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ERSCHIENEN AM 27. 9. 2015

IST JESUS POLITISCH UNKORREKT?

Die Stadt Wien kündigte einer Kindergärtnerin aus wichtigem Grund, weil sie unter anderem „die Kinder über die Bedeutung des Weihnachtsfestes aufgeklärt hatte“. Ihr Verhalten sei mit dem Ansehen des Dienstes unvereinbar. Ist Jesus politisch unkorrekt?

Die Frage der Dreierkommission der Magistratsabteilung 10 der Stadt Wien lautete gemäß Protokoll: „Haben Sie die Kinder über die Bedeutung des Weihnachtsfestes aufgeklärt?“ Dienstrechtlich zu verantworten hatte sich eine städtische Kindergärtnerin. Sie wurde unter anderem deshalb hinausgeworfen, weil sie „Kinder mehrmals in der ­Gesamtgruppe über die Bedeutung des christlichen Weihnachtsfestes aufgeklärt hätte“. Das sei mit dem Ansehen des Dienstes für die Stadt Wien unvereinbar.

Bislang waren eher der Drogen- und Alkoholmissbrauch, Sittlichkeitsdelikte, Diebstähle oder Gewalttätigkeiten ty­pische Entlassungsgründe. Dass nun auch die Geburts­geschichte Jesu auf diesem Verbotsindex steht und – wie hier – zum Rauswurf einer Pädagogin beiträgt, ist neu. Das Protokoll der MA 10 über die Einvernahme der Kinder­gärtnerin enthüllte übrigens auch Erschreckendes zur in­zwischen verpflichtenden Frühsexualisierung von Kinder­gar­ten­kindern.

Nun entbehrt dieser Skandal nicht einer tragischen Komik: Weihnachten ist ein gesetzlicher Feiertag der Republik ­Österreich. Es täte der Bildung aller Kindergartenkinder ­eigentlich ganz gut, zu wissen, was unser Land am 25. und 26. Dezember jeden Jahres so feiert. Genau genommen müsste es sogar die Pflicht der staatlichen Kindergärtner sein, alle über die Bedeutung dieser Feiertage aufzuklären. Unlogisch ist auch, dass die Aufklärung nicht-christlicher Kinder über das Weihnachtsfest strengstens verboten ist, die Frühsexualisierung im Kindergarten jedoch nicht, obwohl diese die religiösen Gefühle gerade von Muslimen besonders stark verletzt.

Das zeigt, worum es in diesem Fall in Wahrheit geht: um staatliche Umerziehung, sonst nichts. Die ideologische Frühsexualisierung im Kindergartenalter wird rücksichtslos vorangetrieben und entgegenstehende öffentliche Moral als „mit dem Ansehen des Dienstes für die Stadt Wien unvereinbar“ abgeschafft.

Daher nun im Klartext: Weihnachten ist nicht rein zufällig ein gesetzlicher Feiertag. Das Grundgefüge jüdisch-christ­licher Werte ist die Voraussetzung für das Bestehen unseres Landes. Es ist der Boden, von dem wir uns nicht lösen ­können, ohne zu zerfallen. Ein Verzicht auf diese Werte macht unseren Staat nicht freier, sondern ­bodenlos. Ein Staat braucht öffentliche Zeichen dessen, was ihn trägt. Dazu gehören die Feiertage als Markierungen der Zeit und auch Weihnachten als Fest der Menschlichkeit. Hier kann und darf es keine „Wertneutralität“ ­unseres Staates geben; er muss vielmehr von allen die ­Einhaltung unserer Grundwerte zwingend abverlangen, wenn wir als freie Gesellschaft Bestand haben und nicht irgendwann in einem totalitären Staat enden wollen.

Die Wiener Stadtregierung sollte daher zu ihren eigentlichen Aufgaben zurückkehren und das tun, wofür sie gewählt wurde. Wien ist beispielsweise mit etwa 7,5 Milliarden Euro verschuldet. Damit sollte sie sich beschäftigen.


Offen gesagt Band 3 Zum aktuellen Zeitgeschehen

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