Читать книгу ich - Sarah Michaela Orlovský - Страница 25

Kontraste

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Mama frönt der Schwangerschaftsdemenz. Sie bewegt sich zielsicher in Richtung Gehirntod. Seit ihrer zweiten Tasse Bio-Getreidekaffee in der Früh schaut sie schon die dritte romantische Liebesschnulze im Internet. Die, bei denen man schon beim Vorspann weiß, wie das Ding ausgeht. Junge Frau mit gebrochenem Herzen dreht ihrem Leben den Rücken zu und besucht ihre Tante in den Bergen. Zwei junge Männer machen ihr schöne Augen. Jeder, der selber Augen im Kopf hat, sieht von Anfang an, dass sie den Einsamen nehmen wird (den mit dem Hirtenhund und der Schafherde). Nach einem kurzen Techtelmechtel mit selbigem hüpft sie aber doch mit dem Sonnenbrillen-Haargel-Model ins Cabrio und kurvt drei Viertel vom Film mit ihm herum (während man hauptsächlich Landschaftsaufnahmen sieht und Earl Grey trinkende Hauptdarsteller, die ihre eigenen englischen Vornamen nicht richtig aussprechen können). Alles wäre perfekt – würde ihr nicht die ganze Zeit der Hund so fehlen, der von dem Schafhirten. Und da fällt es ihr wie Schuppen von den Augen: In den Cabrio-Typen ist sie zwar verliebt, aber das mit dem einsamen Schafhirten ist die WAHRE und EINZIGE Liebe (und sein Hund ist echt süß). Kuss, Sonnenuntergang, Trallala. Während der Hochzeitsfeier kommt dann auf, dass die Schöne und der CabrioTyp in Wirklichkeit Halbgeschwister sind, weil die Tante mit dem Schwager …

Ich muss raus hier. Schnell.

Ich brauche ein Kontrastprogramm.

ich

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