Читать книгу Vampire Blues 2 - Thomas Barkhausen - Страница 14
ARAMIS UND SEIN GENERAL
ОглавлениеDer Bär in seinem Bärenmantel. Ein loyaler Verbündeter. Vor seinem inneren Auge sah Aramis, wie der Bär die Schultern straffte, die Blicke bündelte. General Vlad hatte ihm die Pläne gesandt. Pläne, die keiner kannte.
Er hatte sie weitergegeben an seine Schwester - zumindest einen Teil davon, den Teil, den sie kennen musste, den sie kennen sollte. Die Lage des Labors, von der niemand wusste, außer General Vlad, der von diesen Kenntnissen keinen offiziellen Gebrauch machte und es auch nicht für nötig hielt, diese Informationen an den Fünfer-Senat weiterzuleiten. Es war noch nicht an der Zeit, der Zeit für den General und…
Aramis spürte einen leichten Schmerz, er betastete die Schwellung am Fußgelenk, dort wo sich bei dem Unfall in seiner Kindheit ein Holzpflock hineingebohrt hatte.
Ja, es war mehr als eine glückliche Fügung, dass er in General Vlad einen Gleichgesinnten gefunden hatte, in diesem alten Freund der Familie, der die wichtigste Schaltstelle außerhalb des Senates und des Konventes besetzt hielt.
Er hatte seine Leibwächter instruiert, sie würden den kleinen aber wichtigen Auftrag zur allseitigen - dies meinte zu Aramis - Befriedigung erfüllen und sie würden seine Schwester unbeschadet wieder zurückbringen. Alles war perfekt arrangiert. Er ordnete im Geist die Fäden, die er gesponnen hatte, die nur noch - Was aber hieß „nur noch“? Das war die Hauptschwierigkeit! - zusammengeführt werden mussten in einer Hand, seiner Hand…
Der Andere. Nun ja, er war nicht so wichtig wie der General, aber…
Der Junggreis. Er mochte ihn nicht. Schlohweißes Haar, dazu lang wie bei einem Mädchen. Streichholzärmchen, mit denen er herumfuchtelte wie mit einem Dirigentenstab, man vermeinte die Knochen klappern zu hören. Und die weißen Anzüge. Er mochte ihn wirklich nicht. Er ekelte ihn nicht direkt an, nur dieser leicht bittere Geschmack, der sich auf der Zunge einstellte, Mandeln der Verachtung. Diese roten Augen, das schläfrige Blinzeln, das affektierte Gehabe, aber er war klug und gerissen. Er war nützlich. Und er hielt ein Auge auf die Young Black Hawks.
Aramis zog das Knie an und stützte sich mit den Sohlen auf die Schreibtischkante, gedankenverloren rieb er sich das linke Fußgelenk.
Den Nacht gebar, der bange Nibelung,
Alberich, brach ihren Bund;
er fluchte der Lieb' … (Richard Wagner)
Pling. Die Nachricht, die er erwartete, kam. Er tippte Ort und Zeit ein und schickte die Informationen weiter. Die Zielperson war auf ihrem Weg.