Читать книгу Keine halben Sachen - Thomas Klappstein (Hrsg.) - Страница 14

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Unterwegs

8 | Weg und Ziel I

„Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit, und ich bin das Leben! Ohne mich kann niemand zum Vater kommen.“

JESUS IN JOHANNES 14,6 (HOFFNUNG FÜR ALLE)

Zwei Begebenheiten mit meinem Fahrlehrer begleiten mich auch heute, fast 20 Jahre später, noch immer. Gerade im Frühling, wenn all die Motorradfahrer durch die Straßen fahren, kommt mir die erste Begebenheit in den Sinn, als ob es gestern gewesen wäre: Bei der PKW-Fahrprüfung griff mir mein Fahrlehrer ins Lenkrad! Dadurch fiel ich durch und musste die Prüfung wiederholen. Eigentlich wollte ich meinen PKW- und Motorradführerschein zusammen machen, aber durch das Eingreifen des Prüfers musste ich das Geld, das für den Motorrad-Führerschein eingeplant war, dafür einsetzen, wenigstens den PKW-Führerschein abschließen zu können. Noch immer trauere ich jeden Frühling und Sommer meinem nicht vorhandenen Motorrad hinterher.

Die andere Situation erlebte ich während meiner ersten Fahrstunde auf der Landstraße. Bei dieser Fahrt wurde mein Fundament für meinen Weg mit Gott gelegt. Die Bedeutung dieses Moments war mir damals nicht bewusst, wurde sie aber später, nachdem ich bei den Jesus Freaks verschiedenste Bereiche aufgebaut, geleitet und begleitet hatte. Ich fuhr auf der Landstraße gekonnt Schlangenlinien und war im totalen Stress, da ich so ziemlich jeden Baum an der Straße mit meinen Augen fixierte. Da sagte mein Fahrlehrer zu mir (nicht ahnend, dass er mir eine der wichtigsten Lektionen für mein Leben mit auf den Weg gab): „Augen nach vorne! Du fährst immer dahin, wo du hinschaust!“

Ich weiß nicht, wie du gerade unterwegs bist in deinem Leben, ob es dir gutgeht und alles eine große Party für dich ist. Oder ob du auf der anderen Seite stehst: Jeder neue Tag ist anstrengend, und deine einzige Hoffnung ist es, dass auch er irgendwann vorbeisein muss … Aber ganz egal, ob du gerade auf der Überholspur unterwegs bist oder dich mühsam am Standstreifen entlangschleppst: Du hast deine Augen auf etwas gerichtet, und in diese Richtung bewegst du dich auch.

Der Weg ist nicht das Entscheidende, sondern das Ziel. Gott kann auf schwierigen Abschnitten genauso gut mit uns laufen wie auf leichten. Manchmal glaube ich sogar, dass wir gar nicht dazu gemacht sind, dass es uns immer nur gutgeht. So ganz ohne Herausforderungen würden wir niemals wachsen und stark werden.

Wichtig ist das Ziel: Wenn ich mich nur von meinem Alltag und den Umständen lenken lasse, habe ich keinerlei Sicherheit auf meinem Weg. Die habe ich nur, wenn ich das Ziel vor Augen habe.

Mirko Sander

9| Weg und Ziel II

„Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit, und ich bin das Leben! Ohne mich kann niemand zum Vater kommen.“

JESUS IN JOHANNES 14,6 (HOFFNUNG FÜR ALLE)

Die große Frage ist nicht, wo und wie wir durchs Leben laufen; die große Frage ist, ob wir am Ziel ankommen. Man sagt, dass jeder Weg mit dem ersten Schritt beginnt. Wovon man nicht spricht, ist das große Dilemma danach, nämlich dass jeder Weg erst mit dem letzten Schritt endet und dass dazwischen viele Schritte liegen. Und nicht nur das: Die Schritte führen auch noch einen Weg entlang, auf dem Steine liegen.

Ich erinnere mich noch gut an den Abend, als ich mich entschied, „alles“ für Gott zu geben – in meinem jugendlichen Leichtsinn rutschte mir dieses „alles“ einfach so raus. Nicht wissend, dass es manchmal schwer sein würde, dabeizubleiben. Ich habe viele Freunde, die sich auch mal entschieden haben, „alles für den Herrn“ zu geben, und die jetzt nicht mehr mit Gott unterwegs sind. Die irgendwo auf dem Weg einfach stehengeblieben sind. Ich kann gar nicht sagen und beurteilen, was da im Einzelnen schräggelaufen ist, keine Ahnung. Aber die Leute sind stehengeblieben – und eben nicht mehr dabei. Vielleicht kennst du auch Leute, mit denen du unterwegs warst und die die verrücktesten Sachen „für den Herrn“ gemacht haben … und nun sind sie nicht mehr da. Das stimmt einen oft traurig.

