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„THE DECISION“

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„Ich habe mich entschieden, meine Talente nach South Beach zu tragen.“ Mit diesen Worten verabschiedet sich der frisch gekürte MVP LeBron James im Sommer 2010 in einer inszenierten Fernsehansprache nach sieben Jahren in Cleveland und wechselt zu den Miami Heat – bekannt als „The Decision“, die Entscheidung. James begründet seinen Wechsel damit, dass Gewinnen das Einzige für ihn wäre, was zählen würde, und er in Miami die besten Chancen sähe, die Meisterschaft zu holen.

Was folgt, ist ein Shitstorm, der sein Image verwüstet wie Hurrikan Katrina den US-Staat Louisiana. LeBron James ist in Cleveland verhasst, doch auch überall sonst wegen des schlechten Stils seines Abganges. Cavalier-Trikots mit der Nummer 23 werden auf den Straßen verbrannt. Häme, Spott und Hasstiraden prasseln auf ihn ein. Er wird zum meist verabscheuten Athleten in Amerika. Selbst NBA-Legenden wie Michael Jordan und Magic Johnson kritisieren sein würdeloses Fortgehen, statt als „The Man“ mit Cleveland die Championship zu gewinnen.

„Während meiner ersten sieben Jahre in der NBA war ich immer der Beliebte“, sagt LeBron in Retrospektive. „Auf der anderen Seite zu sein, sie nennen es die dunkle Seite oder den Bösewicht, war eine enorme Herausforderung für mich. Es war eine Situation, in der ich mich nie zuvor befunden haben. Ich habe lange gebraucht, um mich daran zu gewöhnen. Es hat sich nicht gut angefühlt. Der Hass hat mich im Grunde zu jemandem gemacht, der ich nicht war. Wenn du hörst, auf einmal der ‚Bösewicht‘ zu sein, musst du jetzt der Bösewicht sein. Und ich fing an, mich darauf einzulassen. Ich fing an, das Basketballspiel auf einem Level zu spielen oder in einem Geisteszustand, in dem ich noch nie zuvor gespielt hatte. Wütend! So spiele ich eigentlich nicht Basketball.“

In Miami bildet LeBron zusammen mit seinen Kumpels Dwyane Wade und Chris Bosh zwei weitere Top5-Draftpicks des Jahrgangs 2003, die „Big Three“. Auf der Willkommensparty prophezeit James den Heat-Fans eine neue Dynastie und mehrere Meisterschaften, was auf dem Rest des Kontinentes mit Argwohn empfangen wird.

James sollte nicht ganz recht behalten, zumindest nicht so großspurig, wie er es angekündigt hat. Zwar erreicht das Superteam der Miami Heat viermal in Folge die NBA-Finals (den ersten Anlauf verliert er gegen Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks), aber es springen nur zwei Meisterschaften dabei heraus. Von einer Dynastie kann hier keine Rede sein. Dennoch überzeugt LeBron auf dem Parkett als bester Spieler der gesamten Liga und gibt seinen Zweiflern wenig Futter.

Basketball: Die größten Legenden

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