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Samstag, 7. Mai 1994

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Der Wecker holte mich aus einem tiefen Schlaf. Susanne hatte einem Klassenkameraden versprochen, ihn an den Strand zu begleiten. Sie hatten vor, nach Portugal zu fahren, das etwas über zwei Stunden mit dem Auto entfernt lag. Lustlos und schläfrig stand Susanne auf.

Ich nutzte die frühe Stunde, um meine Wäsche zu waschen. Nachdem ich die Kleidung auf der Dachterrasse zum Trocknen aufgehängt hatte, ließ ich mich in einer Ecke nieder und erledigte meine Hausaufgaben. Georg lugte plötzlich um die Ecke.

»Hallo«, sagte er langgezogen, »sieht man dich auch mal wieder. Wo steckst du denn die ganze Zeit?«

Ich bat ihn, sich für einen Moment zu setzen und stellte ihm die Frage, die mir seit gestern Nacht unter den Nägeln brannte.

»Bist du schon einmal einem Menschen begegnet und hattest nach vier Tagen das Gefühl, den Richtigen gefunden zu haben?«

Georg lachte erstaunt auf.

»Mein Gott, was ist denn mit dir passiert, dich hat es wohl total erwischt, gell? Was machst du dir denn für Gedanken, genieß doch einfach die Zeit.«

Ich stimmte ihm zu, daß Susanne ein hübscher Mensch war, aber das waren für mich Nebensächlichkeiten; sicher war ein attraktives Äußeres nicht unangenehm. Da war der Wandel der letzten Nacht viel bedeutender für mich, als ein kosmisches Ereignis meine Seele in erregende Schwingungen versetzt hatte. Das hungrige Suchen nach einem Leben voller Gefühle schien endlich ein Ende genommen zu haben, und nun lebten in meinem Inneren Emotionen und eine Leidenschaft, die mich entfesselten. Georg hatte recht, als er meinte, daß ich Susanne eigentlich gar nicht kannte, und so zweifelte ich, ob es richtig war, ihr von mir erzählt zu haben. Über meine Theorien ließ ich mich nicht weiter aus. Wie sollte ich Georg auch verständlich machen, was mit mir in den letzten Tagen passiert war?

Ich fühlte mich nackt und schutzlos, so als läge mein Leben jetzt in Susannes Händen.

Suicide

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