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Die Ausweglose Wüste

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Droom wusste es zu schätzen, dass Kramus ihm die gefährlichere Aufgabe anvertraute. Zweifellos war es auch gefährlich, durch die Stacheln Girgas zu ziehen und Trollgold zu suchen. Auch in den westlichen Ausläufen des Gebirges waren Wölfe und Felseber eine ständige Bedrohung. Aber Wölfe und Eber waren Tiere ohne wirklich große Intelligenz. Anders war die Gefahr, der sich Droom aussetzte. Er und sein Stoßtrupp, der die Elfen beobachten sollte, bekam es eventuell mit Untoten zu tun. Die Ausweglose Wüste war ein rauer, unwirtlicher Ort: ein einziger, großer Streifen Sand, der sich über den Norden Selakuns erstreckte und nur zwei kleine Halbinseln noch nördlicher frei ließ. Auf diesen Halbinseln hatten sich einst die Elfen angesiedelt, und jetzt wurden sie zum ersten Mal in der Geschichte der Orks wichtig.

Droom war stolz. Er musste durch die Wüste ziehen, mit Hunger, Durst und Untoten kämpfen, die extremen Savannen südlich von der Wüste aushalten und sich dann noch dem Risiko stellen, dass die Elfen ihn und seinen Trupp angreifen und auslöschen konnten. Droom war dauerhaft in Gefahr, doch das störte ihn nicht. Im Gegenteil. Er liebte die Gefahr. Je gefährlicher eine Aufgabe war, desto höher würde er gepriesen und gelobt werden, wenn er sie bewältigte. Und wenn er sie nicht bewältigte, sollten seine sterblichen Überreste in der Wüste verdorren und für immer in Vergessenheit geraten. Dann wäre er es nicht würdig, dass sich jemand an ihn erinnerte. Diese Denkweise hatte Kastro ihm eingeimpft.

Die Savannen südlich der Ausweglosen Wüste waren ein Ort, an dem Droom schon viele angsteinflößende Wesen gesehen hatte. Immer seltener wurden die beeindruckenden Elefanten, die früher hier gelebt hatten. Man nahm an, dass sie in südlichere Regionen von Selakun gewandert waren, um bessere Lebensbedingungen zu haben, oder sie waren von den Untoten ausgelöscht worden. Untote waren nicht viel mehr als Tiere. Zumindest hatte Droom bisher keinen Intelligenteren getroffen. Sie hassten das Sonnenlicht und sie konnten sich außer durch Zähneklappern nicht miteinander verständigen. Die meisten von ihnen waren nur nackte Skelette, andere hatten teilweise noch Hautfetzen an sich hängen. Doch sie waren hervorragende Kämpfer. Das mochte Droom an diesen „Tieren“ besonders. Wenn er gegen einen Wolf oder einen Felseber kämpfte, musste er nur kräftig genug zuhauen, um das Tier zu töten. Doch bei Untoten gab es zwei wesentliche Punkte zu beachten: Erstens entwickelte sich der Kampf mit einem Untoten häufig zu einem langen Einzelduell. Untote schwangen auch Waffen, manchmal sogar zwei oder drei, wenn sie ein Schwert oder Ähnliches in den Rippen stecken hatten. Sie kämpften, parierten, führten rasche Überraschungsangriffe aus … Sie waren richtige Gegner. Zweitens kämpften Untote lange und hörten erst auf, wenn man sie in Abertausende kleine Stücke zerschlagen hat. Um einen Untoten zu besiegen, musste man also auf ihn einschlagen wie auf einen Baum – bis er eben umfällt. Und das war die Phase des Kampfes, die Droom am meisten liebte – wenn er nur noch wild draufzuschlagen brauchte.

Seine Truppe bestand aus zwei Dutzend Kriegern, Kastro hatte ihm sogar ein Katapult zur Verfügung gestellt, um kleinere Siedlungen der Elfen, sollte er auf welche treffen, niederzureißen. Kastro hatte ihm einen klaren Befehl erteilt: Sucht nach Siedlungen der Elfen und zerstört sie. Aber was noch wichtiger ist: Tötet jeden einzelnen Elf. Ein klarer Befehl, und es würde Droom eine Freude sein, ihn auszuführen. Nur wenn er auf richtige Städte traf, die seine Kapazität überstieg, sollte Droom auf Kastro und die Streitmacht der Orks waren. Es hieß, die Elfen würden nicht kämpfen, sie hätten gar keine Krieger. Dies wäre Droom auch recht. So würde es eben Spaß machen, wenn er einfach nur zu metzeln brauchte – auch wenn es befriedigender war, kämpfende Gegner zu besiegen.

