Читать книгу Vampire Blues 3 - Thomas Barkhausen - Страница 16
GESCHWISTERLIEBE
ОглавлениеVerhörton. Seine Stimme scharf. „Wo bist du gewesen?“
Aramis hockte sprungbereit hinter dem massigen Schreibtisch seines Vaters, der einer Festung glich, die Schultern angespannt, nach vorn gebeugt.
Arana sah ihn verwundert an, nahm ihn nicht ernst, die große Schwester.
„Das geht dich nichts an. Wie redest du überhaupt mit mir? Der anmaßende Große-Bruder-Ton steht dir nicht zu.“
„Ich bin dein Bruder, du schuldest mir eine Antwort.“ Immer noch stiernackig. „Wo bist du gewesen?“
„Bruder sagt Schwester, was sie zu tun und zu lassen hat? Du machst dich lächerlich.“ Ihre Stimme klang höhnisch. „Wir beide, das strategische ‚Traum-Duo‘, die weiche und die scharfe Spitze ein und derselben Lanze. Deine Worte, werter Bruder. Ich bin Vorsitzende des Konventes - nicht du.“
„Kommissarische Vorsitzende!“
Sie ging darüber hinweg.
„Willst du dich mir gegenüber als Vaterfigur aufspielen?“
Aramis winkte ab. Sein Zorn war verflogen.
„Was hast du in den ‚unbefriedeten Gebieten’ getan?“
Arana versuchte es mit Spott, aber sie war immer noch aufgewühlt von dem, was sie erfahren hatte.
„Weißt du das nicht? Oh, dein mir so treu angedienter Leibwächter, dein Super-Zodiak, war ja nicht bei mir und konnte dir nicht Bericht erstatten. Wie könntest du da wissen, wo ich gewesen bin.“
„Übertreib es nicht, Arana! Stimmt das Gerücht?“
„Ich habe keine Gerüchte gehört.“
„Bist du - dort gewesen?“
„Wo?“
„Lass die Spielchen. Du weißt, wo ich meine.“
„Du meinst in der ‚Zone‘?“
Es verwirrte ihn nur einen Moment, dass sie nicht ‚unbefriedete Gebiete’ sagte.
„Arana, hast du Kontakt zu… - Es sind unsere Todfeinde. Es kann uns - dich den Vorsitz kosten.“
„Nun, du wirst dich doch mit Sicherheit um meine Nachfolge bewerben. Auch wenn deine Weste nicht so rein ist. Also, Aramis, Bruder, was ist an den Gerüchten über dich?“
„Worüber?“
„Du weißt, was ich meine.“
Aramis lachte. Es klang nicht überzeugend.
„Vielleicht gibt es noch anderes, das uns unterscheidet…“
Arana war plötzlich wachsam.
„Was meinst du?“
„Wir haben nicht dieselbe Mutter.“
„Und?“
Aramis griff neben sich in den polierten Homidor, er nahm eine Aluminiumhülle heraus, schraubte die auf, zog die Zigarre heraus und drehte sie zwischen den Fingern. Er sah zufrieden aus und vorfreudig.
„Denk mal darüber nach!“
Das musste sie nicht mehr, sie hatte es schon getan.
Aramis hielt die Flamme des Sterling-Feuerzeug an die Zigarrenspitze.