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Erwünschte
POSITIVE EFFEKTE

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Betrachten wir es mal positiv: Unterm Strich bedeutet das, dass wir eben doch die Welt im eigenen Kopf kreieren – obwohl unser Kopf nicht unbedingt eine Auswirkung auf die Umwelt haben muss. Wer Fußballspiele auf der Toilette verfolgt, beeinflusst das Torschießen nicht. Aber: Er hat den Eindruck, als beeinflusse er es. Und insofern kann es ihm auf der Toilette durchaus sehr gut gehen. So kann zum Beispiel auch Akupunktur wissenschaftlich betrachtet Unsinn sein – wenn Patienten daran glauben, steigen dennoch die Chancen auf positive Effekte. So hätte ich auch gar nichts dagegen, wenn die 20 Millionen Raucher in Deutschland alle eine Anti-Nikotin-Akupunktur machten. Denn: Wenn nur zehn Prozent daran glauben, könnten auf einen Schlag 200.000 frisch gebackene Nichtraucher entstehen! Wir täten etwas Richtiges, obwohl wir es wissenschaftlich betrachtet falsch machten.

Womit wir wieder bei der Kausalität wären. Denn: Nicht die Akupunktur macht das Nichtrauchen. Sondern der Glaube daran, nun dank der Akupunktur nicht mehr rauchen zu müssen – und insofern nicht mehr zur nächsten Zigarette zu greifen, wodurch sich die nächste Nikotinzufuhr erübrigt, die nächste Synapsenirritation, die nächsten leichten Entzugssymptome und bald auch – dank neu gelernter Erfahrungen – die nächsten Stresszigaretten, Pausenzigaretten, Verdauungszigaretten und so weiter. Die Kettenreaktion des Rauchens wird endlich unterbrochen (die übrigens großenteils auch nur dadurch zustande kommt, dass wir an ihre Zwangsläufigkeit glauben). Dank der Akupunktur? Nein: Dank des Entschlusses zum Nichtrauchen! Die Akupunktur war nur eine Krücke …

Noch einmal: Das bedeutet aber nur, dass unser Glaube an die Wirksamkeit irgendeines Handelns der eigentliche Grund für die Wirksamkeit ist! Wir glauben, also entsteht Opium im Kopf. Das macht uns stärker. Und wenn es etwas aktiv zu tun gibt, handeln wir nun – und bewirken somit, was wir ohne Glaube nicht bewirkt hätten, weil wir untätig geblieben wären! Glaube – Stärke – Handlung – Effekt! In dieser Reihenfolge läuft es also ab! Das aber bedeutet auch, dass im Endeffekt umso wichtiger wird, was wir mit unserem guten Gefühl tun – und nicht »nur«, woran wir zunächst glauben (was es also ausgelöst hat)! Denn wenn wir das Falsche glauben und das Richtige tun, begründen wir zwar die Effekte mit den falschen Ursachen, bewirken aber dennoch das Richtige.

Das Günter-Prinzip

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