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Kapitel 3

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Auf dem Weg zur Haltestelle höre ich die ersten zarten Vogelgesänge. An der Haltestelle angekommen, muss ich ungefähr fünf Minuten auf die, wie immer, sehr volle Stadtbahn warten. Mein gesamter Weg zur Schule dauert in etwa fünfundzwanzig Minuten, je nachdem wie viel Verspätung die Bahn hat. Diese Zeit kann ich nutzen, um etwas über die Sagenumwobenen Eagles zu erzählen.

Die Eagles sind eine multinationale militärische Spezialeinheit. Alles was mit den Eagles zu tun hat unterliegt einer Geheimhaltungsstufe, wo im Vergleich selbst der SAS wie eine öffentliche Einrichtung aussieht. Die Eagles rekrutieren sich aus den besten Elite-Soldaten aller Elite-Einheiten sämtlicher Länder dieser Erde. Da wären, zum Beispiel, aus Amerika die Seals oder die Delta-Forces, aus Deutschland Mitglieder der GSG 9 oder Elite Soldaten der Kommando Spezial Kräfte, kurz KSK. Die Befehlsstrukturen sind, wie beim Militär üblich, klar strukturiert. Ganz oben an der Befehlskette befindet sich der sogenannte First-Eagles-Comander. Eine Ernennung zu diesem Posten beinhaltet gleichzeitig eine Beförderung zu einem Fünf-Sterne-General. Momentan bekleide ich diese Position. An zweiter Stelle steht der Second-Eagle-Comander, ein Vier-Sterne-General. Diese Position hat momentan mein bester Freund Robin Dorselmann inne. Die weitere Befehlsstruktur ist analog zu der des normalen Militärs. Es gibt weiterhin eine spezielle Eigenart der Eagles. Aufgrund ihrer Zusammensetzung aus allen militärischen Einrichtungen dieses Planeten, steht ein Eagle, egal mit wem er zu tun hat, immer an oberster Stelle der Befehlskette. Ein Eagle wird niemals einen Befehl von einem Nicht-Eagle erhalten und oder ausführen.

Gegründet wurde diese Organisation von Anfangs fünf Staaten, die alle lieber ungenannt bleiben möchten. Mittlerweile sind die, an der Eagle-Spezialeinheit, beteiligten Staaten auf ein Kontingent von dreiundzwanzig Stück angewachsen. Diese Staaten finanzieren die gesamte Einheit inklusiver sämtlicher Ausrüstung. Den Eagles steht faktisch ein unbegrenzter Fluss an Geldmitteln zur Verfügung.

Nun kommen wir aber zu einem Knackpunkt. Obwohl wir von nur einigen wenigen finanzkräftigen und sehr einflussreichen Staaten finanziert werden, sind wir trotzdem politisch unabhängig. Dies steht im Gründungsvertrag und wurde von allen dreiundzwanzig Staaten abgesegnet. Bei den Eagles gilt der Grundsatz, dass alle Menschen gleich sind, egal welcher Hautfarbe oder Religion sie angehören oder welche Sprache sie sprechen. Angehörige der Eagles bezeichnen ihren Arbeitgeber, sehr oft als ihre wahre Familie. Weiterhin steht in der Verfassung der Eagles, dass die Eagles als reine Schutzeinheit konzipiert sind. Somit dürfen die Eagles ausschließlich zur Verteidigung oder zum Schutz der Menschheit eingesetzt werden. Damit sind wir von jeglicher Kriegstreiberei der großen Weltmächte ausgeschlossen. Somit wahren wir die Integrität aller Staaten und Nationen dieses Planeten. Wir sind komplett neutral. Falls man jetzt denkt, wozu solch eine Einheit benötigt wird, die sich nicht in Konflikte zwischen Staaten einmischt, dann sei hier nur erwähnt, dass manche Science-Fiction, egal ob Film, Buch oder PC-Spiel, gar nicht so fiktional ist, sondern inhaltlich auf Eagle-Einsatzakten basiert. Das Schöne ist, dass unsere Einsätze manchmal so abgedreht sind, dass man die Einsatzberichte gefahrlos veröffentlichen kann und die Menschen denken, dass sie es mit dem Drehbuch zu einem neuen Blockbuster zu tun haben.

Heute komme ich nach siebenundzwanzig Minuten an meiner Ausstiegshaltestelle an. Ich steige aus und nehme den Ausgang hinaus aus der Unterwelt und zurück ans Tageslicht. Meine Schritte lenken mich zum Hauptgebäude der Schule und weiter in den Gebäudeteil und die Etage, in welchem sich mein Klassenzimmer befindet. Drinnen treffe ich auf bekannte Gesichter. Niemand sagt etwas, als ich den Klassenraum betrete. Wer in unserer Klasse die Gemeinschaft sucht, steht vor einer unlösbaren Aufgabe. Stellenweise erweckt unsere Klasse den Eindruck, wir wären hardcore Fans verfeindeter Sportmannschaften. Vielleicht bin auch etwas überempfindlich, da ich weiß, was eine wahre Gemeinschaft ist. Ich bin froh, sobald ich das letzte Jahr endlich hinter mir habe.

Ich stelle meine Tasche auf den Boden und setzte mich auf meinen Stuhl. Wir haben die ersten beiden Stunden Englisch, gefolgt von einer Doppelstunde Mathe, in der wir die besagte Arbeit schreiben. Die fünfte und sechste Schulstunde darf ich mit dem Schulfach Deutsch herumschlagen. Die letzte Stunde des Tages ist, zum Glück, mein Lieblingsfach Physik. Das kann mir auch von einer siebten Stunde nicht vermiest werden. Ein erträglicher Tag. Ohne Deutsch wäre er noch besser. Wenigstens kann ich Englisch sehr gut. Wenn wir neue Rekruten aus England bekommen, fragen mich fünfundneunzig Prozent der Neuen, wo in England ich geboren bin, da sie meinen Dialekt nicht einordnen können. Sind dann immer sehr überrascht, wenn ich sage, dass ich aus Deutschland komme.

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