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LOGISCHE ERKLÄRUNGEN

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Ein bisschen ist es wohl wie bei der schlichten Erkältung: Wann gehen wir damit zum Arzt? Wenn es uns richtig dreckig geht. Und wann geht es uns dreckig? Wenn die Krankheit maximal ausgeprägt ist. Was aber passiert nach der maximalen Ausprägung? Die Erkrankung wird wieder besser. Und zwar völlig unabhängig vom Arztbesuch. Das bedeutet, dass der Arzt uns nun so ziemlich jedes Mittelchen geben kann – alles »bewirkt«, dass es uns bald besser geht. Wir glauben, dass die Besserung etwas mit dem Mittelchen vom Arzt zu tun hat! Kein Wunder also, dass Homöopathie und Co. so erfolgreich sind … (Übrigens: Wussten Sie eigentlich, dass die angeblichen Wirkstoffe in homöopathischen Medikamenten so stark verdünnt sind, dass sich der Stoff faktisch nicht mehr darin nachweisen lässt? Das ist in etwa so, als würden Sie einen Tropfen Pipi mit zehn Olympiaschwimmbecken Wasser verdünnen. Und weil gemäß der HomöopathieIdeologie im Wasser dennoch eine Art Gedächtnis enthalten sein soll, »bewirkt« der Tropfen Pipi angeblich trotzdem irgendetwas. Junge, Junge! Wenn schon abwesende Moleküle so einen Effekt haben, möchte ich gar nicht daran denken, was anwesende alles anstellen …)

Das Einzige, was sich bei esoterischen Methoden aber nachweisen lässt, ist der Placebo-Effekt. Den aber gibt es durchaus: Wer glaubt, bewirkt etwas – und zwar die Ausschüttung endogener Opioide und Dopamin im Kopf. Die machen, dass es uns besser geht: Wir fühlen uns gut, haben weniger Schmerzen oder Zweifel. Wir sind sozusagen gedopt. Und dadurch haben wir manchmal den Eindruck, ein Mittelchen helfe, obwohl es dafür gar keine Kausalität gibt! Das aber bedeutet etwas völlig Schräges: Wir können etwas nachweislich Wirres und objektiv Falsches tun und dadurch dennoch einen positiven und vielleicht sogar richtigen Effekt bewirken!

Das Günter-Prinzip

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