, wenn Untergebene, und seien es Kinder, unaufgefordert zu ihm sprachen.
„Ich weiß, ich weiß. Du brauchst mir nicht zu verschweigen, dass ihr eigentlich Farhad und Parwin heißt. Karim Khan, mein gütiger Freund, hat mir den Grund eures Aufenthalts mitgeteilt. Ein langes Gespräch erübrigt sich also. Ich werde euch in den Sultanspalast aufnehmen, und ihr werdet euch umgehend in euer neues Leben einfügen. Bemüht euch, das Vertrauen eurer Ausbilder zu gewinnen. Eifer, Hingabe und Disziplin sind dafür unabdingbar. Alle weiteren Fragen wird euch mein Leibdiener beantworten. Er ist eingeweiht.“
Die Eltern der beiden Kinder mussten so einiges einstecken. Die Soldaten des Schahs drohten ihnen damit, ihr ganzes Hab und Gut zu beschlagnahmen und sie dann zu töten, wenn sie nicht gehorchten. Ihre Kinder wurden von ihrem eigenen Regenten erbeutet und verschleppt. Denn die Eltern wurden nicht unterrichtet, was mit ihren Kindern geschehen sollte.
Nach dieser Maßregelung erklärte er die Audienz mit einer lapidaren Geste für beendet.
Dass die beiden Kinder den Hof in Teheran nach ihrer Ausbildung mit wichtigen Informationen versorgen sollten, hatte ihnen Karim Khan wahrscheinlich nicht verraten. Also hielt es auch Köse Musa für klüger, es zu verschweigen.
Köse Musa bekleidete das Amt des Kaimakam, und seit zwei Monaten genoss der stellvertretende Großwesir ganz neue Freiheiten. Denn der Großwesir selbst kämpfte auf dem Schlachtfeld gegen die Russen und verteidigte das Osmanische Reich gegen äußere Feinde. Und der Sultan versuchte, den Unruhen im Innern seines Reiches Einhalt zu gebieten und Reformen in die Wege zu leiten. Bürokratie und Militär mussten dringend modernisiert werden.
Marodierende Janitscharen nutzten jede Gelegenheit, um für Aufruhr zu sorgen. Ihr Sold war in letzter Zeit ungerecht verteilt worden, wofür der Sultan den amtierenden Janitscharen-Agha verantwortlich machte. Einige von ihnen hatten seit Monaten keinen Groschen mehr bekommen, während andere die Taschen aufhielten und nichts dafür taten. Je größer die Probleme wurden, desto freiere Hand hatte Köse Musa; desto mehr Einfluss konnte er geltend machen und selbst Großwesir spielen. Folglich ließ er nichts unversucht, um die Unruhen und den Krieg weiter anzustacheln.
***
Unruhig schaute Said auf die Uhr an der Wand des spärlich möblierten, kleinen Raums im Stiftungsgebäude neben der Moschee und sehnte das Ende des Unterrichts herbei. Als es endlich soweit war, stürmten er und Mersed nach Hause, um Betim vom Konak abzuholen, um durch das Viertel zu streifen. Inzwischen wohnte dieser seit gut einem Monat in Saids Familie und konnte bereits kurze Sätze auf Türkisch bilden.
Zusammen schlenderten sie zuerst zum Kaffeehaus, das sie jedoch ohne Begleitung der Väter nicht betreten durften. Ein Blick hinein verriet ihnen aber, dass hier nicht nur Kaffee getrunken, sondern auch reichlich Tabak geraucht wurde. Sie grüßten Sami von der Türschwelle aus und zogen weiter zum Laden nebenan. Hüseyin war gelernter Tischler. Fast alles, was in dem Viertel aus Holz hergestellt war, hatte er auf seiner Hobelbank bearbeitet: die Gebetsnische, die Kanzel und die Empore in der Moschee ebenso wie Truhen und Kommoden. Mersed ließ seinen Blick über die unzähligen Exponate wandern und entdeckte eines, das er zuvor noch nie gesehen hatte.
