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DANKBARKEIT

Lichtspiel IV

Strecke dein Gesicht in die Sonne. Zähle alle Strahlen, die deine Haut kitzeln. Bei Hundert beginn von vorne.

Dankbarkeit heißt, in jedem Augenblick alles, was uns begegnet, als Gabe, als Geschenk und nicht als selbstverständlich hinzunehmen. Dann erwacht in uns eine neue „Lebendigkeit“ und wir finden unzählige Gelegenheiten, uns zu freuen – auch in Situationen, die uns zunächst einmal gar nicht als Geschenke erscheinen. Wer ist schon dankbar für ein Missgeschick, eine schlechte Nachricht, einen weiteren Stolperstein im Leben?

Wenn wir jedoch erkennen, dass jeder Stolperstein eine Möglichkeit zu lernen und zu wachsen ist, können wir sogar dafür dankbar sein. Wenn ein umgestürzter Baum meinen Weg versperrt, kann ich durch Unachtsamkeit drüberstolpern oder ihn ganz bewusst als Klettermöglichkeit, als Fitnessgerät nützen oder mich darauf stellen, um eine bessere Aussicht zu genießen. Es kommt nur auf die Betrachtungsweise, auf den offenen Geist an. Den alltäglichen Schwierigkeiten und Missgeschicken mit Gelassenheit und Humor begegnen zu können und dankbar für diese Erfahrung zu sein, ist eine wichtige psychologische Ressource und gut für die seelische Gesundheit.

So entwickeln wir uns weiter und reifen immer mehr zu einer Persönlichkeit, die der nächsten Herausforderung vielleicht schon mit einem Lächeln begegnet.

Dankbarkeit ist die größte Kraft, wer dankbar ist, ist glücklich, wer dankbar ist, blüht auf.

Dankbarkeit kann bewusst entwickelt und kultiviert werden: Es gibt jeden Tag unzählige Gelegenheiten zu danken. Wenn wir die eigene Wahrnehmung vom Mangel hin zur Fülle lenken, von dem, was nicht funktioniert, zu dem, was schon da ist, was gut und schön, was nicht selbstverständlich ist, fällt uns sicher viel ein, wofür wir dankbar sein können. In der Früh nach dem Aufwachen können wir schon dankbar sein für unseren Schlaf, für unseren Körper, für die Aussicht auf ein Frühstück. Wenn wir abends vor dem Einschlafen den Tag Revue passieren lassen, können wir dankbar sein für Begegnungen, schöne Momente, gelungene Aktionen oder sogar mit einem Schmunzeln für etwas, was nicht so gelungen war unter dem Motto: „Es muss nicht alles perfekt sein“, also Dankbarkeit für Lernschritte und Wachstumsmöglichkeiten.


Je mehr wir unseren Fokus auf das Positive, das Gelungene, das Schöne in unserem Leben lenken, umso mehr tritt das, was noch nicht so rund, geschweige denn perfekt ist, in den Hintergrund. Diese positive Ausrichtung nährt unser Gehirn, trainiert es um und wirkt sich auch positiv auf unseren Körper aus.

„Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“

(Sir Francis Bacon, englischer Philosoph, 1561–1626)

DANKBARKEITSGLAS

Besorgen Sie sich ein etwas größeres, dekoratives Konfekt- oder Marmeladenglas und kleine Notizzettel. Stellen Sie das Glas an einem gut sichtbaren Ort, z. B. in Ihrer Küche, auf. Jedes Mal, wenn Ihnen etwas Erfreuliches widerfährt, wenn Sie Dankbarkeit verspüren, machen Sie eine kurze Notiz auf einem der Zettel, schreiben Sie das Datum dazu und ab ins Glas. Die ganze Familie darf mitmachen. Auch Karten von einem Kino-, Theater- oder Konzertbesuch dürfen hinein ebenso wie Muscheln oder ein schöner Stein vom letzten Urlaub. Am Ende des Jahres – vielleicht als neues Ritual zu Silvester – leeren Sie das Glas aus und können so alle erfreulichen Momente des vergangenen Jahres noch einmal durchgehen und wieder-erleben. Sie werden sehen, an vieles können Sie sich gar nicht mehr erinnern! (Das Dankbarkeitsglas funktioniert übrigens auch gut am Arbeitsplatz, um sich bewusst zu machen, was im Team alles gelungen ist.)


MORGENLOB und ABENDDANK

(Für diesen Impuls beDANKen wir uns bei Petra Schwiglhofer.)

Schenken Sie sich jeden Morgen drei Minuten Zeit. Setzen Sie sich gemütlich hin. Legen Sie ein Blatt Papier oder ein eigenes Schreibheft sowie Kugelschreiber, Füllfeder o. Ä. zurecht. Atmen Sie ein-, zweimal tief durch. Starten Sie einen Drei-Minuten-Timer (Sanduhr oder Handy) und schreiben Sie einfach drauflos.

Beginnen Sie jeden Satz mit: Ich lobe diesen Morgen für … und vervollständigen Sie ihn immer unterschiedlich. Schreiben Sie ohne Unterbrechung, bis die drei Minuten um sind.

Betrachten Sie Ihre Zeilen mit einem Lächeln.

Es wird ein schöner Tag!

Am Ende des Tages, bevor Sie zu Bett gehen, schenken Sie sich fünf Minuten Zeit.

Suchen Sie sich einen bequemen Platz. Schreiben Sie erneut die gesamte Zeitspanne ohne Pause.

Jeder Satz beginnt mit: Ich bin heute dankbar für …

Wenn die fünf Minuten um sind, bestätigen Sie Ihre Zeilen mit einem dankbar zufriedenen Atemzug.

Es war ein schöner Tag, gute Nacht.

Mit diesem Fokus richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf das Positive. Sie werden beobachten, dass Sie mit der Zeit immer öfter Schönes, Erfreuliches, Beglückendes wahrnehmen. Denken wir an Positives, werden im Gehirn die Nervenzellen anders verknüpft, als wenn wir negative Gedanken haben. Allein der Gedanke an negative Ereignisse löst bereits ein Gefühl von Angst oder Stress aus. Ein guter Grund, ganz bewusst so viele positive Eindrücke wie möglich zu sammeln.


Das Beste kommt jetzt!

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