Читать книгу Infiziert - Teri Terry - Страница 20
ОглавлениеSHETLAND INSTITUTE, SCHOTTLAND
Time Zero: 20 Stunden
Noch eine Tür. Hier endet der Gang. Entweder folge ich Dr. 6 und ihren Leuten oder ich bleibe eingekeilt zwischen zwei Türen zurück. Aus Angst vor dem Alleinsein entschließe ich mich in letzter Sekunde, den anderen zu folgen.
Doch sobald mir klar wird, wo wir sind, weiche ich zurück, versuche zu entkommen. Zu spät. Die Tür ist zu.
Ich schließe die Augen, aber das hilft nicht. Sobald sie zu sind, kommt die Erinnerung zurück, und die ist noch schlimmer. Ich öffne die Augen wieder und schaue mich in dem Zimmer um, das ich nur von der anderen Seite kenne.
Wir befinden uns in einem großen quadratischen Raum, drei der Wände bestehen aus Fenstern. Durch die dicken Scheiben hat man Einblick in kleinere Räume. Eher Zellen als Räume.
Aus jeder Zelle blickt einem ein verängstigtes Gesicht entgegen. Menschen jeden Alters: Kinder, Teenager, alte Leute. Alle sind auf eine Tragbahre geschnallt.
Auf dieser Seite wimmelt es von geschäftigen Ärzten und Schwestern. Es gibt Monitore und medizinische Geräte.
»Sedierung Abteilung 1«, sagt Dr. 6. Auf einer Zellenzeile entspannen sich die ängstlichen Gesichter. Die Augen fallen zu. Doch nun brülle ich: Hört auf! Lasst sie gehen!
Als ich in so einer kleinen Zelle steckte, haben sie mir keine Beruhigungsmittel verabreicht, und ich habe mir die Seele aus dem Leib geschrien, bevor überhaupt etwas passiert ist. Niemand konnte wissen, dass ich unter Platzangst leide.
Unter den Fenstern reichen merkwürdige elektronische Hände durch die Wand. Nun bedient jeweils ein Arzt oder eine Krankenschwester diese Hände.
Als ich dort lag, hatten sie Probleme, mir Spritzen zu verabreichen, obwohl ich festgeschnallt war. Solche Angst hatte ich.
Die Nadeln sind keine gewöhnlichen Nadeln.
Der Schmerz ist kein gewöhnlicher Schmerz. Bis zur Heilung hätte ich schwören können, dass es der weltschlimmste Schmerz ist. Ob sie keine Lust mehr auf die Schreierei haben und deshalb Beruhigungsmittel verabreichen?
Ich rolle mich zusammen, möglichst weit weg von den Fenstern, den Nadeln, den Schmerzen.
Aber die Erinnerung lässt mich nicht los.