„Das nennt man Schachspiel, Mersed“, stillte Hüseyin seine Neugier. „Ich habe es selbst geschnitzt.“
„Und wie spielt man das?“
„Es ist ein Strategiespiel. Jede Figur hat ganz bestimmte Möglichkeiten, sich zu bewegen. Ziel ist es, die gegnerischen Figuren aus dem Feld zu schlagen. Die Regeln sind im Grunde genommen recht einfach. Die Raffinesse liegt in der Strategie. Schach wird schon seit Jahrhunderten gespielt, das Spielbrett steht sinnbildlich für den Herrschaftshof und seine Soldaten.“
Merseds Interesse hielt sich in Grenzen. Ganz anders Said, in seinen Ohren klangen die Wörter Strategie, Herrschaftshof und Soldaten sehr spannend. Um sein Ziel, Janitscharen-Agha zu werden, erreichen zu können, würde auch er eine gute Strategie brauchen. Daher wollte er dieses Spiel unbedingt erlernen. Doch für den Moment verabschiedeten sie sich von dem Tischler. Schließlich wollten sie Betim, der den Hüseyins Erklärungen kaum folgen konnte, nicht weiter langweilen.
Eingezwängt zwischen dem Moscheegelände und Ibrahims Konak lag das Haus von Salih Hodscha. Vor der Tür auf dem Gehsteig wären die drei fast über einen Bund gelber Tulpen in einer Vase gestolpert. Mersed wusste dafür keine Erklärung. Hatte sie jemand, der den Kranken besuchen wollte, aber niemanden angetroffen hatte, dort abgestellt, oder stammten sie aus dessen Blumenbeeten im Garten?
Said rüttelte an dem kleinen Türklopfer in der Erwartung, dass Salih Hodschas Frau ihnen öffnen würde. Schließlich waren sie noch Kinder, da war dies kein Problem. Und außerdem, wer außer ihr hätte auch sonst zur Tür kommen sollen, schließlich lebten die beiden hier ja nur zu zweit. Kurze Zeit später erschien sie an dem Erkerfenster zur Gasse hin und erkundigte sich, was die Kinder wollten. Einem Krankenbesuch bei ihrem Mann erteilte sie jedoch freundlich eine Absage und verwies auf die Vase mit den Tulpen.
„Aber was haben die denn zu bedeuten?“, fragte Mersed.
„Ja wisst ihr das denn nicht? Wenn jemand eine Krankheit hat, die ansteckend ist, stellt man gelbe Tulpen vor die Tür. Dann wissen die Leute, dass sie sich besser fernhalten sollen, um sich nicht zu infizieren.“
„Merkwürdig.“
„Warum? Ich finde das jedenfalls sehr einfallsreich“, widersprach ihm Said.
Danach holten sie Hayrunnisa ab, Merseds zwei Jahre ältere Schwester, um zusammen zu Eleftheria zu gehen. Eleftheria wiederum war die drei Jahre ältere Schwester von Stavros, der auf dem Fest mit seinem Tritt in den Hintern eines der Störenfriede allseits für Gelächter gesorgt hatte. Ihre Familie wohnte in einem bescheidenen Holzhaus in der Galata-Turm-Straße, die sich an Saids Moschee-Gasse anschloss. Da sie noch nicht zur Schule ging, wartete sie schon seit dem Morgen sehnsüchtig auf Said und Mersed, um mit ihnen zu spielen.
Wie nicht wenige andere Kinder in ihrem Viertel besaß auch jeder von ihnen einen aus Buchsbaum geschnitzten ballonförmigen Kreisel, mit dem sie ganze Nachmittage verbringen konnten, ohne sich auch nur eine Sekunde zu langweilen. Um den Kreisel in Schwingung zu versetzen, banden sie ein dünnes Seil um seine untere Hälfte und zogen dann ruckartig daran.
Vollkommen in ihr Spiel vertieft auf dem Boden hockend, schreckte ein wütender Schrei sie auf. Vor ihnen stand ein dicker Mann in einer prunkvollen, mit Goldknöpfen besetzten Offiziersuniform.
