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Kapitel 7 – Der Anfang

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Sally trainierte in ihrem Fitnessraum, denn sie wollte um jeden Preis ihre Figur halten. Da sie nun einmal gerne naschte, wie die meisten Frauen, musste sie im Gegenzug eben auch etwas Schweiß lassen. Es fiel ihr allerdings immer schwerer, da ihre Gedanken ständig abschweiften. Sie hatte ihre Organisation im Kopf. Alles ging ihr viel zu langsam voran. Sie hatte bisher weder ein geeignetes Wohnobjekt gefunden, noch etwas von Pablo gehört, der inzwischen auch schon einige Zeit unterwegs war. Sie wusste also nicht, ob er schon etwas erreicht hatte.

Natürlich beschäftigte sie auch Richard Bär. Sie hatten sich nun schon öfter getroffen und immer sehr viel Spaß miteinander gehabt. Es störte sie in keiner Weise, dass er Polizist war. Allerdings war sie sich ihrer Gefühle nicht sicher. Einerseits bedeutete er ihr schon etwas, andererseits war ihr nicht klar, ob es wirklich Liebe war. Konnte sie überhaupt richtig lieben? Zu einem Menschen wieder Vertrauen haben? Sie wusste es nicht. Außerdem hatte sie Bedenken, dass sie sich in der Zukunft in die Quere kommen würden, sie musste ihm gegenüber sehr vorsichtig sein. Immerhin war er Polizist und vertrat das Gesetz und sie war in Begriff, das Gesetz zu brechen. Da könnten doch erhebliche Schwierigkeiten auftreten.

Andererseits konnte sie gerade auf diese Weise an Informationen kommen, die normalerweise nicht nach außen dringen sollten. Er war ausgerechnet bei der Sitte und hatte auch mit Kinderpornografie zu tun… So einen Zufall sollte man nutzen.

Sie dachte an seine anmutigen, raubtierhaften Bewegungen und an die zwingenden dunklen Augen. Die Zukunft würde zeigen, ob sich tatsächlich eine richtige Beziehung zwischen ihnen ergeben könnte. Falls sie allerdings vor die Entscheidung gestellt werden würde, Organisation oder Richard, dann würde der Mann verlieren.

Nach dem Sport ging Sally duschen, schlüpfte in ihren bequemen Hausanzug und schlenderte zu Maria in die Küche. Sie hatte sich zum Mittag einen Salat mit warmem Ziegenkäse bestellt.

„Hallo Maria!“ Sally setzte sich an den Esstisch in der Küche, wo für zwei gedeckt war.

„Hallo Sally, der Salat ist fertig, wir können sofort essen. Danach habe ich dir etwas Wichtiges zu erzählen, es wird dich freuen!“

Maria setzte sich mit an den Tisch und sie aßen gemeinsam. „Ich habe auch noch eine Bitte an dich.“ Sally lehnte sich zurück. „Aber sprich du zuerst, du hast mich neugierig gemacht.“ Man sah Sally an, dass sie sehr gespannt auf das war, was Maria ihr zu erzählen hatte.

„Also, zuerst, Pablo kommt am Samstag wieder.“

Kurz schoss Sally durch den Kopf, dass sie am Freitagabend mit Richard verabredet war. Das sollte aber kein Problem werden, sie hatte nicht vor, ihn mit nach Hause zu nehmen. „Das ist toll, was hat er gesagt? Hat er Männer gefunden? Sag schon!“ Sally war ganz begeistert.

Maria lächelte. „Ja, er hat drei Männer dabei.“

„Was, nur drei?“ Sally klang enttäuscht.

„Es ist immerhin ein Anfang, oder? Hör dir nachher erst einmal an, was Pablo zu berichten hat. So, und jetzt pass auf! Du musst wissen, wir und einige Bedienstete, die ebenfalls bei wohlhabenden Familien angestellt sind, treffen uns ein- bis zweimal im Monat, um zu reden und Spaß zu haben. Ich weiß, dass du mir nicht böse bist, wenn ich das jetzt sage, aber es ist schon so, dass die meisten reichen Menschen eine kleine Macke haben.“ Maria schaute verschmitzt. Sally zog eine Augenbraue hoch und antwortete Maria mit gespieltem Ernst “Soso, da trefft ihr euch und lästert über das arme reiche Volk.“

