Читать книгу Endometriose - Die unterschätzte Krankheit - Sylvia Mechsner - Страница 28

Bei Endometriose siedelt sich im Prinzip gutartiges Gewebe aus Gebärmutterschleimhaut- und Gebärmuttermuskelzellen außerhalb der Gebärmutterhöhle an. Doch da hat es natürlich nichts zu suchen.

Gebärmutterschleimhaut gehört in die Gebärmutterhöhle und nirgendwo anders hin: nicht ins Bauchfell, nicht an die Eierstöcke, nicht in die Blase oder in den Darm. Wenn es jedoch zur Ansiedlung etwa in der Gebärmuttermuskelwand oder im Bauchraum kommt, dann ist dieses Gewebe hormonaktiv, genauso wie das, das in der Gebärmutter vorkommt. Gerade während der Menstruation setzt das Gewebe Botenstoffe und sogenannte Schmerzmediatoren frei. Außerdem reagiert das Immunsystem auf das Gewebe, das dort wächst, wo es nicht hingehört, und verursacht Entzündungen.

Endometriose ist also eine hormonabhängige und damit zyklusabhängige Erkrankung. Als Zyklus wird ein kreisförmig in sich abgeschlossener und sich regelmäßig wiederholender Vorgang bezeichnet. Der weibliche Menstruationszyklus, der mit der Monatsblutung beginnt und endet, ist das Paradebeispiel eines Zyklus. Ab der Menarche im Teenageralter bis zur Menopause um das 50. Lebensjahr wiederholt sich dieser Kreislauf bei einer Frau Monat für Monat. Bevor ich näher auf die Therapiemöglichkeiten bei einer Endometriose eingehe, möchte ich daher erklären, wie der weibliche Menstruations-zyklus funktioniert und was bei Endometriose während des Zyklus passiert.