Ebenso grimmig entschlossen wie er waren auch die Gefährten seines Trupps. Sie fürchteten sich nicht vor den Untoten. Sie wurden alle unter Offizier Drooms Kommando und Führung ausgebildet und freuten sich auf Kämpfe, Schlachten und Blutvergießen – oder Blutlassen – ebenso wie er. Alle, die von Droom ausgebildet worden waren, kämpften nach folgender Regel: Je mehr Gegner du schlachtest, desto mehr bist du wert. Stirbst du, bist du wert- und ehrlos. Stirbst du, erweist du Kastro schlechte Dienste und verdienst es nicht, in seinem Volk zu leben. Ein Ork, der einem Kampf aus dem Weg ging oder floh, wurde von seinen eigenen Kameraden wegen Ehrlosigkeit verjagt, in manchen Fällen sogar hingerichtet. Und wenn es einen Ork gab, dem dieses Schicksal nie widerfahren würde, dann war es Droom.

Der Boden, auf dem sie ritten, war längst zu einer Sandwüste geworden und jegliche Art von Vegetation war schon lange nicht mehr gesehen worden. Ein großer Vorratswagen mit viel Wasser und Nahrung wurde von zwei Reitwölfen gezogen, bisher hatte noch niemand von den Vorräten gezehrt. Droom hatte dem Trupp befohlen, so lange wie möglich zu jagen und erst, wenn kein Wild mehr in der Nähe war, auf die Vorräte zurückzugreifen. Eine Situation, die ihnen die nächsten Tage oder Wochen erhalten bleiben würde. Kein Ork wusste genau, wie breit die Ausweglose Wüste war und wie weit man marschieren musste, um die saftigen, grünen Palmenwälder des Nordens zu erreichen, in denen die Elfen angeblich hausten. Die meisten Vermutungen und gewagten Berechnungen ergaben eine Zahl um fünf bis sechs Tage herum, wenn ein durchschnittlich alter Ork zu Fuß ging. Mit Reitwölfen sollte das Ganze doppelt so schnell gehen.

Droom führte die Truppe an, die sich keilförmig durch die Wüste arbeitete, stur nach Norden hielt und sich mithilfe von Karten und Kompassen orientierte, wodurch verhindert wurde, was in der Wüste leicht passieren konnte: dass man im Kreis läuft. Der ganze Trupp, zwei Dutzend Orks und Wölfe, plus die beiden Wölfe, die den Vorratswagen zogen, ordnete sich hinter Droom ein. Die Orkkrieger waren alle gleich ausgestattet. Jeder hatte nur einen leichten Stofffetzen über den Oberkörper geschlungen und jeder hatte den Helm abgenommen und ihn in einer Satteltasche oder im Rucksack verstaut. Alle Krieger, auch Droom, hatten sich vor der Reise durch die Wüste Bart und Haare abrasiert, um zusätzliche Hitze zu vermeiden. Auch das Fell der Reitwölfe war geschnitten worden. Die Reiter trugen alle eine Axt mit einem langen Holzstiel und einem Metallbeil, dessen Klinge so lang war wie der Arm eines Menschen. Orks konnten eine solche Waffe mit nur einer Hand schwingen, und daher hatten alle einen kleinen, runden Holzschild dabei, den sie im Moment auf dem Rücken geschnallt hatten. Drooms Ausrüstung unterschied sich nur darin von der Ausrüstung der anderen, dass der Stiel seiner Axt aus Metall und der Schild größer und eckiger war. Außerdem trug er Metallarmschienen, die seine kräftigen grauen Unterarme schützten.

Und so ritten sie durch die extrem langweilige Wüstenlandschaft, die überall gleich aussah. Blauer Himmel, eine sengende Sonne und flache Sandfläche so weit das Auge reichte. Der Trupp ritt weiter, bis die Nacht hereinbrach. Zur Dämmerung wurde eine Rast für Nahrungsaufnahme und andere körperliche Bedürfnisse gemacht, die Reitwölfe bekamen eine Pause und ihre Reiter übten sich im Zweikampf.

Der Himmel war dunkelblau und von kleinen Punkten der Sterne erleuchtet, als Droom abstieg. „Wir machen Rast“, verkündete er.

Ein Krieger fragte ihn mit grober Stimme und schlampiger Aussprache: „Wie lange, Offizier?“

„Bis ich sage, dass wir weiterreiten“, antwortete Droom. „Das kann bald sein, also esst und trinkt, solange ihr noch könnt“, fügte er hinzu.