„Irgendwie schon. Und du kannst dir vorstellen, wir haben schon manchmal Tränen gelacht“, Maria musste grinsen, wenn sie an die Treffen dachte. „Aber weiter. Seit einiger Zeit kommt Sorina dazu, eine ältere Rumänin, sie hat nie viel erzählt, aber als wir uns gestern trafen, nahm sie mich zur Seite. Ich muss dazu sagen, ich hatte immer mal ganz unauffällig ein bisschen durchklingen lassen, dass meine Herrschaft einen schönen großen Besitz sucht. Also Sorina arbeitet für einen absolut abgedrehten Milliardär, er wohnt in einem Anwesen in der Nähe von Hamburg, Richtung Trittau, sagte sie. Es liegt in einem etwa einen Hektar großen Wald, der dazugehört. Dieses Anwesen ist derart versteckt, dass kaum jemand davon weiß. Nur ein kleiner, sehr unauffälliger Waldweg führt zu dem Grundstück, einen sogenannten Fluchtweg soll es aber auch noch geben. Dieser Milliardär hatte Angst, einem Attentat zum Opfer zu fallen, unter anderem leidet er wohl unter Verfolgungswahn. Das gesamte Grundstück ist eingezäunt. Um das Anwesen selber, mit seinem Haupthaus und den Nebengebäuden, ist eine sehr hohe Mauer gezogen. Das Gelände wird videoüberwacht und mit der modernsten Sicherheitstechnik abgeschirmt. Das Beste aber, das ganze Haus ist komplett unterkellert! Dort befinden sich eine Sauna, ein Solarium, ein schönes großes Schwimmbecken und ein Weinkeller. Von dem führt eine versteckte Tür zu einer komplett eingerichteten Krankenstation. Dieser Kauz vertraute niemandem, deswegen ließ er so einen geheimen Bunker bauen. Es befinden sich dort mehrere Krankenzimmer, eine Küche, ein Schwesternzimmer, ein Ärztezimmer, ein Lagerraum, ein Labor und ein komplett eingerichteter Operationssaal, alles sehr modern. Sorina durfte dort unten nicht sauber machen, trotzdem konnte sie einen Blick in die Räume werfen, alles ist voll klimatisiert.“

„Das hört sich ja super an! Genau, was wir suchen! Ich will dieses Anwesen haben, aber möchte dieser verrückte Mensch denn überhaupt verkaufen?“ Sally war total aufgeregt. Sie rannte zum Kühlschrank und holte sich ein Bier.

Maria sah das ungern, hatte jedoch längst aufgegeben, mit Sally über das Trinken zu diskutieren. Sie unterdrückte ein Seufzen und erzählte weiter. „Ja, er will verkaufen. Deswegen hat Sorina mir das Ganze ja erzählt. Ihr Chef hat sich inzwischen eine Festung in Frankreich gebaut und wird in den nächsten Tagen dort einziehen. Für ihn ist es wichtig, dass sich der Verkauf seines Besitzes so unauffällig wie möglich abwickelt und dass er unerkannt bleibt. Auf gar keinen Fall soll die Öffentlichkeit von der ganzen Angelegenheit Wind bekommen, das wäre ihm peinlich. Er will seine komplette Einrichtung dort lassen, er zieht sozusagen mit einem Koffer aus. Also, wenn er es verkauft, dann nur unter dem Mantel der Verschwiegenheit. Es soll sogar ein zusätzlicher Vertrag mit dem Käufer abgeschlossen werden, in dem festgelegt wird, dass auf keinen Fall darüber berichtet werden darf, unter welchen Umständen er dort gelebt hat beziehungsweise eingerichtet war, oder dass Einzelheiten über seinen Besitz an die Öffentlichkeit dringen.“

Sally sprang auf und tanzte durch den Raum, total euphorisch. “Es passt, es passt, es passt! Genau das, was wir brauchen! Genau das, was ich auch will! Optimal! Ruf diese Sorina an, wir kaufen! Wie viel will er haben? Ah, egal, ich kauf es für jeden Preis!“ Sally konnte sich nicht mehr einkriegen. “Erzähl, was weißt du noch?“