„Macht gefälligst Platz, damit wir hier durchkommen“, glühte er förmlich vor Wut. Hinter ihm und zwei Leibwächtern erblickten die Kinder einen Trupp von etwa einem Dutzend berittenen Soldaten, die eine Kutsche eskortierten - eine Kavalkade des Sultanshofes. Für Said waren diese Reiterzüge nichts Ungewöhnliches. Fast tagtäglich bahnten sie sich rücksichtslos ihren Weg durch die engen Gassen des Viertels. Betim aber wollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen und unbedingt einen Blick in die Kutsche erhaschen. Vielleicht saß ja der Sultan persönlich darin. Doch die Luke der Kutsche war zu klein, um aus dieser Entfernung etwas zu erkennen.
Genau wie Said hielt sich auch Mersed nicht länger mit der Kutsche und den Reitern auf. Er trat zur Seite, ohne weiter nachzudenken, und schaute zu den umliegenden Häusern auf. Von dort aus winkte ihnen Daphne zu, die Mutter von Eleftheria und Stavros, die auf einer Bank unmittelbar hinter dem Fenster saß. Said und er winkten höflich zurück, als sie plötzlich lautes Wehgeschrei vernahmen. Ein paar Schritte von ihnen entfernt krümmte sich Betim am Boden, wimmerte vor Schmerz und reckte hilfesuchend die linke Hand in die Höhe. Der Reiterzug stoppte, und sofort eilten einige Passanten herbei, um zu sehen, was passiert war.
„Ich wollte mir die Kutsche aus der Nähe anschauen. Doch dann kam ein Pferd auf mich zu. Ich konnte nicht mehr ausweichen, und es wirbelte mich zur Seite“, jammerte Betim in gebrochenem Türkisch, das die meisten Anwesenden kaum verstanden.
„Und? Bist du verletzt, mein Junge?“,wollte ein Passant wissen.
„Ja, mein Herr. Aber es geht schon wieder. Nur die rechte Schulter tut mir weh.“
Dass Betim seine Verletzung nur vorspielte, bemerkte in dem Durcheinander niemand. Und so erreichte er sein Ziel. Die Kutschentür wurde aufgestoßen, und zwei Frauen und ein kleiner Junge stiegen aus. Mitfühlend näherten sie sich Betim. Die eine der Frauen fasste ihn am Arm und vergewisserte sich:
„Geht es dir auch wirklich gut?“
„Ja, gnädige Frau. Es ist nicht so schlimm.“
„Verrätst du mir deinen Namen?“
„Betim, Euer Ehren.“
„Betim, das klingt schön. Woher kommst du, Betim?
„Aus Albanien.“
„Weiß du, wer ich bin?“
„Nein, Eure Hoheit.“
„Spar dir das Wort Hoheit für unseren Schöpfer. Ich bin die Amme unseres Kronprinzen Selim.“
Sie deutete auf den Jungen, der hinter ihr stand, und Betim neugierig musterte. Diese Information ließ Betim aufhorchen. Die Amme fuhr fort:
„Wir sind auf dem Weg zum Mewlewi-Konvent hinter dem Galata-Turm. Bis dahin sind es nur noch einige hundert Fuß. Wenn du gestattest, möchte ich mich bei dir entschuldigen, indem wir dich und deine Freunde zu einer Aufführung der Tanzenden Derwische dorthin einladen. Unser junger Prinz freut sich schon seit Tagen darauf.“
Der Prinz war gleich Feuer und Flamme: „Ja, sie sollen mitkommen. In der Gesellschaft von Gleichaltrigen fühle ich mich gleich viel wohler.“
Also forderte die Amme auch Said und Mersed auf, sich ihnen anzuschließen. Mersed nahm Hayrunnisa das Versprechen ab, den Eltern bloß nichts zu erzählen; sie hätten diesem Ausflug niemals zugestimmt. Dann wurde Betim in die Kutsche gebeten, während Said und Mersed der Kavalkade zu Fuß folgten. Hayrunnisa und Eleftheria hingegen blieben zurück und wendeten sich schnell wieder ihren Kreiseln zu.
