Читать книгу ich - Sarah Michaela Orlovský - Страница 14

Schwester sein

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Ich hab noch einmal nachgedacht.

Fakt #1 Was da in Mamas Bauch schwimmt, ist mein Bruder oder meine Schwester.

Fakt #2 Wir werden so ziemlich das gleiche Leben haben. Wir werden gemeinsam warten, zwei Wochen lang, dass Papa endlich wieder nach Hause kommt. Dann werden wir zwei Wochen lang genießen, dass wir eine richtige Familie sind. Und dann geht das Spiel von vorne los. Nur, dass ich irgendwann ausziehe (= so bald wie möglich). Und dann ist das Baby allein mit Mama (= wie ich jetzt = wenig wünschenswert).

Es kann ja gut sein, dass Mama das Baby lieber hat als mich. Dass die beiden einen besonderen Draht zueinander haben werden. So wie ich und Papa, oder zumindest so, dass man sich nicht beim Frühstück schon auf den Zeiger geht, nur weil man unterschiedliche Auffassungen darüber hat, ob Butter unter die Nutella ein Verbrechen am Gesundheitssystem ist oder ob Nutella ohne Butter drunter Kalorien ohne Geschmack sind. Kann sein, dass Mama endlich das Kind kriegt, das sie sich immer gewünscht hat. Ein Spross, der mit ihr die Buchhaltung durchgeht und den perfekten Soundtrack für den Urlaub zusammenstellt und einen Plan macht, was aus dem Hochbeet in welcher Form in welches Einmachglas kommt. Trotzdem: Wir müssen zusammenhalten, das Baby und ich. Von wem soll der/die/das Kleine sonst etwas über die Welt lernen?

Denn, Fakt #3 Eltern haben doch in Wirklichkeit keinen blassen Schimmer vom richtigen Leben.


ich

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