„Das Haus hat ungefähr dreihundert Quadratmeter Wohnfläche auf zwei Etagen. Auf dem Grundstück gibt es fünf Garagen. An der Seite des Hauses wurden noch zwei Dreizimmerwohnungen angebaut, die eine direkte Verbindung zum Haupthaus haben, hier wohnten die Bediensteten. Hinter dem Haus befinden sich zwei Nebengebäude. Das eine besteht aus zwei Etagen, es sind zehn große Zimmer mit Bad darin, eine Gemeinschaftsküche, ein Sport- beziehungsweise Fitnessraum und ein großer Aufenthaltsraum. Hier wohnten seine Bodyguards, seine sogenannte Leibgarde, die mussten ihn rund um die Uhr bewachen. Das zweite Gebäude befindet sich schräg hinter dem ersten und steht leer, ohne Einrichtung. Das ist ebenerdig, man kann es wohl eher als eine Art Halle bezeichnen. Wofür die genutzt wurde, konnte Sorina nicht sagen.“ Maria war jetzt auch aufgeregt, ihre Wangen glühten und ihre Stimme überschlug sich ab und zu, ein sicheres Zeichen für ihre Anspannung.

„Und du kannst dieser Frau glauben? Es ist alles so fantastisch, einfach zu schön, um wahr zu sein,“ Sally klang plötzlich etwas skeptisch.

„Natürlich glaube ich Sorina, ich glaube nicht, dass sie sich das alles ausgedacht hat, dazu hat sie keinen Grund.“ Maria war sich sicher.

„Okay, bitte setze dich so schnell wie möglich mit ihr in Verbindung und sag ihr, dass ich dieses Anwesen kaufen will. Und ich habe ebenfalls großes Interesse daran, dass alles sehr diskret und schnell abgewickelt wird.“ Sally war schon wieder happy. Wenn das alles klappen würde, dann war eine der größten Hürden schon geschafft. Das Geld könnte sie von mehreren Konten abheben, sodass ihr Vater keinen Verdacht schöpfen würde. Er kontrollierte die Konten zwar nicht regelmäßig, aber bei einer Summe von schätzungsweise vier bis fünf Millionen Euro würde er dann vielleicht doch einmal nachfragen.

„Bitte, Maria, es sollte jetzt alles so schnell wie möglich über die Bühne gehen. Erkläre Sorina, dass ich nicht wissen will, wer dieser Mann ist und dass auch er nicht wissen sollte, wer ich bin.“

„Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen, Sally. Sorina arbeitet schon seit zehn Jahren für ihn und er hätte sie bestimmt nicht behalten, wenn sie nicht verschwiegen wäre. Dass sie mir das Ganze erzählt hat, war auch nur auf meine Bemerkungen zurückzuführen, dass ich etwas in dieser Art suchte. Außerdem geht sie mit ihm nach Frankreich.“

„Gut, ich verlasse mich auf dich, Maria. Ach, toll, wenn das klappt, man, ich bin so aufgeregt!“

Maria lächelte sie liebevoll an. „Du sagtest vorhin, du wolltest mich noch um etwas bitten?“

„Richtig! Ich möchte, dass mir jemand Schmuckstücke herstellt. Silberne Anhänger mit den dazu passenden Ketten, so etwa zwanzig Stück. Wie die Anhänger auszusehen haben, werde ich dir genau aufzeichnen. Sie sollen das Symbol für die ‚GfdO‘, für unsere Organisation ‚Gerechtigkeit für die Opfer‘ werden. Jeder, egal ob aktives oder passives Mitglied, wird diesen Anhänger als Kette um den Hals tragen, als Zeichen seiner Zugehörigkeit. Natürlich werde ich die Herstellung sehr großzügig bezahlen und noch ein Schweigegeld dazu. Du kannst dir sicherlich denken, dass unter keinen Umständen irgendeine Spur zu mir führen sollte. Ich darf niemals mit der Herstellung dieser Schmuckstücke in Verbindung gebracht werden! Du verstehst, was ich meine. Die Polizei wird nach jedem Strohhalm greifen, wir müssen alles mit sehr großer Vorsicht angehen!“ Sallys blaue Augen schauten Maria etwas besorgt an.

