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11 - Lea und Leo

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Tom-Tom hatte Leo zu Weihnachten dieses entzückende HSV-Halsband auf den Gabentisch gelegt, welches Leo so imposant stand. Lea verlor ihres leider immerzu, da es nur eine Standardgröße gegeben hatte und Lea dafür zu klein und schlank war.

Nein. Lea und Leo waren natürlich keine abgedrehten HSV-Fans. Es waren Mischlingshunde aus Griechenland, die sich auf leisen Pfoten in Tom-Toms Familie eingeschlichen und seitdem einiges auf den Kopf gestellt hatten.

Vermutlich war Leo auch eher Fan von Leberwurst-Brötchen und ähnlich typischer Hundenahrung. Das blaue Halsband schmückte ihn dennoch ganz hervorragend und stand in schönem Kontrast zu seinem tiefschwarzen Fell. Zudem war es gleich am ersten Weihnachtstag ein absoluter Hingucker beim Spaziergang.

Ein leidgeprüfter MSV-Fan wollte ein ebensolches Halsband für seinen Leonberger haben. Natürlich mit MSV-Logo. Gleich am ersten Werktag nach den Feiertagen ist er nach Meiderich in den Fanshop gerast. Doch Halsbänder waren nicht im Sortiment.

Er hat dann ein Kopftuch gekauft. Welches er seinem Hund liebevoll um den Hals drapiert hatte und welches natürlich gleich beim ersten Ausgang verlorenging. Leidgeprüft eben. So sind sie, die MSV-Fans. Allerdings kaum zu erschüttern. Auch andere Clubs haben unerschütterliche Fans. Als HSV-Supporter weiß man davon ein Lied zu singen dieser Tage.

Das Halsband war jedoch nicht der Grund, weshalb Lea und Leo zu ihrem ersten Heimspiel nach Hamburg kamen. Der Grund lag mehr in atmosphärischen familiären Störungen, die Tom-Tom so gedeutet hatte, dass seine Göttin sich am Wochenende im Stich gelassen fühlte. Also kamen Lea und Leo eben mit.

Jetzt ist es ja für Hunde nicht die beste Nummer, vier Stunden im Auto zu sitzen, kurz auf dem Stadionparkplatz einen kleinen Verdauungs-Vergang abzuhetzen, um anschließend weitere zwei Stunden im Auto brav auf das Herrchen zu warten. Worauf? Na auf weitere vier Stunden im Laderaum Rückfahrt abhängen. Womöglich das alles noch bei Temperaturen im unerträglichen Bereich. Nein. Das ging natürlich überhaupt nicht.

Doch mit Mongo ging. Der durfte ja nicht ins Stadion. Außerdem strahlte er immer. Das mochte Leo. Bier mochte Leo auch, seit er in seiner ersten Nacht in Tom-Toms Familie im Alter von knapp sechs Wochen von dessen Sohn und einem Kumpel mit Bierschaum auf ein Leben in Deutschland vorbereitet worden war.

Und Lea war eine gute Aufpasserin. Sie ging zwar nicht mit jedem. Da war sie schon sehr wählerisch und renitent. Einen Freund von Tom-Tom, der diesem einen Nachmittagsspaziergang als Freundschaftsdienst hatte abnehmen wollen, hatte sie partout nicht in das Haus gelassen. Und den hatte sie gekannt.

Was sollte das mit Mongo in Hamburg in einer vollen Kneipe geben? Um es auf den Punkt zu bringen: Es war der Hit. Alle drei strahlten, als sie endlich wieder am Auto waren.

Leo hatte Streicheleinheiten ohne Ende erhalten. Das war mal so richtig sein Ding. Lea hatte einige zu aufdringliche Kneipengäste in einer Ecke zusammengetrieben und sich damit nachhaltigen Respekt verschafft. Ganz ihr Ding.

Und Mongo bekam Freibier und konnte sogar sein Handy auf dem Tisch vergessen, als er zum Pinkeln musste. Alles lag unversehrt und unberührt, wie er es verlassen hatte. An den Hunden traute sich niemand vorbei.

Und obwohl sich Mongo nun wirklich in Hamburg auskannte, wäre er fast auf dem Weg zurück zum Auto an einer Kreuzung falsch abgebogen. Kann ja mal passieren nach so einem langen Tag.

Doch Lea und Leo zogen ihn unbeirrt auf direktem Weg zum Autotreff und dem aufgeregt wartenden Tom-Tom. Alles gut! Keine Verletzten, nur glückliche Gesichter. Wenn das kein Einstieg war!

Mongo hätte Lea und Leo am liebsten gleich mit nach Hause genommen. So begeistert war er von seinem Auftritt als Hundesitter.

Da sich Tom-Tom nicht so sicher war, wer denn hier auf wen aufgepasst und zudem noch die Herausforderung zu bestehen hatte, seiner Göttin zu erklären, wo er den ganzen Tag mit den beiden Rackern gewesen war, konnte man sich schließlich darauf einigen, dass die Fortsetzung am nächsten Samstag beim Auswärtsspiel angetestet werden sollte.

Mongo entschwand in Dortmund in die Arme seiner aktuellen Freundin und hatte eine Menge zu erzählen.

Tom-Tom fuhr nach Hause Richtung Rheinland. Auf ihn wartete eine zürnende Göttin, die es zu beruhigen galt. Da die Hunde jedoch bester Laune, unversehrt und schwanzwedelnd zu Hause eintrafen, war die Lage entspannter, als Tom-Tom es zu hoffen gewagt hatte. Genauere Details wurden sicherheitshalber ausgespart.

Doch die Lösung, die Hunde zum Spiel mitzunehmen, war angesichts der Verpflichtungen, denen seine Göttin am Wochenende nachzukommen hatte, pragmatisch und familienfreundlich. Und so fragte die Göttin todmüde, wie sie es nach dem anstrengenden Tag war, auch nur halbherzig nach.

Damit war geklärt: Samstag würden Lea und Leo wieder auf Tour gehen. Diese Mal jedoch auswärts.

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