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Der Reverend Jacob Trosper D.D., Ph.D., LL., TD., Dekan und Oberproctor des Mizpah-Seminars für Theologie, Professor der Praktischen Theologie und Homiletik, war ein streng aussehender Mann mit laut schallender Stimme. In seine Wangen waren zwei tiefe Rinnen eingegraben. Seine Augenbrauen waren schwer. Sein Haar, jetzt grau und borstig, mußte früher rostfarben gewesen sein, wie das Eddie Fislingers. Er hätte einen ausgezeichneten ersten Sergeanten abgegeben. Er sah durch die Studenten hindurch und ließ sie merken, daß er ihre Sünden und Trägheiten kannte, noch bevor sie sie beichteten.

Elmer hatte Angst vor Dekan Trosper. Als er am Morgen nach der intellektuellen Konferenz in Frank Shallards Zimmer zum Dekan ins Büro gerufen wurde, empfand er ein Gefühl des Unbehagens.

Er fand Frank beim Dekan.

»Herr Gott! Frank hat über meine Weibersachen geklatscht!«

»Bruder Gantry«, sagte der Dekan.

»Ja, bitte!«

»Ich habe ein Amt für Sie, bei dem Sie Erfahrungen sammeln und sich einen kleinen Zuschuß verdienen können. Es ist eine Landkirche draußen in Schoenheim, elf Meilen von hier, an der Zweiglinie der Ontario, Omaha und Pittsburgh. Sie werden reguläre Sonntagsmorgen-Andachten und Sonntagsschule halten; wenn Sie es außerdem zu Nachmittags- oder Abendandachten und Gebetsmeetings bringen können, um so besser. Die Entlohnung beträgt zehn Dollar für jeden Sonntag. Wenn's für Extraarbeit etwas extra geben soll – so ist das Ihre und Ihrer Herde Sache. Ich würde vorschlagen, daß Sie auf einer Draisine hinausfahren. Ich bin überzeugt, daß Sie den Sektionsrottenleiter hier dazu bringen können, daß er Ihnen eine leiht, da es für das Werk des Herrn ist und sein Bruder viel Gartenarbeit für uns macht. Ich werde Bruder Shallard mit Ihnen schicken, damit er die Sonntagsschule leitet und etwas Erfahrung bekommt. Er hat einen außerordentlichen Ernst – dem nachzueifern Ihnen nicht das geringste schaden würde – aber er ist etwas schüchtern, wenn er mit verstockten gewöhnlichen Leuten zusammenkommt.

»Nun, Jungens, es ist zwar nur eine kleine Kirche, doch vergeßt nie, daß es kostbare Seelen sind, die ich eurer Obhut anvertraue; und wer weiß, vielleicht könnt ihr dort ein Feuer entzünden, das eines Tages die ganze Welt erleuchten mag … vorausgesetzt, Bruder Elmer, daß Sie sich der weltlichen Neigungen entschlagen, denen Sie frönen, wie ich argwöhnen muß!«

Elmer war entzückt. Es war sein erstes richtiges Amt. In Kansas, im letzten Sommer, war er immer nur zwei oder drei Wochen für andere auf der Kanzel gestanden.

Er würde ihnen zeigen! Den paar Leuten, die dachten, daß er nur ein Maulheld wäre! Er würde ihnen zeigen, wie er eine Kirchengemeinschaft gründen, die Kollekten zustande bringen, wie er sie alle mit seinen beredten Worten aufrühren würde – und, natürlich, die Botschaft des Heils in verblendete Herzen tragen.

Es würde kolossal nützlich sein, diesen Zuschuß von Zehn in der Woche zu haben – und vielleicht sogar mehr, wenn er die Schoenheimer Diakone gut drankriegen könnte.

Seine erste Kirche … seine eigene … und Frank würde ihm Order parieren müssen.

Sinclair Lewis: Die großen Romane

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