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Die Spaßeltern
ОглавлениеAls Spaßeltern möchten Sie möglichst viel erleben. Auch in der Pubertät Ihres Kindes wollen Sie Spaß haben, und der Alltag soll weiterhin möglichst »easy« ablaufen. Dabei hilft Ihnen die morgendliche Erdung durch Tai Chi unheimlich.
In Sachen Ordnung und Sauberkeit kommt es nicht zu Konflikten, da Sie wenig von diesen Sekundärtugenden halten. Statt behütende und spießige Gluckeneltern zu sein, sehen Sie sich als beste Freunde Ihres Teenies, denn Freundschaft ist besser als Elternschaft, klingt nach Spaß und nicht nach mühsamer Erziehung.
Als Mutter sind Sie überzeugt, dass Ihre Tochter es schätzt, wenn Sie so jugendlich gekleidet sind wie sie und oft mit ihr shoppen gehen. Als Vater sehen Sie sich eher als großer Bruder, der ab und an Kontakte zu seinem Nachwuchs knüpft. Ansonsten suchen Sie das Weite, um eigenen Hobbys nachzugehen, denn Pubertät nervt.
Einer Erziehung von Jugendlichen stehen Sie kritisch gegenüber. Sie haben aufgeschnappt, dass es Unfug ist, ab zwölf Jahren noch von Erziehung zu sprechen. Die meisten Fragen regeln Sie deshalb über die Hausordnung, wobei dieses böse Wort natürlich niemals fällt. Die wenigen Regeln, die lediglich den Alltag organisieren, werden gelegentlich neu ausgehandelt. Schließlich wollen Sie die Freiheit des Jugendlichen und Ihre eigene nicht einschränken.
Als »Forever-young«-Eltern sehen Sie sich als lockere Berater und Lebensbegleiter des Pubertisten. Sie sind schon zufrieden, wenn Ihr Teenager nicht schwanger oder kriminell wird. Was auf den ersten Blick wie Bequemlichkeit, Lustlosigkeit und Desinteresse aussieht, sind aber Ihrer Ansicht nach Toleranz und Vertrauen in die Stärken des Nachwuchses. Sie zwingen niemandem Ihren Willen auf. Der Pubertist soll seine kleinen Probleme gefälligst selbst lösen.