Читать книгу Romanpaket Spezial 8/2021: Die mitreißendsten Liebesromane im August 2021 - Sandy Palmer - Страница 20
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ОглавлениеFür Claudias Geschmack ging die Fahrt viel zu schnell zu Ende. Der geländegängige Wagen des jungen Bergführers hatte mit den schmalen Straßen, die sich in Serpentinen hinauf zum Sennreicher Hof wanden, keinerlei Schwierigkeiten.
Der Mond stand als helles Oval am dunklen Nachthimmel. Die Straße war schlecht beleuchtet, aber Markus war in dieser Gegend aufgewachsen. Er kannte hier jeden Stein und jeden Strauch.
Schließlich tauchte der Sennreicher-Hof vor ihnen auf.
Das Haupthaus war beleuchtet. Die Nebengebäude und Heustadeln waren hingegen nur als dunkle Umrisse sichtbar.
Markus stoppte den Wagen.
"Nochmals vielen Dank", sagte Claudia.
Markus lächelte. "Ich freue mich schon auf den Dorftanz."
"Ich mich auch", flüsterte sie.
Dann stieg sie aus.
Markus setzte den Geländewagen zurück, drehte und fuhr davon. Claudia sah ihm nach, winkte ihm noch einmal.
Dann hörte sie Schritte.
Sie wandte sich um und blickte in das sorgenvolle Gesicht ihres Vaters. Peter Sennreicher war ein großgewachsener, hagerer Mann. Sein Haar war zwar schon ergraut, aber immer noch voll.
"Spät bist heut dran", stellte der Bauer fest. "Deine Mutter und ich - wir haben uns schon Sorgen gemacht!"
"Geh, Papa, jetzt übertreibst aber! So spät ist es doch noch gar net!"
"Hattest du heute Abend net frei?"
"Das ist wohl wahr", nickte das Madl. "Aber dann kam der Rieder Markus mit einer Gruppe Bergtouristen. Ja, sollte ich da die Tante Maria einfach allein lassen?"
Der Sennreicher deutete in Richtung des davonfahrenden Geländewagens. "Und wer war das, wenn ich mal fragen darf?"
Claudia lächelte versonnen. "Geh, Papa, sei net so neugierig!"
"Mei, es interessiert mich halt, wer meine Tochter am Abend nach Hause bringt! Das wird dir net anders gehen, wenn du einmal Kinder hast, die in dem Alter sind..."
Claudia atmete tief durch und erklärte dann: "Der Rieder-Markus war's!"
"Der Bergführer? Mei, ich weiß net..."
"Papa! Er hat mich doch nur nach Hause gefahren, nachdem mein Wagen nix mehr von sich gegeben hat!"
"Langsam könntest du dir aber schon ein paar ernsthaftere Gedanken machen...", fand der Bauer.
Claudia runzelte die Stirn. "Ernsthaftere Gedanken?", fragte sie skeptisch zurück. "Du sprichst doch net übers heiraten, oder?"
Der Sennreicher nickte bekräftigend. "Genau darüber red' ich", bekannte er. "Schließlich hast deine Ausbildung jetzt hinter dir - und ewig sollte man damit auch net warten!"
"Geh, Papa! Ich denke, damit hat es noch ein bisserl Zeit. Und was den Markus Rieder angeht..."
"Ja?", hakte der Sennreicher stirnrunzelnd nach.
"Ganz so weit ist es mit uns zweien nun wirklich noch net. Zum Dorftanz gehen wir demnächst zusammen. Aber das ist auch schon alles..."
Der Bauer strich sich mit einer nachdenklichen Geste das Haar zurück. "Ich weiß auch net, ob der Rieder nun ausgerechnet der Richtige wäre..."
Claudia sah ihren Vater überrascht an. "Meinst net, dass das in allererster Linie mal ich selbst beurteilen müsste?"
"Ja, freilich. Und der Markus ist auch sicher ein feiner Kerl. Ich kenne ihn ja schon, seit er ein kleiner Junge war."
Claudia hob die Augenbrauen.
"Dann versteh ich net, was du gegen ihn einzuwenden hättest!"
"Mei, du weißt doch, was für ein unstetes Leben so ein Bergführer führt!"
"Unstetes Leben?", echote das Madl. "Papa, das ist doch nun wirklich Schmarrn! Der Markus hat sein gutes Auskommen!" Der Sennreicher zuckte die Schultern. "Ich mache mir halt nur so meine Gedanken. Aber jetzt komm erst einmal ins Haus. Die Mama wird froh sein, dass dir nix passiert ist!"