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Kapitel 4 – Helmut Terben

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Helmut Terben stand vor Gericht, er sollte die sechsjährigen Zwillinge Johanna und Sabrina Behrens über einen längeren Zeitraum sexuell missbraucht haben. Er wusste, dass es stimmte und musste innerlich grinsen, denn er hatte einen guten Anwalt und war sehr zuversichtlich, dass er nicht im Gefängnis landen würde. Sein Leben lang war er immer vorsichtig gewesen. Nie konnte man ihm etwas nachweisen. Auch dieses Mal sollte es nicht anders laufen. Die Zwillinge hielten bestimmt den Schnabel, nachdem er ihnen gleich am Anfang gesagt hatte, er würde sonst ihre Mutter umbringen und sie müssten dann für immer bei ihm wohnen. Seit seiner Kindheit hatte er es verstanden, seine Opfer so massiv einzuschüchtern, dass sie viel zu viel Angst hatten, gegen ihn auszusagen.

Als er fünf Jahre alt war, wurde seine Schwester geboren und alles drehte sich plötzlich nur noch um sie. Damals begann Helmut, Tiere zu quälen. Er fing Mäuse und schnitt ihnen bei lebendigem Leibe die Ohren und die Schwänze ab. Die kleinen Kätzchen des Nachbarn ertränkte er ganz langsam im Aquarium, um ihnen beim Todeskampf genau zuzusehen. Das machte ihm einen wahnsinnigen Spaß, erwischt wurde er dabei nie. Aber mit der Zeit stellte er fest, dass es ihm nicht mehr reichte, nur Tiere zu quälen.

Als seine Schwester sieben Monate alt war, fing er an, sie mit einer Nadel zu stechen und mit anderen Gegenständen zu quälen. Einmal erwischte ihn allerdings seine Mutter und er bekam eine ordentliche Tracht Prügel. Eine Woche später schlich er sich in das Zimmer seiner Schwester und drückte ihr das Kopfkissen so lang auf das Gesicht, bis sie sich nicht mehr rührte. Es gefiel ihm, wie der Säugling dabei strampelte, um sein Leben kämpfte und endlich immer schwächer wurde. So stark hatte er sich noch nie gefühlt. Das Ersticken des Babys wurde als ‚plötzlicher Kindstod‘ diagnostiziert. Helmut kam nie in Verdacht, aber die Familie stürzte ins Unglück. Seine Mutter fing an zu trinken, sein Vater verschwand auf Nimmerwiedersehen. Nun bekam er einen Stiefvater nach dem anderen. Seine Mutter ließ sich ständig mit neuen Männern ein. Einer war besonders schlimm. Helmut, inzwischen zehn Jahre alt, beobachtete, wie der Mann im Schlafzimmer über seine Mutter herfiel. Allerdings war sie zu betrunken, um es wirklich mitzubekommen. Der Mann, auch nicht mehr ganz nüchtern, entdeckte Helmut, zog ihn ins Schlafzimmer und zwang ihn, zuzuschauen. Der Junge hatte vorher noch nie einen großen steifen Penis gesehen. Er wurde angebrüllt „Los, guck dir an, wie das gemacht wird! Damit du weißt, wie man Frauen anpackt. Kannst nicht früh genug damit anfangen!“

Also musste er der Vergewaltigung zusehen, und es erregte ihn.

Einen Tag später nahm er sich das fünfjährige Nachbarsmädchen und ging mit ihr in einen alten Schuppen, der auf dem Grundstück stand. Er sagte zu ihr, dass sie jetzt Doktor spielen wollten und dass sie sich ausziehen müsste, damit er sie untersuchen könnte. Dann versuchte er zu tun, was sein Stiefvater ihm vorgemacht hatte. Da sein Penis sich noch nicht richtig versteifte, gebrauchte er dann wütend und rücksichtslos seine Finger. Das Mädchen fing an zu weinen, aber Helmut drohte ihr, sie zu töten, wenn sie jemandem etwas sagen würde. Nun sollte sie aufhören zu heulen, denn er müsste sie weiter untersuchen. Es machte ihm Spaß, mit seinen Fingern zwischen ihren Beinen zu stochern, es bereitete ihm Genuss, wie sie sich dabei vor Schmerzen wand und wie ihr die Tränen über das Gesicht liefen.