„Sally, ich weiß schon, worauf wir uns da einlassen und mir ist auch klar, dass wir sehr vorsichtig sein müssen, das brauchst du mir nicht extra zu sagen. Ich habe eine sehr gute Bekannte in Mexiko, wir kennen uns seit der Kindheit, ich vertraue ihr unbedingt. Sie hat ein kleines Geschäft in Mexiko-Stadt und stellt Goldschmuck her, es wird ein Leichtes für sie sein, diesen Anhänger anzufertigen. Zeichne mir doch das Symbol einmal auf.“

Sally nahm einen Stift und einen Schreibblock aus einer Schublade in der Küche und malte das Zeichen auf.

Sie zeichnete ein großes G auf das Blatt, darüber eine kleineres‘ F‘, darunter ein kleines ‚D‘ und dann einen Kreis um die Buchstaben als ‚O‘.

„Siehst du – so. Das ‚G‘ steht für Gerechtigkeit, das ‚f‘ bedeutet für, das ‚d‘ steht für die und das ‚O‘ für Opfer -

‚Gerechtigkeit für die Opfer‘! Dieses Symbol wird bald sehr bekannt sein, Maria. Es sollte aber in Silber sein, kein Gold.“

Maria schaute sich an, was Sally auf den Schreibblock gezeichnet hatte.

„Ja, das sieht gut aus. Ich werde meiner Bekannten die Zeichnung am besten per Post zusenden, es dauert zwar etwas länger, aber so hat sie das Original. Ich rufe sie gleich nachher an. Du kannst davon ausgehen, dass es in Ordnung geht. Ich kümmere mich um alles Weitere.“

„Ich danke dir! Bringst du mir noch einen heißen Kakao ins Kaminzimmer?“ Sally streichelte Marias Wange und verließ die Küche.

Zuerst machte Maria eine Kanne heißen Kakao für Sally fertig, mit einem kleinen Schuss Amaretto, weil Sally diesen Geschmack liebte. Danach setzte sie sich wieder in die Küche und führte ein längeres Telefonat mit ihrer Bekannten in Mexiko. Später rief sie Sorina an. Die sicherte ihr zu, mit ihrem Chef zu sprechen, sie würde sich dann erneut mit Maria in Verbindung setzen.

Sally saß wieder an ihrem Lieblingsplatz im Kaminzimmer, sie wollte in Ruhe ein Buch lesen, um sich abzulenken, aber es gelang ihr nicht. Zu viele Gedanken gingen ihr durch den Kopf. In diesem Moment klingelte ihr Handy. Britta war dran und wie es so ihre Art war, quatsche sie sofort los. „Hallo Sally, mein Liebling, na, wie geht’s der Verliebten? Wie sieht es aus, wollen wir nicht alle zusammen, also auch mit Peter, man glaubt es kaum, ich treffe mich immer noch mit ihm, am Samstag schön schwofen gehen? Es gibt einen neuen Italiener in Rissen, der soll richtig edel sein und danach können…“

„Stopp!“ Sally musste lachen “Sag mal holst du nie Luft?“

„Doch natürlich, das läuft so nebenbei. Also, was hältst du von meinem Vorschlag?“ Stille.

Sally nahm die Gelegenheit wahr, um zu antworten. Pausen kamen bei Britta nicht sehr oft vor. „Ach, Britta, zu gerne würde ich mitkommen, aber am Samstag habe ich leider etwas vor.“ Sally überlegte, sie musste sowieso erklären, wer die drei Männer waren, die Pablo besorgt hatte. „Weißt du, ich habe am Samstag Bewerbungsgespräche, ich möchte mehr Personal einstellen, einen Bodyguard, einen Chauffeur und einen Hausmeister. Auf meine Inserate hin, haben sich einige gemeldet, es wird sicher eine Weile dauern, danach habe ich bestimmt keine Lust mehr, wegzugehen.“

Sally war froh, eine vernünftige Erklärung gefunden zu haben, so ähnlich würde sie es auch Richard verkaufen.

„Du willst mehr Personal?“ Man konnte an Brittas Stimme erkennen, dass sie überrascht war. Hoffentlich glaubt sie mir, dachte Sally.

