Читать книгу Romanpaket Spezial 8/2021: Die mitreißendsten Liebesromane im August 2021 - Sandy Palmer - Страница 14

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„Nun, Kindchen, hattest du einen schönen Tag?“

„Es war fantastisch!“ Julia sah ihn strahlend an. „Sie haben etwas versäumt.“

„Ach was. So ein Trip ist nichts mehr für mich. Aber auf die Lichtshow freu ich mich.“ Er winkte dem Kellner, der in diskretem Abstand darauf wartete, die Bestellung aufnehmen zu können. „Champagner bitte“, orderte er.

Überrascht sah Holger den alten Herrn an. „Was ist los, Onkel Wunnibald? Gibt’s was zu feiern?“

„Das solltest du besser wissen als ich, mein Junge. Du wolltest dich doch auf der Reise ganz offiziell verloben, oder nicht?“

„Ja, aber...“ Holger biss sich auf die Lippen. „Ich muss dir etwas gestehen, Onkel Wunnibald.“

„Nein, nicht.“ Julia legte ihm kurz die Hand auf den Arm. „Bitte, Holger, nicht jetzt.“ Tränen schimmerten in ihren Augen, und sie wagte es nicht, den alten Herrn anzusehen.

In dessen Augen stand ein kleines, schalkhaftes Lächeln. „Nichts da“, erklärt er rigoros. „Jetzt wird sich verlobt!“ Er zog eine kleine Schachtel aus der Jackentasche. „Ich hab mir erlaubt, einen Ring für dich zu besorgen, Junge.“ Vorsichtig schob er das kleine blaue Kästchen über den Tisch.

„Aber Onkel Wunnibald... das geht doch nicht!“ Holger schüttelte ablehnend den Kopf. „Den Ring für Veronique besorge ich schon selbst.“

„Ach ja?“ Wunnibald legte die Hand über das Kästchen. „Wenn du meinst, dass du das tun musst - meinetwegen. Aber Julia bekommt diesen Ring. Ich habe ich vor vielen Jahren deiner Tante angesteckt, und ich möchte, dass deine Zukünftige ihn trägt.“ Lächelnd sah er von Julia zu seinem Neffen, der ihn fassungslos ansah. „Ja denkst du denn wirklich, ich sei blind oder gar senil?“

„Herr Wahlen, ich... ich muss Ihnen etwas erklären.“ Julia biss sich auf die Lippen. „Ich bin schuld an alledem. Ich habe...“

„Du hast meinen Neffen sehr glücklich gemacht.“ Wunnibald nahm ihre Hand und hielt sie fest. „Glücklicher, als es die richtige Veronique je gekonnt hätte.“

„Du weißt...?“

„Sicher. Schon nach wenigen Stunden war mir klar, dass Julia dieser Veronique zwar ähnelt, aber das sind reine Äußerlichkeiten. Zum Glück.“ Er sah lächelnd von einem zum anderen. „Und jetzt küsst euch endlich. Und dann steck ihr den Ring an! Das ist ein Befehl, mein Lieber!“

„Dem ich zu gern folge.“ Lachend stand Holger auf, doch im nächsten Moment kniete er sich vor Julias Stuhl auf den Boden.“ Willst du mich heiraten, Julia? Ich wäre der glücklichste Mann der Welt!“

„Steh auf, um Himmels Willen!“ Verlegen sah sich Julia um. Einige der anderen Gäste im Restaurant waren auf die Szene aufmerksam geworden und unterbrachen ihr Essen. Auch der Kellner, der mit dem Champagner gerade zurückgekommen war, blieb abwartend stehen.

„Erst wenn du ja gesagt hast!“

Eine, zwei Sekunde lang zögerte Julia noch, dann flüsterte sie: „Ja, ich will dich heiraten. Zu gern will ich das!“

Holger stand auf und umarmte sie, während in der Nähe Beifall aufbrandete.

Wunnibald winkte dem Kellner. „Dann gießen Sie mal ein!“ Er wirkte sehr zufrieden und trank sein Glas in einem Zug leer. „Das ist der schönste Tag seit langem!“ Er griff nach Julias Hand und küsste sie mit altväterlicher Grandezza. „Willkommen in meiner Familie, mein Kind.“

„Ich...ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“

„Freuen sollst du dich. So wie ich mich freue.“ Er sah Holger an. „Und jetzt gib ihr endlich den Ring!“

Holger tat, was er verlangte. Der schmale Weißgoldreif war mit kleinen Brillanten besetzt, doch in der Mitte glänzte ein großer Stein, der mindestens zwei Karat besaß.

„Ich liebe dich“, sagte er leise dabei. Und fügte hinzu: „Aber den nächsten Ring bekommst du von mir, versprochen.“

„Ich brauche aber keinen Schmuck, um glücklich zu sein“, sagte Julia.

„Aber ich will dich verwöhnen.“ Holgers Blick drückte unverhohlen seine Leidenschaft aus.

„Das kannst du später tun.“ Wunnibald grinste. „Jetzt trinkt und genießt den Blick auf die Wasserfälle.“ Er wies zum Fenster, hinter dem die spektakuläre Lichtshow begann, die für einen Moment die Emotionen, die in ihnen aufgekommen waren, verdrängte.

Nach dem Essen, das hervorragend gewesen war, verkündete Wunnibald: „Und jetzt geh ich ins Casino.“

Besorgt sah ihn Holger an. „Sollen wir mitkommen?“

„Auf keinen Fall! Ihr würdet mich nur beim Gewinnen stören.“

„Ist so ein Abend am Roulette-Tisch nicht zu aufregend?“, wagte Julia einzuwenden. „Denken Sie an Ihr Herz.“

„Das ist absolut in Ordnung.“ Wunnibald legte den Arm um ihre Schultern. „Glaub mir, Kindchen, ich bin in bester Verfassung. Ich musste meinem Neffen, der sich so gar nicht entschließen konnte zu heiraten, nur ein wenig die Pistole auf die Brust setzen.“

Holger blieb mitten im Restaurant stehen. „Dann bist du nicht krank? Dann war alles nur gespielt?“

„Nicht alles.“ Wunnibald zuckte leicht mit den Schultern. „Ich hab ein paar Probleme mit zu hohen Cholesterinwerten. Und auch die Arthrose in den alten Gelenken lässt sich nicht leugnen. Ansonsten...“ Wieder ein leises Lachen, „ansonsten gedenke ich noch eure ersten Kinder zu wiegen.“

„Du bist unmöglich, Onkel Wunnibald!“

„Ich hab dir zu deinem Glück verholfen, mein Junge.“ Rüstig schritt er zum Ausgang des Restaurants. „So, jetzt macht euch einen schönen Abend. Und wenn ich noch einmal höre, dass du mich siezt, Julia, werde ich böse.“

Spontan küsste ihn Julia auf die Wange. „Das darf ich natürlich nicht riskieren, Onkel Wunnibald.“

„Bist ein kluges Mädchen. Das hab ich gleich gewusst! Und jetzt lasst mich allein!“

Romanpaket Spezial 8/2021: Die mitreißendsten Liebesromane im August 2021

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