Читать книгу Endometriose - Die unterschätzte Krankheit - Sylvia Mechsner - Страница 17

Verletzungen der Junktionalzone

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Mit ihrem »Tissue Injury and Repair«-Konzept (TIAR) beschreiben Gerhard Leyendecker und Ludwig Wildt die Gebärmutter als Ursprung der Erkrankung.17 Demnach führen abnorm gesteigerte und heftige Muskelkontraktionen während der Blutung (uterine Hyperperistaltik) zu zunächst geringfügigen Verletzungen in der Junktionalzone, der inneren Hälfte der Gebärmuttermuskulatur.18 Dadurch freigesetzte Mediatoren regen daraufhin die Bildung des Enzyms Aromatase an, das Östrogen bilden kann. Das lokal freigesetzte Östrogen fördert das Wachstum von Zellen und die Bildung neuer Blutgefäße. Dadurch verändert sich die Junktionalzone: Bei einer Ultraschalluntersuchung erkennt man einen echoarmen Saum, der am Endometrium anliegt, und im 3-D-Ultraschall variabel veränderte Formen.19 Der noch neue Fachbegriff Archimetrose beschreibt diese frühe Veränderung.20 Lokal freigesetztes Oxytocin wiederum verstärkt die lokale Peristaltik und setzt einen Kreislauf in Gang, der die Junktionalzone zunehmend zerstört.21 Vermutlich werden im Rahmen der mechanischen Veränderung und der Wundheilungsprozesse Stammzellen aktiviert, die dann ihre Nische verlassen und entweder durch rückwärtslaufende Menstruationsblutungen in den Bauchraum gelangen und dort Endometriose-Herde verursachen oder in die Muskelschicht der Gebärmutterwand (Myometrium) eindringen und zur Adenomyose führen.22

Endometriose - Die unterschätzte Krankheit

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