Von da an holte er sich immer wieder kleine Mädchen in den Schuppen, um seine Doktorspiele mit ihnen zu machen.

Inzwischen benutzte er nicht nur seine Finger, sondern auch andere Gegenstände.

Niemals traute sich eins der Kinder, ihn zu verraten. Im Laufe der Zeit merkte er, dass sich sein Penis dabei immer mehr versteifte. Nun versuchte er auch wieder, mit seinem Glied in die Mädchen einzudringen, zuerst mit Schwierigkeiten, aber nach einigen Versuchen hatte er es raus. Zu diesem Zeitpunkt merkte er, was es für ein gutes, machtvolles Gefühl für ihn war, wenn er über die kleinen Mädchen herfiel, wenn sie dabei weinten und bettelten, dass er aufhören sollte, es täte so weh.

Mit vierzehn Jahren kam er in ein Heim, weil seine Mutter sich nicht mehr um ihn kümmern konnte. Und auch hier hatte er Möglichkeiten, sich an kleineren Kindern zu vergreifen und sie zu missbrauchen, ohne dass ihn einer verriet. Inzwischen war er wahrscheinlich überhaupt nicht mehr in der Lage, ein normales Sexualleben zu führen.

Auch später, als er mit Anfang zwanzig seine Lehre als Bürokaufmann abschloss und einen guten Job bekam, ahnte keiner, was für ein Monster in ihm steckte. Er sah aus wie ein Sonnyboy und es gab genügend hübsche Frauen, die sich für ihn interessierten. Einmal hatte er versucht, Sex mit einer Frau seines Alters zu haben, aber das hatte ihn nur abgestoßen und gelangweilt. Seitdem ließ er erwachsene Frauen links liegen und ging weiter seinem Trieb nach.

In seiner Wohngegend lag ein kleiner Wald, in dem des Öfteren Kinder spielten. In einem günstigen Moment schaffte er es, ein kleines Mädchen ungesehen in seine Wohnung zu verschleppen. Er missbrauchte sie drei Tage und Nächte lang, bis sie an den massiven Verletzungen starb. Es gelang Helmut, die Leiche verschwinden zu lassen, man konnte ihm nie etwas nachweisen. Obwohl es Verdachtsmomente gegen ihn gab, war es nicht möglich, ihm diese Sache anzuhängen. Der damalige Kommissar, der den Fall bearbeitete, hatte ihm auf den Kopf zugesagt, dass er das Mädchen getötet hätte, aber Helmut hatte nur gegrinst.

Er hatte auch entsprechende Seiten im Internet gefunden, wo seinesgleichen Bilder veröffentlichten, die ihn sehr anmachten. Unter anderem hatte er auf einschlägigen Seiten gelesen, dass es Männer gab, bei denen man sich kleine Kinder gegen eine anständige Gebühr ‚ausleihen’ konnte, um sich mit ihnen zu vergnügen. Das wollte er auf jeden Fall ausprobieren.

