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Eine gut funktionierende Gebärmutter war überlebenswichtig

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Um 1800 lag die durchschnittliche Lebenserwartung weltweit bei 30, maximal 35 Jahren.35 Kein Wunder also, dass Mädchen bereits ab der Geschlechtsreife ihrer biologischen Bestimmung als Frau nachkamen, der Reproduktion – auch wenn uns das heute unvorstellbar scheint. Bereits im Teenageralter wurden unsere Vorfahrinnen schwanger und bekamen Babys. Bis vor 100 Jahren waren jedoch auch die Säuglingssterblichkeit und das Risiko der Frauen, bei der Geburt oder danach zu sterben (Kindbettfieber) besonders hoch. Eine »gut funktionierende« Gebärmutter hatte sicherlich seit jeher erhebliche Überlebensvorteile: erfolgreiche Schwangerschaft, erfolgreiche Austreibung des Kindes und erfolgreiche Nachgeburtsperiode. Ohne die medizinischen Möglichkeiten von heute bedeuteten Geburtsstillstand und Blutungen den sicheren Tod der Frauen. Möglicherweise hatten also Frauen mit »hyperaktiven« Gebärmüttern einen Evolutionsvorteil: Sie bekamen im Laufe ihres Lebens mehr Nachfahren und konnten ihre Gene erfolgreich weitergegeben – und damit auch die Erbinformation der hyperkontraktilen Gebärmutter. Eine mögliche Erklärung für die hohen Endometriose-Fallzahlen.

Außerdem hatten unsere Vorfahrinnen sicher nicht so viele Regelblutungen wie die Frauen von heute: Häufige Schwangerschaften und längere Stillzeiten reduzierten schon mal die Anzahl der Zyklen. Dazu kamen eventuell eine karge Ernährung, Untergewicht, harte körperliche Arbeit, Wanderschaften und Kriege – also Lebensumstände, die zu Stress geführt haben und damit zu Amenorrhoe.

Endometriose - Die unterschätzte Krankheit

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