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Das graue Mittelfeld

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Die im Mittelfeld hingegen haben es besser: Sie versuchen, sich in ihrer Leistungsfähigkeit einfach nur dem Umfeld anzupassen – und obwohl sie keine wirklich guten Leistungen zustande bringen, leben sie so ziemlich sicher. Schließlich definiert die Masse, was gerade Standard ist. Und solange man sich daran hält, bleibt man am Leben – selbst wenn man sich hin und wieder auch mal notgedrungen anstrengen muss, um sich halbwegs in Schuss zu halten: täglich von neun bis fünf zur Arbeit gehen, um das Mittelklasse-Leben zu finanzieren, ein- bis zweimal pro Woche trainieren, um die Freizeit-Liga zu halten, und die lieben Kunden kriegen jedes Jahr brav eine Weihnachts- und Geburtstagspostkarte, weil man das so macht. Alles ganz normal eben.

Dass es im Mittelfeld nicht unbedingt bunt zugeht, ist offensichtlich. Doch wozu auch? Oberste Maxime ist, sicher am Leben zu bleiben. Und die kriegt man mit einer ordentlichen Portion Lust-Schmerz-Prinzip schon hin. Auch unser Betriebssystem »Sicherheit« mit seinen Routinen und Gleichgewichtszuständen scheint hier gut zu passen. Wir verwalten, was wir haben. Und wenn wir Zwischengas geben müssen, tun wir es. Zwar bremsen wir hinterher freilich wieder ab und bewegen uns dann wie zuvor, aber das ist schon okay: Wozu sich auch überanstrengen? Wenn der Tiger sowieso nur den Langsamsten frisst.


Das Günter-Prinzip

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