Einige Monate später bekam er ein gutes Jobangebot in Hamburg und zog dort hin. Er hatte eine schöne Wohnung bezogen und freundete sich schnell mit den Mietern an. Seine sympathische Ausstrahlung und seine Hilfsbereitschaft trugen dazu bei, dass er ein halbes Jahr nach seinem Einzug von der Nachbarin, die unter ihm wohnte, angesprochen wurde. Sie hatte Zwillinge, zwei wirklich süße Mädchen. Helmut hatte sie von Anfang an im Visier, dass es ihm dann allerdings so einfach gemacht werden würde, hätte er nicht gedacht. Anita Behrens, die Mutter der Zwillinge Johanna und Sabrina, war alleinerziehend und Krankenschwester. Durch ihren Beruf hatte sie Schichtdienst und häufiger Spät- und Nachtdienst. Sie wollte ihre Kinder ungern so lange alleine lassen und da ihr Helmut sehr sympathisch war, fragte sie ihn eines Tages, ob er nicht Lust hätte, ab und zu mal auf die beiden aufzupassen. Natürlich willigte Helmut ein und erklärte sich gerne bereit, auf die Kinder zu achten. Das würde ihm überhaupt nichts ausmachen, er liebte Kinder! So überließ die Mutter, ohne die leiseste Ahnung, ihre sechsjährigen Zwillinge der Obhut eines brutalen Kinderschänders.

Für Helmut ein Glücksgriff. Zuerst checkte er ab, wann die Mutter nach den Schichten wieder zu Hause war, dann hielt ihn nichts mehr.

Als er das nächste Mal wieder bei den Kindern war, mussten sie sich in ihrem Kinderzimmer ausziehen und auf das Bett legen, dann missbrauchte er eine nach der anderen, benutze allerdings ein Kondom, um keine Spuren zu hinterlassen. Er wusste, wie schnell man einen Täter mit DNA-Spuren überführen konnte. Er bedrohte die Kinder wie gewohnt und sie sagten aus Angst kein Wort.

Für Helmut optimal, ein- bis zweimal im Monat konnte er ganz problemlos seine Leidenschaft ausleben. Inzwischen trieb er auch schon kleine perverse Spielchen mit den Kindern.

Beim letzten Mal hatte er allerdings Pech, die Mutter kam früher von der Arbeit zurück, da sie eine starke Erkältung hatte, und erwischte ihn! Dieses Mal hatte er sich zunächst mit der Hand befriedigt und die nackten, sich ekelnden und zusammenzuckenden Kinder mit seinem Sperma vollgespritzt. Er glaubte ja, noch einige Stunden Zeit für sehr viel mehr zu haben.

Nun kam jedoch leider dieses blöde Weib dazwischen! Sie betrat das Kinderzimmer, schrie wie am Spieß und flüchtete mit ihren nackten, beschmierten Kindern zur Nachbarin, die sofort den Notruf alarmierte. Helmut ging in seine Wohnung, duschte und legte sich gleich ins Bett, bis sich die Polizei gewaltsam Zutritt zu seiner Wohnung verschaffte. Er wurde dann ziemlich brutal verhaftet und abgeführt, beteuerte indessen immer wieder, dass er die Kinder nicht angefasst hätte.

Mit seinem Anwalt sprach er die Verteidigungsstrategie durch. Helmut versicherte mit treuen blauen Augen, dass er die Kinder niemals missbraucht hätte und dass diese Angelegenheit mit dem Onanieren eine Ausnahme gewesen war. Er hätte einen Joint geraucht und wäre nicht mehr Herr seiner Sinne gewesen. Einen Drogentest hatte die Polizei nicht mit ihm gemacht, also konnte er das ohne Bedenken behaupten. Nun saß er hier mit seinem Anwalt vor Gericht und sah seiner Verhandlung relativ zuversichtlich entgegen.

Es gab wohl eine Akte über ihn, in der verschiedene Verdachtsfälle festgehalten waren, aber man konnte ihm nie etwas beweisen, er war eben sehr schlau und vorsichtig. Helmut war davon überzeugt, dass es nur zu einer Bewährungsstrafe kommen würde. Danach würde er sich dann einen neuen Job in einer anderen Stadt suchen. Mit Sicherheit würden sich wieder gute Gelegenheiten für ihn ergeben. Auf kleine Mädchen konnte und wollte er nicht mehr verzichten, damit machte er weiter, das stand fest.

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