Wenn ich eines gelernt habe über all die Jahre, dann ist es, dass meine persönliche Antwort auf die „große Frage“ das Entscheidende ist. Die große Frage ist doch immer gewesen: Was ist der Sinn des Lebens? Warum bin ich hier, und wo gehe ich hin? Für mich ist tatsächlich Jesus die Antwort auf alles im Leben, und dieses Wissen ist sehr hilfreich.

Du liest hier gerade in einem Andachtsbuch – warum machst du das? Hast du das Buch geschenkt bekommen, damit du dieses Thema „Zeit mit Gott“ besser in den Griff bekommst? Hast du dir das Buch selbst gekauft? Was ist deine Motivation, dass du es bis hierher gelesen hast?

Was auch immer deine Gedanken dazu sind – ich wünsche dir, dass du deinen Weg weitergehst. Bis zum Ziel. Du hast dich auf ein großes Abenteuer eingelassen und wahrscheinlich keinen Schimmer davon, was noch alles auf dich zukommen wird. Dieses „alles“ kann wirklich „alles“ in deinem Leben sein. Aber glaube mir: Es gibt nichts Besseres, als sein Leben für eine Sache zu geben, für die es sich lohnt.

Paulus hat mal an die Kolosser geschrieben: „Lasst euch deshalb von niemandem von eurem Ziel abringen.“ (Kolosser 2,18A)

Mirko Sander

10 | Ein Ziel erreicht nur, wer nach vorne schaut

Jesus aber sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt zum Reich Gottes.

LUKAS 9,62 (LUTHER 1984)

In Zeiten unserer hochtechnisierten Landwirtschaft ist dieser Vers nicht mehr ganz so alltagsnah wie zu Jesu Zeiten. Heute fährt der Traktor oder Schlepper von alleine geradeaus, unabhängig von der Blickrichtung des Fahrers. Und um eine vernünftige Ernte zu bekommen, muss die Aussaat schon vorher in einer geraden Linie liegen. Das vereinfacht die Ernte enorm.

Aber Sie können es ja mal ausprobieren und versuchen, auf einem Acker oder einer großen Wiese eine gerade Linie zu gehen: Das funktioniert nur, wenn man sich in der Ferne ein Ziel aussucht, zum Beispiel einen Baum, und dieses anvisiert. Lässt man es aus den Augen, wird die Linie krumm. Und schaut man sogar zurück, gibt es schon gar keine Chance auf eine gerade Linie.

So ist das im Leben auch. Ziele für unseren Lebensweg sind hilfreich, damit wir uns nicht verzetteln und zu viele krumme Umwege gehen. Oft ist es einfacher und schöner, in der Vergangenheit zu schwelgen, als beherzt neue Wege zu gehen. Wir dürfen natürlich genießen, was einmal war. Aber wir sollten dabei nicht stehenbleiben, sondern immer wieder neue Herausforderungen suchen.

Diese Herausforderungen können ganz unterschiedlicher Natur sein: zum Beispiel bei einer Predigt über einen bekannten Text offen sein für das, was der Prediger sagt – und nicht in Gedanken reflektieren, was wir schon alles darüber gehört haben. Oder kaputte Beziehungen wieder versuchen zu kitten – und nicht immer darüber grübeln, wie böse der andere in der Vergangenheit zu uns war. Oder eine angemessene Sportart anfangen – und nicht davon schwärmen, wie athletisch man in jungen Jahren gewesen ist. Oder ein neues Hobby beginnen – und nicht immer die alten Briefmarken abstauben.

Wichtig bei alldem ist, dass ein neuer Schwung uns belebt und wir uns nicht von der Vergangenheit gefangen nehmen lassen. Der Satz: „Das haben wir schon immer so gemacht“ kann auch eine Ausrede für unsere Trägheit und Bequemlichkeit sein. Das Leben ist viel zu spannend und wertvoll, um im Gestern zu leben.

Ulrich Römer

11 | Zurückblicken ohne umzukehren

Jesus aber sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt zum Reich Gottes.

LUKAS 9,62 (LUTHER 1984)

Wie würde dieser Satz wohl in einem etwas moderneren Kontext lauten? Vielleicht so? „Wer seine Hand von der Tastatur nimmt und sieht zurück, der ist nicht geschaffen für das Reich Gottes.“ Oder vielleicht so? „Wer seine Arbeit reflektiert, der ist nicht geschaffen für das Reich Gottes.“

Moment mal! Heißt das jetzt, ich darf mich nicht mehr kontrollieren? Heißt das, wenn ich etwas mache, dann darf ich nicht zurückblicken, um daraus zu lernen? Könnte man meinen – oder!? Aber ich glaube nicht, dass das so gemeint ist. Ich glaube, dass wir unser Tun und Handeln überprüfen dürfen. Aber wir sollen uns im Prüfen nicht verlieren.

