Читать книгу Die ultimative Bucket List für Hamburg - Stefanie Sohr - Страница 19

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Woran erkennt man Touristen auf dem Kiez? Sie heben den Kopf, wenn Olivia Jones vorüberstolziert. Hamburger machen so etwas nicht. Sie bitten auch nicht um Selfies oder Autogramme. Das hat unterschiedliche Gründe. »Echten« Prominenten begegnet man mit Diskretion. Man will ihnen schlicht nicht zu nahe treten. Bei den sogenannten B-Promis ist das Gegenteil der Fall. Ihnen zeigt man durch Nichtbeachtung, dass man sie für nichts weiter Besonderes hält. Darum existierten in Hamburg auch keine Clubs, in denen Stars und Sternchen unter sich sind. Schickimicki und Bussi-Bussi gilt an der Elbe als Kassengift.

Welche VIPs in welcher Kategorie landen, erfolgt nach diffizilen Regeln. So können unbekannte, jedoch ernsthafte Künstler:innen, bestimmte Kaufleute oder Wissenschaftler:innen ohne Weiteres als A-Promis klassifiziert werden. Wer seinen Fame hingegen Castingshows oder der Yellow Press verdankt, darf allerhöchstens den C-Rang für sich beanspruchen. Und den haben echte Hanseaten absolut nicht auf dem Schirm. Unvergessen Karl Lagerfelds Behauptung, nichts über »diese Heidi« (Klum) zu wissen: »Die war nie in Paris. Die kennen wir nicht.«

Spiel mit den Promis

Wers noch nicht zur Ikone von Weltrang gebracht hat, kann das Spiel mit den Promis im ältesten Amüsierbetrieb von St. Pauli lernen. Das Hamburger Panoptikum wurde bereits 1879 gegründet und ist heute das letzte deutsche Wachsfigurenkabinett. Noch immer befindet sich das Haus am Spielbudenplatz in der Hand der Gründerfamilie. Seit einigen Jahren orientiert sich die Aufstellung der Figuren und Dioramen an den Bedürfnissen von Selfie-Jägern. 120 Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur, Politik und Zeitgeschichte, darunter natürlich eine Masse Jungs und Deerns von der Waterkant. Toller Nebeneffekt: Nicht nur neu Zugezogene erfahren hier die erstaunlichsten Dinge über Hamburg. Etwa, wie der Mann mit den drei Augen auf den Kiez kam, oder warum der Besuch des Panoptikums früher an sechs Tagen in der Woche ausschließlich »erwachsenen Herren« vorbehalten war.

Danach ist der eigene Social Media Account so gut gefüllt, dass man sich selbst als Teil der Prominenz fühlen kann. Denn das ist der eigentliche Knackpunkt: dazuzugehören. So richtig hat mans in Hamburg erst geschafft, wenn man »uns Uwe« heißt, »uns Otto« oder »uns Udo«. Denen tut man gern den Gefallen, sie zu erkennen, wenn man sie auf der Straße trifft. Dann lächelt man freundlich. Und sagt »Moin«.


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INFOS

PANOPTIKUM: Das Wachsfigurenkabinett am Spielbudenplatz 3 hat täglich von 10–20 Uhr geöffnet, am Samstag sogar bis 22 Uhr. Das Ticket kostet 6,90 € (Kinder 5 €): www.panoptikum.de

OHLSDORF: Auf dem viertgrößten Friedhof der Welt ruhen so viele Persönlichkeiten, dass man unmöglich bei nur einem Besuch alle Grabstätten aufsuchen kann. Als Einstieg eignet sich der Themenspaziergang »Prominente, Plastiken und Parklandschaft«. Den Flyer gibts am Hauptgebäude oder unter www.friedhof-hamburg.de.

Die ultimative Bucket List für Hamburg

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