Im Konvent angekommen, überraschte Betim seine Freunde, indem er ihnen verriet, was er auf dem Weg in der Kutsche erfahren hatte: „Er heißt Selim und ist wahrscheinlich unser zukünftiger Sultan.“
An einer Bibliothek, einem Mausoleum und einem Friedhof vorbei führte der Weg in einen großen Hof. Das Hauptgebäude, in dem die Tanzdarbietungen stattfinden sollten, lag unmittelbar vor ihnen. Neben dem Eingang befand sich eine mit Wasserhähnen bestückte Zisterne für die Gebetswaschungen und andere Anlässe. Auch Said und die anderen reinigten sich, bevor sie die Semahane betraten. Den Mittelpunkt des Gebäudes bildete eine geschätzt vierzig Fuß im Quadrat messende Tanzfläche mit Holzplanken, die von einer kniehohen Balustrade umgeben war. In Gruppen um die Tanzfläche verteilt saßen bereits zahlreiche Männer, Frauen und Kinder auf dem Boden, die gespannt auf den Beginn der Zeremonie warteten. Für den Prinzen und seine Gäste aber wurden Stühle besorgt, auf denen sie sich niederließen.
Als Selim merkte, dass Said vergeblich versuchte, die großen Inschriften aus dem Heiligen Koran zu entziffern, die in vergoldeten Rahmen an den Wänden prangten, sprach er ihn an:
„Ich war vor drei Wochen zum ersten Mal hier, und die Tänze haben mir sehr gefallen. Genau wie die Melodien der Ney, einer Rohrflöte. Durch die Musik versetzen sich die Tänzer in Ekstase und drehen sich, zuerst ganz langsam, dann immer schneller, um ihre eigene Achse. Das Erstaunliche ist, dass sie selbst davon angeblich gar nichts mitbekommen. Das hat mir zumindest einer der Tänzer nach der Vorstellung erzählt.“
Wenig später betraten die Derwische die Bühne. Das Getuschel ringsum verstummte, und die Aufführung begann. Mersed und Betim merkten schnell, dass sie den Darbietungen nicht viel abgewinnen konnten. Said und Selim dagegen verfolgten das Geschehen auf der Tanzfläche wie gebannt. Flüsternd wies Selim Said auf einen Tänzer hin, der noch wie ein Kind aussah.
„Stimmt, das ist ein Kind. Wie alt es wohl sein mag?“
„Ich weiß es nicht, aber vermutlich so alt wie wir, oder etwas älter.“
„Vielleicht sollte ich mich einfach auch bei den Tanzenden Derwischen anmelden und tanzen lernen. Ob wir nach der Aufführung wohl mit ihm reden können?“
Als der Prinz später einen seiner Begleiter zu dem Jungen schickte, um ihn zu sich zu zitieren, wurde ihm sein Wunsch jedoch abgeschlagen. Die Derwische vollzögen eine Art religiösen Ritus und bräuchten danach eine Zeitlang, um sich wieder ganz aus der Ekstase zu lösen.
Kurz darauf verabschiedete sich Prinz Selim im Hof von seinen neuen Freunden. Said und Selim versprachen einander, sich schon nächste Woche wieder hier zu treffen. Diesmal würde Said versuchen, auch seinen Vater mitzubringen. Betim und Mersed hingegen winkten dankend ab. Sie hatten sich in der letzten Stunde ziemlich gelangweilt. Die drei Freunde winkten Selim noch kurz nach und machten sich dann schnell auf den Heimweg. Falls ihre Eltern fragten, wo sie so lange gewesen waren, würden sie ihnen sagen, dass sie einen Bummel durch das Viertel unternommen hätten. Kein Wort von der Begegnung mit dem Prinzen, das hätte ihnen sowieso niemand abgenommen.