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DIE ERSTE BOTSCHAFT

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„Nein, danke.“, sagte Snyder. „Wirklich sehr zuvorkommend.“

Rahil sah sie betrübt an: „Keine Limonade?“

„Limonade?“ (Wer zur Hölle, kam darauf, das Gebräu Limonade zu nennen? - Rahil machte eine einladende Geste. -- Zodiak-Gastfreundschaft. -- Sie hätte auch gleich Säure trinken können. -- Und doppelte Gedankenstriche in ihren Gedanken. -- Was war hier los?) Snyder klang sehr entschlossen und sie war es auch: „Nein!“

„Also?“

„Keine Limonade“, bat Snyder.

„Gut“, sagte Rahil.

Snyder seufzte dankbar.

„Wie geht’s weiter?“

„Also“, fuhr Snyder fort.

Vor drei Jahren grübelte ein verwirrter und sehr, sehr mürrischer Ermittler über die Botschaft eines Serienmörders nach. Es war ein Text, der erste von zweien, der zweite folgte einen Monat später.

Sie fanden ihn neben der fünften Leiche:

Das war der erste meiner Träume; er kehrte wieder und wieder.

Sieben Tage bis zum neuen Ort.

All die Nächte durch das Dunkel gewankt, durch die Lachen des Lichts. Ich hatte nie geträumt, jedenfalls erinnere ich mich nicht daran.

Ich zog den Stahl bis an den Saum der Manteltasche. Mein Schritt war leicht. Ich lächelte ihm zu. Er sah mich an, zögerte, ohne im Schreiten einzuhalten und lächelte dann zurück. Als wir in Schulterhöhe waren, glitt ich hinter ihn, wie ich es immer tat. Ich berührte ihn kaum. Meine linke Hand berührte seine Stirn fast ohne Druck, hielt nur den Kopf gerade, mit der rechten zog ich ihm die Rasierklinge quer über den Hals von der linken Halshälfte zur rechten. Er stand verständnislos. Ich wandte mich ab, klappte das Messer zusammen und warf es in den Gully an der Ecke. Ich sah nicht zurück. Meine Routine, meine Intuition, sagte mir, dass das, was geschehen sollte, auch geschah.

Meine Mutter, die ich nicht kenne, sagte: Schau in den Spiegel, sieh, was für wundervolle Augen du hast! Seither sah ich in die Spiegel, die ich traf, sah in diese Augen, die meine Mutter so wundervoll fand, die später dann alle wundervoll fanden. Ich sah immer nur die Augen des Spiegels, nie meine darin. Ich sah wohl in jeden Spiegel, weil ich hoffte, insgeheim, sie doch einmal erblicken zu können. Doch ich sah immer nur in die Augen des Spiegels. Man erfand Beschreibungen für meine Augen, so wie es die erste der Frauen, meine Mutter, getan hatte, manche waren plump manche fast poetisch. Ich musste mich nie um Anerkennung bemühen, sie fiel mir zu wie mein Talent und so nahm ich sie. Ich habe keine Erinnerungen mehr an die vergangenen Orte. In sieben Tagen werde ich an einem neuen Ort sein und in einen neuen Spiegel sehen.

Vampire Blues 2

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