„Dazu bist du doch eigentlich gar nicht der Typ? Also wirst du doch noch vernünftig. Du weißt ja, ich habe zehn Bedienstete und ich fand immer, du brauchtest schon lange mehr Personal, Maria und Pablo sind doch mehr Familie. Das ist eine gute Entscheidung, ich werde am Samstag kommen und dir selbstverständlich mit Rat und Tat zur Seite stehen, ich habe große Erfahrung, geeignetes Personal zu finden.“

Oh Gott, nur das nicht! „Nein Britta, wirklich nicht, wir wollen die armen Menschen doch nicht verunsichern! Wenn da gleich zwei reiche Damen auf dem Sofa sitzen und sie mustern, werden die ja ganz kirre. Außerdem wird Maria mir bei der Auswahl behilflich sein.“ Hoffentlich war Britta nun nicht beleidigt, das konnte manchmal sehr schnell gehen.

„Na gut, wenn du auf meine Hilfe verzichten willst.“ Etwas eingeschnappt klang das schon. „Ich gehe dann noch ein bisschen bummeln, ich habe ja nichts zum Anziehen und bald geht es nach St. Moritz. Ich denke ernsthaft daran, Peter mitzunehmen. Was meinst du?“ Und schon war Britta mit ihren Gedanken wieder ganz woanders, typisch, dachte Sally. Sie antwortete ganz ehrlich „Warum nicht? Er ist doch ein netter Kerl, ich fand ihn sehr sympathisch.“

„Mal sehen, ich muss drüber nachdenken. Wir sehen uns aber noch, ich melde mich wieder, bis dann. Tschüss, meine Süße!“

„Tschüss, Britta!“ Sally klappte ihr Handy zusammen. Sie merkte, wie die Müdigkeit sie überrollte und nickte auch schon ein.

Als Maria eintrat, wurde sie wach.

„Na, hast du deinen Mittagsschlaf gehalten?“

Sally blinzelte, es war dunkel geworden, nur die Glut im Kamin gab noch etwas Licht ab. “Wie spät ist es?“

Maria machte die gedämmte Beleuchtung an und schaute auf die Uhr.

“Es ist halb sechs, du hast lange geschlafen. Wenn du am Nachmittag zu lange schläfst, dann bekommst du heute Abend wieder keinen Schlaf, das weißt du doch. Ich bin eigentlich nur gekommen, weil ich dir sagen wollte, dass ich noch mal mit Sorina gesprochen habe.“

Schlagartig war Sally hellwach „Und, was ist? Sag schon!“ „Der Anwalt von diesem Milliardär wird die Kaufverträge an unser Postfach senden. Du gehst sie durch und unterschreibst sie, dann schickst du sie wiederum an sein angegebenes Postfach. Wenn das Geld angewiesen wurde, werden dir die Schlüssel zugeschickt. So anonym gehalten wie möglich, auch die Formalitäten mit dem Grundbuch werden von diesem Anwalt diskret erledigt, der übrigens nach der Abwicklung auch mit nach Frankreich geht. Ach, der Kaufpreis wird dich bestimmt noch interessieren. Der Mann legt hier keinen großen Wert auf einen hohen Gewinn, er will das Ganze schnell loswerden. Rund zwei Millionen Euro, ich denke, das ist nicht zu teuer für das, was du dafür bekommst?“

„Der Preis ist auf jeden Fall in Ordnung und die Abwicklung gefällt mir auch. Schön, dass wir vorankommen. Das baut mich doch alles so richtig auf. Ich bin auch ganz gespannt auf die drei Typen, die Pablo am Samstag mitbringt. Du, Maria, übrigens, Britta hat vorhin angerufen, ich habe ihr erzählt, dass ich neues Personal brauche. Ich hab gesagt, einen Chauffeur, einen Bodyguard und einen Hausmeister. Nur, dass du dich nicht wunderst, wenn sie einige Bemerkungen darüber fallen lässt. Wir können ihr ja schließlich schlecht die Wahrheit sagen.“

„Natürlich, ich kenne Britta ja auch schon ein bisschen länger. Pablo wird mit Sicherheit die richten Männer ausgesucht haben, davon bin ich überzeugt. Aber gespannt bin ich ebenfalls. So, ich bereite jetzt das Abendessen vor. Kommst du in einer Stunde in die Küche oder möchtest du woanders essen?“

Sally strich sich die zerrauften blonden Locken hinter die Ohren und lächelte strahlend „Ich komme nachher gern zu dir in die Küche.“

Selbstjustiz

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