Читать книгу Hilf mir, meinen Lebenstraum zu erfüllen! - Thomas Jaklitsch - Страница 11

2. Wahrnehmungsfähigkeit (wieder-)entdecken bzw. nutzen Sie Ihre Sinne und Intuition!

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Ein unscheinbar gekleideter Mann mit Baseballmütze auf dem Kopf und Geige in der Hand steht in einer Ecke einer Metrostation in Washington D.C. Es ist kalt an diesem 12. Jänner 2007 und früh. Es ist 7:51 Uhr und während der nächsten 43 Minuten werden 1097 Personen an diesem Geiger vorbeigehen. Immerhin nach etwa drei Minuten bemerkt ein Passant die Musik. Für wenige Sekunden verlangsamt der Zuhörer seine Schritte, um dann schnell wieder seinen Weg zur U-Bahn fortzusetzen. Weitere vier Minuten später wirft eine Frau einen Dollar in den Hut neben dem Geiger. Ungefähr 16 Minuten danach bleibt ein in etwa dreijähriger Bub stehen. Seine Mutter jedoch zieht ihn fort. Mehrmals versuchen Kinder der Darbietung zu lauschen und stehen zu bleiben, aber alle Eltern zeigen das gleiche Verhalten: Sie drängen ihre Kinder zum Weitergehen. Nur sieben Menschen sind insgesamt stehen geblieben, um ihm zuzuhören, nur 20 gaben Geld, gingen jedoch ohne langsamer zu werden weiter. Insgesamt nimmt der Mann 32,17 $ ein. 1096 Menschen sehen nicht, dass der Mann eine exquisite Stradivari in Händen hält, die mehrere Millionen Dollar wert ist. Und noch viel tragischer: Sie hören nicht, welche Klassiker der Mann in blauen Jeans zum Besten gibt. Wie er musiziert, mit welcher Passion, welchem Können. 1070 Menschen nehmen einen der berühmtesten Musiker der jetzigen Welt, Joshua Bell, nicht wahr. Nur eine Person erkennt Joshua Bell und wirft ihm 20 $ in den Hut. Zwei Tage zuvor hatte er in Boston eine große Konzerthalle gefüllt. 100 Dollar aufwärts bezahlte man für einen Sitzplatz. Das Experiment, durchgeführt im Auftrag der Washington Post, brachte dem Journalisten Gene Weingarten für seinen Artikel 2008 den Pulitzer-Preis für Fachjournalismus ein (vgl. Gene Weingarten, 2007).

Arbeiten Sie an Ihrer Wahrnehmungsfähigkeit, Sie könnten sonst möglicherweise eine gute Gelegenheit verpassen. Beginnen Sie Ihre Sinne (wieder) zu entdecken und zu nutzen, damit es Ihnen nicht so ergeht wie den 1070 (eintausendundsiebzig!) Menschen in der New Yorker Metrostation. Die Intuition der Kinder, dass hier etwas Großartiges passiert, kann auch Sie vielleicht an Ihre Fähigkeiten, die man oft als Kind hatte, erinnern. Gerade weil Sie erwachsen sind – und das bedeutet, Sie waren irgendwann einmal ein Kind –, können Sie möglicherweise die Neugierde und die Offenheit eines Kindes und die Bereitschaft, mit offenen Sinneskanälen durch die Welt zu gehen, aktivieren. Um Ihrer Intuition, oder besser gesagt Ihrem Herzen, folgen zu können, müssen Sie es auch wahrnehmen können.

Doch wie nehmen wir wahr? Wir können sehen, hören, fühlen, riechen und schmecken. Wir nehmen die Welt mit unseren fünf Sinnen wahr. Das heißt, mit diesen Sinnen können Sie feststellen, ob Sie auf dem richtigen Weg zu Ihrem Ziel sind. Die Steigerung der Sensibilität Ihrer Wahrnehmungsfähigkeit erhöht die Chancen, rechtzeitig Handlungsschritte zu ändern, damit Sie bekommen können, was Sie wollen. Wir Menschen nehmen nicht nur durch unsere fünf Sinne (Sehsinn, Hörsinn, Tastsinn, Geruchssinn, Geschmackssinn) wahr, sondern wir können sämtliche eingegangenen Informationen und Wahrnehmungen innerlich visuell, auditiv, kinästhetisch, olfaktorisch, gustatorisch repräsentieren. Und wir können lernen, unseren Sinnen zu erlauben, uns besser zu dienen. Und vor allem unserem sechsten Sinn sollten wir wieder mehr trauen. Sie wissen ja: Sehsinn, Hörsinn, Tastsinn, Geruchssinn, Geschmackssinn und der sechste: der Blödsinn! Nicht alles im Leben und vor allem uns selbst nicht immer so ernst nehmen, hilft aus einigen Jammertälern des Lebens rascher wieder heraus. Diesen Spruch, den ich öfters von meiner Mutter als Kind und junger Erwachsener hören durfte, kennen Sie wahrscheinlich auch: Du wirst sehen, irgendwann wirst du zurückblicken und über die Situation lachen können. Und wissen Sie was? Meine Mutter hatte recht. Im Nachhinein kann ich über viele damals schwierige Situationen nun herzlich lachen, weil ich meine Wahrnehmung geändert habe. Weil ich meine Perspektive verändert habe und dadurch die Wahrnehmungen in und über diese Situation anders bewerten kann. Die Frage ist immer nur: Wieso warten? Wieso nicht gleich das Erlebte als angenehm empfinden, weil man seine Perspektive wechselt und sich auf die „bright side of life“ bewegen kann. Die britischen Komiker Monty Python haben jahrelang vorexerziert, wie lustig das Leben sein kann, wenn man sich ein bisschen weniger ernst nimmt. So lautet die Textzeile im berühmtesten Lied „Always look on the bright side of life“ aus dem Film Das Leben des Brian, folgendermaßen: „Du kommst aus dem Nichts und du gehst ins Nichts, also was verlierst du? Nichts!“

Mehr davon an einer späteren Stelle des Buches.


RAAM 2012 Cookie man Foto: lupispuma.com

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