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IMPULSE

GEHIRN IM UMBAU

Die Pubertät kommt fast immer zum falschen Zeitpunkt: kurz vorm Urlaub, in den Wochen vor den Schulzeugnissen, wenn es im Beruf besonders stressig ist und in der Ehe kriselt. Doch nicht der Teenager dreht durch, sondern es rumort im Gehirn, das nun umgebaut wird. Die Gehirnmasse wächst. Nervenverbindungen, die nicht benutzt werden, sterben ab, die anderen steigern ihre Leistung. Das Denkorgan entwickelt sich in Schritten, am längsten braucht der Stirnlappen: teils bis zum 23. Lebensjahr! Er ist für wichtige Entscheidungen zuständig wie Zeitempfinden, Abwägen von Konsequenzen, Gefühlskontrolle, Urteilsvermögen, Organisation und Motivation. Kein Wunder, wenn Teenager reagieren, bevor sie nachdenken. Wenn sie am Computer spielen, statt für die morgige Klassenarbeit zu lernen. Wenn sie ständig zu spät kommen, kein Zeitempfinden haben. Der Stirnlappen reagiert noch zu langsam, stattdessen übernehmen andere Teile des Gehirns die Regie. Auf die Frage »Was hast du dir dabei gedacht?« können Jugendliche ehrlich antworten: »Eigentlich nichts!«

Neben der Neustrukturierung des Gehirns beeinflussen auch die hormonellen Veränderungen das Verhalten der Teenager, was zu Gefühlsschwankungen, Antriebsschwäche und Risikofreudigkeit führt.

Akzeptieren Sie, dass Ihr Teenie oft nicht fähig ist, den Alltag in den Griff zu bekommen und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Fördern Sie die Nervenverschaltungen im Gehirn durch Sport, Hobbys, soziales Engagement, Musizieren. Üben Sie sich in Gelassenheit und Humor, diskutieren Sie nicht alles zu Ende. Geben Sie sich bei guten Argumenten auch mal geschlagen.

Sprechen Sie über die »Baustelle« Gehirn. Erklären Sie, dass Innehalten und Nachdenken das Bewertungssystem des Frontallappens aktiviert, wodurch man der Spirale der Emotionen entkommen kann.

Pubertät für Anfänger

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