Читать книгу Vampire Blues 2 - Thomas Barkhausen - Страница 12
KOMA
Оглавление„Erdbeergeschmack?“, feixte Rahil.
Kein guter Scherz, aber sie bemühte sich immerhin. Gelbes Monster!
I'm so happy because today
I've found my friends... (Kurt Cobain „Lithium”)
Snyder sah abwesend auf.
They're in my head
„Mir gehen ein paar Dinge nicht aus dem Kopf.“ Snyder setzte das Glas mit der blutroten Flüssigkeit ab. Sah es an.
„Ziemlich vampirisch“, sagte Rahil.
I'm so ugly
but that's okay, cause so are you...
Sie dachten über die Gerüchte nach. Man munkelte - was hieß einer von Nestors Informanten hatte es ihm gesteckt -, die Sonnenkrieger hätten auf dunklen Kanälen manipulierten Red Dust in die Club-Szene eingeschleust. Dass sie ein Labor hatten, wussten sie.
We've broken our mirrors
Snyder biss sich auf die Unterlippe. Halt sie zusammen, die Gedanken, Snyder! Halt sie zusammen!
War das die Aufgabe des Sonnenkrieger-Labors? Chemische Kampfmittel gegen die Vampire zu entwickeln und in Umlauf zu bringen, um ihre Jugend zu verseuchen.
Immer, wenn neues Zeug die Runde dreht, waren alle wie aufgekratzt. Jeder musste es haben, egal zu welchem Risiko, alle auf der Suche nach dem ultimativen Kick.
Sunday morning is
everyday for all I care...
Snyder nagte an dem Bügel ihrer roten Brille.
„Du kaust auf deiner Brille wie ein Eichhörnchen auf einem Tannenzapfen.“
„Schlechter Vergleich, Baby.“
I'm so ugly
Lithium
Lithium
„Baby?“, fragte Rahil.
Snyder sah auf. „Leider kein Erdbeergeschmack.“
Sie machte yamyamyam und schüttelte den Kopf, verzog enttäuscht die Mundwinkel.
„Baby?“, wiederholte Rahil ihre Frage.
„Schluss jetzt!“, grunzte Nestor.
Er hatte ihnen die Nachricht noch nicht mitgeteilt.
Snyder, erstaunt, nüchtern plötzlich. „Ist was passiert?“
Nestor grunzte erneut, dann nickte er, langsam und ernst. „Das kann man wohl sagen.“
„Diese Red-Dust-Geschichte?“, fragte Rahil.
„Spann uns nicht auf die Folter, Nessie!“ Snyder lächelte.
„Ich habe von Anfang an vermutet, dass uns das Zeug noch Ärger einbringen würde. Und hier ist er jetzt.“
„Wer ist hier?“, fragte Rahil, sie sah sehr unschuldig drein, zu unschuldig.
„Der Ärger“, antwortete Snyder. Dann kicherte sie.
Nestor brummte. „Ich bin nicht zu Scherzen aufgelegt. Also. Wir haben die erste Überdosis. Ein Mädchen aus hervorragendem Hause. Sie liegt im Koma. Der General schäumt. Man hat ihm zugetragen, dass der Stoff von den Sonnenkriegern produziert worden sein soll.“
„Gibt es Beweise?“
„Die sollen wir finden!“
„Aber es gibt auch Gerüchte über geheime Labors von jungen Vampiren, die Stoff produzieren sollen. Was ist mit dem Fund bei Marais Sohn?“
„Das waren 100 Gramm. Vielleicht war der ehrenwerte Sohnemann ein Dealer, vielleicht wollte er auch nur großzügig seine Freunde freihalten. Über die Herkunft des Zeugs sagt das nichts aus.“
„Stimmt!“, pflichtet Rahil ihm bei.
„Der General ist äußerst, und ich meine, wirklich äußerst besorgt. Wir müssen herausbekommen, woher der Stoff stammt. Das Labor arbeitet auf Hochtouren.“
Snyder nahm den Brillenbügel aus dem Mund. „Was ist mit den YBH, in ihrem Umfeld taucht garantiert auch immer Red Dust auf.“
Nestor schüttelte den Kopf: „Die YBH bewundern Aramis. Er ist ihr Idol. Er hat verlautbaren lassen, dass er in seinem Umfeld keine Leute duldet, die Red Dust nehmen. Es war eine klare und deutliche, wenn auch inoffizielle Anweisung an die YBH.“
„Was sollen wir tun?“
„Ich werde alle Informanten in der Szene abchecken. Und ihr werdet eine Tour durch die Clubs machen.“
Langsam gewöhnte er sich an den leichten Kopfschmerz, der nun sein ständiger Begleiter geworden war. Er träumte sogar schon in rot und gelb. Gott sei Dank waren noch keine Karos dabei. Ihm wurde schwindelig bei dem Gedanken. Nestor schüttelte sich, ein Pudel, nass, der nicht mehr hübsch aussah und seine Besitzerin beschämte.