Paulus beschreibt das im Philipperbrief noch etwas genauer: „Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.“ (Philipper 3,13)

Also, nach hinten schauen ja, aber nicht um jeden Preis. Verlier dich nicht in den Erinnerungen. Es ist wichtiger, nach vorne zu blicken und mit dem in der Reflexion Gelernten das Ziel zu erreichen.

Jesus wartet auf dich.

Patrick Phillipsen

12 | Die wichtigsten Begleiter: Freunde

Und ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch aufgetragen habe. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn einem Knecht sagt der Herr nicht, was er vorhat. Ihr aber seid meine Freunde; denn ich habe euch alles anvertraut, was ich vom Vater gehört habe.

JOHANNES 15,14 UND 15 (HOFFNUNG FÜR ALLE)

Freunden kann auch mal der Kragen platzen, wenn sie mit dir reden, aber nur, weil ihr Herz für dich bis zum Hals schlägt.

Freunde stört es nicht, bei dir fernzusehen, auch wenn du schon längst ins Bett gegangen bist.

Freunde beten viel für dich und sagen dir: „Hab neulich mal kurz an dich gedacht!“

Freunde möchten deine Welt kennenlernen und entdecken immer neue Erdteile.

Freunde erleben dich mit verklebten Augen, ungewaschenen Haaren und sehen dahinter deine Einzigartigkeit und Schönheit.

Freunde können es sich leisten, bei einem Witz, den du erzählst, nach der Pointe zu fragen.

Bei Freunden kannst du nachts um halb drei klingeln, und sie fragen dich: „Tee oder Kaffee?“

Freunde reden manchmal blödes Zeug, weil sie wissen, dass du keine Goldwaage im Keller hast.

Freunde kennen sich nicht in deiner Brieftasche aus, dafür aber in deinem Kühlschrank.

Freunde geben dir im Winter ihr letztes Hemd und behaupten, sie wollten sich sowieso gerade sonnen.

Freunde machen es so ähnlich wie Gott: Sie mögen dich so, wie du bist, trauen dir aber zu, dass du dich verändern kannst.

Albrecht Gralle

13 | Profil

Matthäus 6,1 - 8

Habe ich noch ausreichend Profil auf meinen Reifen? Diese Frage stellt sich jeder Autofahrer, weil er weiß, dass fehlendes Profil die Sicherheit beeinträchtigt. Von Zeit zu Zeit muss man es deshalb überprüfen und, wenn nötig, in ein neues investieren.

Für Menschen, die Jesus Christus kennengelernt haben, ist das richtige Profil ebenfalls entscheidend: Welche Spuren hinterlasse ich? Welchen Halt bietet mein Profil in schwierigen Lebenssituationen? Ein solcher Profil-Check ist wichtig. Anhand der Bibel können wir uns immer wieder überprüfen.

Jesus Christus fordert uns in der Bergpredigt auf: „Habt acht auf eure Frömmigkeit“ (Matthäus 6,1, Luther 1984). Er weiß, wie schnell unser Glaube durch äußere Einflüsse Schaden nimmt. Wie schnell Dinge von uns Besitz ergreifen, die uns den Halt und das Vertrauen in ihn rauben. Darum hat Jesus dem Volk immer wieder entscheidende Wahrheiten mit auf seinen Weg gegeben. Es lohnt sich, diese (etwa im sechsten Kapitel des Matthäus-Evangeliums) genauer zu studieren. Da geht es um meinen Umgang mit dem Vater im Gebet, es geht um Dinge, die uns zu wichtig werden und Gott von seinem Platz verbannen. Es geht um wahre Größe, um die Liebe und Fürsorge unseres Vaters im Himmel, der uns in seinem Wort alles gibt, was notwendig ist, um in den Stürmen des Lebens zu bestehen.

Weil wir auf unsrem Lebensweg vielen negativen Einflüssen ausgesetzt sind, fordert uns Jesus heraus, immer wieder den Zustand unseres Lebens-Profils zu überprüfen. Das lässt sich nicht danach beurteilen, wie viel Lärm wir machen, oder nach der Größe unserer Abdrücke, die wir hinterlassen. Das Entscheidende ist, dass wir Jesus Christus zum Mittelpunkt unseres Lebens machen. Dann wird er dafür sorgen, dass wir für jede Witterung bestens gerüstet sein werden. Er gibt Liebe und Geborgenheit, wie niemand sonst sie geben kann. Bei Ihm sind wir so wertgeachtet, dass er sogar mit seinem Leben für uns bezahlte. Ich wünsche dir und Ihnen die Freiheit, die Jesus schenkt, und tiefes Vertrauen in seine Zusagen.

Hans Widmann

Keine halben Sachen

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