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WUNDE

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„Meine persönliche Krankenschwester! Wie apart und so gelb.“

Rahil drückte kurz zu, sie hielt Archills Hand.

„Autsch!“

Sie drückte noch einmal zu. Es würde einen blauen Fleck geben.

„Vorsicht, persönlicher Patient!“

„Sie sind eine sehr grobe persönliche Krankenschwester!“, jammerte Archill.

Rahil drohte mit dem Finger.

Er küsste sie auf ihre gelben Lippen, etwas Lippenstift blieb an seinen Lippen hängen.

Es war das zweite Mal binnen kurzer Zeit, dass Archill so starke Anfälle bekommen hatte.

Er hatte sich an Aramis Fersen geheftet wie in einem dieser antiquarischen Schwarzweiß-Filme. Es war leicht gewesen Aramis zu folgen, er schien nichts verbergen zu wollen. Und es war ein seltsames Gefühl jemanden zu beobachten, der nicht wusste, dass er beobachtet wurde, so als stehle man dem Beobachteten etwas, das nur ihm gehörte, etwas von seiner Unversehrtheit, seiner Unbefangenheit, seinem Ziel. Nichts erschien mehr so, als geschähe es aus dem Willen des Beobachteten heraus, vielmehr diente es nur dem Ziel des Beobachters. Archill wusste nicht genau, warum er Aramis verfolgte, ihn beschattete, ein Wort, das besser passte zu den Schwarzweiß-Bildern.

Aramis warf sich einen Umhang über, ließ sich mit dem Heli zum Hintereingang des „Club 777“ chauffieren und verschwand darin, er trug eine Maske. Sein Leibwächter wartete neben dem Heli. Gedämpfte Musik erklang aus dem Club. Es sollte heute einen Kostümball geben. Aber jetzt war es noch zu früh.

Archill verbarg sich hinter den Müllcontainern. Er wartete. Er wartete lange. Er überlegte gerade, ob er zurück zur Villa, ein Kostüm besorgen und sich in den Ball einschleichen sollte.

Da passierte es. Er verlor das Bild vor Augen. Dieses Mal nur ein kurzes weiß-schwarzes Blitzen, dann Dunkel. Sie rauschte heran wie ein Blitz. Der Beschatter war beschattet worden.

Später als er wieder zu sich kam, wusste er nicht, woher sie so schnell gekommen war, aber jetzt er lag in ihren Armen. Und es fühlte sich gut an, vom Anfall abgesehen.

Rahil sah ihn lange an, als er bewusstlos in ihren Armen lag, nachdem sie ihm behutsam das Pulver auf die Zunge geträufelt hatte. Ein Verwundeter, den plötzlich eine Leere überfiel, die ihn niederriss.

„Böse Krankenschwester“, Archill grinste.

Rahil lächelte, küsste ihn auf die Nasenspitze, wo ihr Lippenstift eine zweite gelbe Spur auf seinem Gesicht hinterließ.

Da wurde ihr klar, dass die Leere in ihr, die Wunde war, die Wunde, die sie mit Archill verband.

Vampire Blues 3

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