Читать книгу Romanpaket Spezial 8/2021: Die mitreißendsten Liebesromane im August 2021 - Sandy Palmer - Страница 11

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Holger hielt den Atem an, als Julia aus der Tür ihres Zimmers kam. Sie trug das Modellkleid, das für Veronique Höhler angefertigt worden war, und es stand ihr hervorragend. Das intensive Blau unterstrich ihre Blondheit, hob das Veilchenblau ihrer Augen noch mehr hervor.

„Wunderschön.“ Sein Blick umfing ihre zierliche Gestalt, und am Leuchten seiner Augen erkannte Julia, dass sie ihm gefiel.

„Danke. Veronique hat wirklich einen exzellenten Geschmack.“ Julia bemühte sich um Sachlichkeit. „Hoffentlich ist sie nicht sauer, weil ich das Kleid schon mal getragen habe.“ Sie wollte an Holger vorbei gehen, doch er hielt sie am Arm fest.

„Vergiss doch endlich Veronique.“ Seine Stimme klang ein wenig rau, was seine Erregung verriet. „Ich denke auch nicht mehr an sie.“ Sanft zwang er sie dazu, ihn anzusehen.

Julia biss sich auf die Lippen. „Hör auf damit, Holger“, sagte sie leise. „Ich hab keineswegs vergessen, warum ich hier bin.“ Sie machte sich mit einem Ruck von ihm los und ging zur Tür. „Und ehrlich gesagt bin ich froh, wenn die Reise zu Ende ist. Es tut mir unendlich leid, dass ich deinen Onkel so brutal belügen muss. Er ist ein so liebenswerter Mensch.“

„Und so großzügig, nicht wahr?“ In seinem verletzten Stolz wurde Holger ungerecht. „Die Kette ist doch von ihm, oder?“

Julia tastete zum Hals. „Ja. Er hat sie heute gekauft. Und das Armband auch.“ Sie hob den Arm ein wenig höher. „Aber keine Sorge, ich werde die Schmuckstücke nicht behalten.“ Damit hastete sie aus der Suite, und Holger hatte Mühe, ihr zu folgen. Erst kurz vor der Tür des Speisesaals holte er sie ein.

„So hab ich es nicht gemeint, Julia. Bitte...“ Er ging dicht neben ihr. „Der Schmuck interessiert mich nicht. Du aber...“

„Da ist dein Onkel.“ Ohne auf ihn zu warten eilte Julia auf den alten Herrn zu, der schon an seinem Platz saß und sich erhob, als sie auf ihn zu kam.

„Kindchen, du siehst wunderschön aus.“ Er küsste sie ungeniert auf beide Wangen, dabei sah er zu Holger hin, dessen Gesicht verkniffen wirkte.

Erst im Lauf des Abends lockerte sich die Stimmung, und Julia entspannte sich vollständig, als die Musik im großen Saal zum Tanz aufspielte und Wunnibald sie zum ersten Walzer bat. Von da an ließ sie kaum einen Tanz aus. Außer zwei Offizieren, die sehr fesch aussahen in ihren weißen Galauniformen, forderten sie noch drei andere Herren zum Tanz auf. Vor allem der blonde Schwede ließ es sich nicht nehmen, sie immer wieder aufzufordern oder einen erfrischenden Drink mit ihr an der Bar zu nehmen.

„Du solltest aufpassen, sonst schnappt dir der blonde Typ dir deine Freundin noch vor der Nase weg.“ Wunnibald Wahlen sah amüsiert zu seinem Neffen hin, dem man die Eifersucht deutlich vom Gesicht ablesen konnte.

„Unsinn“, winkte er ab, doch seine Miene sprach Bände.

Beim nächsten Tanz war er es, der Julia wieder zur Tanzfläche führte, und die bis kurz vor Mitternacht bekam kein anderer Mann mehr die Gelegenheit mit ihr zu tanzen.

„Puh, jetzt brauch ich aber mal eine Pause“, lachte Julia und ließ sich lächelnd neben Wunnibald nieder.

„Dann geht doch mal an Deck.“ Der alte Herr sah auf seine Uhr. „In einer Stunde laufen wir New York an, vielleicht könnt ihr die Silhouette der Stadt schon sehen.“

Zögernd sah Julia zu Holger hin, dem einer der Kellner gerade ein neues Glas Wein eingeschenkt hatte. „Ich würde ganz gern mal an die Luft gehen“, sagte sie.

„O.k, dann komm ich mit.“ Er gab sich gleichgültig, doch insgeheim war er froh, endlich mal mit ihr allein sein zu können.

Es war eine sternklare Nacht, und außer ihnen befanden sich noch etliche Passagiere an Deck. Aber das kümmerte sie nicht. Sie fanden einen Platz am Heck, und Julia beugte sich ein wenig vor, um besser hinüber zum Land sehen zu können, wo ein paar vereinzelte Lichter die Großstadt erahnen ließen.

„Pass auf.“ Holger hielt sie zurück. Für einen kurzen Moment lag sie an seiner Brust, sie spürte das Klopfen seines Herzens und schloss kurz die Augen. Träumte sie es oder küsste er ihr Haar?

„Mir ist kalt.“ Sie machte sich von ihm los. „Wir sollten zurück zu deinem Onkel gehen.“

„Hier, nimm meine Jacke.“ Schon zog er die Smokingjacke aus und legte sie ihr um die Schultern. „Das New York-Panorama willst du doch nicht versäumen, oder?“

„Wir laufen doch erst am Morgen dort ein.“

„Stimmt. Aber die Fahrt verlangsamt sich jetzt immer mehr, so dass wir alles genießen können.“ Während er sprach, legte er den Arm fester um ihre Schultern und zog sie an sich. „Julia, ich...“

„Nicht.“ Sie wollte sich aus seinem Griff befreien, doch er hielt sie nur noch fester.

„Sei nicht so kratzbürstig“, lächelte er, bevor er sie zärtlich küsste.

Julia hielt still, sie erwiderte seinen Kuss nicht, obwohl alles in ihr danach drängte, sich fester in seine Arme zu schmiegen.

„Ich mag dich“, flüsterte Holger dicht an ihren Lippen. „Verflixt, ich weiß nicht, wie es passiert ist, aber ich mag dich sehr, sehr gern, Julia.“ Auf das Geständnis folgte ein weiterer Kuss, und diesmal erwiderte ihn Julia zunächst sehr zögernd, doch dann öffneten sich ihre Lippen wie von allein, und sie erwiderte Holgers Zärtlichkeiten voller Leidenschaft.

In der Ferne glitzerten die Leuchtreklamen der Millionenstadt New York mit den Sternen am Nachthimmel um die Wette, und aus dem Schiffsinnern klangen Sinatra-Melodien.

„Dein Onkel wartet sicher.“ Verlegen löste sich Julia aus Holgers Armen. „Ich geh wieder rein.“

„Aber...“

„Bitte, vergiss die letzten Minuten. Ich kenne meinen Platz im Leben - und meinen Job hier.“ Damit ließ sie ihn stehen.

Romanpaket Spezial 8/2021: Die mitreißendsten Liebesromane im August 2021

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