Droom selbst war der Einzige, der es sich erlaubt hatte, seinen eigenen Wasserschlauch in die Satteltasche seines Reitwolfes zu legen. Er öffnete die Tasche und trank gierig aus dem Schlauch, bis er eine Pause machte, um Luft zu holen, dann trank er weiter. Nachdem er den Schlauch wieder verstaut hatte, bewegte er sich auf den Vorratswagen zu, wo sich Orks drängten, um schnell ans beste Stück zu kommen. Doch im Moment kam niemand an irgendetwas, denn Droom hatte den Schlüssel, der den Wagen öffnete und den Zugriff zu den Nahrungs- und Wasservorräten ermöglichte. Droom schlenderte durch den Sand langsam auf den Wagen zu, extra provokant, um die Orks noch mehr aufzuregen. Das würde sich im Kampf gegen Elfen oder Untote bezahlt machen. Droom konnte dem Drang nicht widerstehen, ein altes Orklied zu pfeifen, während er auf den Wagen zu ging, in aller Ruhe den Schlüssel aus seiner Tasche zog und schließlich das Schloss öffnete – und sich zuerst nahm.

Nachdem er sich genügend für sein Mahl genommen hatte, ließ Droom die anderen Orks zu dem Wagen. Er setzte sich neben seinen Reitwolf in den warmen Sand und begann, die ersten Bissen seines mit Salz haltbar gemachten Fleisches zu essen. Da es sehr salzig war, griff er gleich wieder nach der Satteltasche, in der sich der Wasserschlauch befand.

Als er aufstand, sträubten sich die Nackenhaare seines Wolfes. Das Tier begann beunruhigend zu knurren und nahm eine Sprunghaltung ein. „Was wird das denn?“, fragte Droom müde. Jetzt, wo endlich Pause war, regten sich die Wölfe auf. Drooms Tier bellte laut, die anderen taten es ihm gleich. Droom richtete seine Aufmerksamkeit auf die trostlose Umgebung. Es sah überall gleich aus. Nur als er nach Westen blickte, entdeckte er etwas, das ihn erregte. Gestalten erhoben sich aus dem Sand. Es war, als würden sie an einer unsichtbaren Schnur herausgezogen werden, denn sie bewegten keinen Muskel. Erst nachdem sie vollständig aus dem Sand gehoben waren, begannen gelbe Augen im Dunkel zu glimmen und Droom konnte Bewegungen ausmachen. Er griff nach einer Laterne und hob sie an, leuchtete in Richtung der Gestalten. Wie er vermutet hatte. Untote.

„Untote. Wir bekommen Besuch. Verteidigt euch!“, rief Droom. Sich zu verteidigen, war das einzig Sinnvolle, das man in so einer Situation tun konnte. Denn aus nicht erklärlichen Gründen waren Untote immer nur aufs Töten aus. Sie gingen ziemlich langsam und buckelig wie alte Menschen auf die Orks zu, Droom konnte viele unästhetische Unterschiede zwischen ihnen erkennen. Einem fehlte ein Kiefer, der andere hatte Fleischfetzen im Gesicht oder auf der Brust, dem nächsten fehlte ein Arm, ein anderer hatte ein Beil im Kopf stecken, anderen fehlte der Kopf. Droom hob seine Axt aus der Satteltasche und vollführte ein paar Übungsschwünge, bevor die Knochengestalten bei ihnen ankamen. Die Untoten zogen Schwerter und Äxte aus ihren Rippen oder Schädeln, und wenn sie keine Waffen in sich stecken hatten, brachen sie sich einen Arm oder ein Bein ab und schlugen damit zu.

„Greift sie an!“, brüllte Droom und lief mit einem animalischen Kampfschrei und erhobener Axt auf die Untoten zu. Die Orks folgten ihm grunzend und brüllend. Der Kampf begann. Droom kam beim ersten Untoten an und schwang seine Axt in einem weiten Bogen. Der Untote duckte sich nicht, sondern ließ die Axt scheppernd in seinen Brustkorb schlagen. Knochen zerbrachen, Splitter wurden in alle Richtungen davongeschleudert, der Oberkörper des Untoten knickte zusammen. Droom schlug dem kahlen Schädel mit der Faust ins Gesicht, während er den Stiel der Axt rasch anhob, um dem Untoten damit in den Kiefer zu schlagen. Der Fausthieb alleine reichte schon, um den Schädel des Untoten vom Rest des Körpers zu trennen. Er begann, sich zu wehren. Seine spitzen Finger gruben sich in Drooms Gesicht und packten zu, als wollte der Untote ihm das Gesicht herausreißen. Droom rammte mit den Hauern nach vorne und brachte noch mehr Knochen im Brustkorb zum Brechen. Damit verloren die Schultern und Arme des Untoten das letzte bisschen Halt zum Rest des Körpers und fielen klappernd in den Sand. Ein halber, breiter Ork-Brustkorb und zwei Beine. Das war alles, was von Drooms Gegner übrig war. Er spaltete ihn mit einem vertikalen Axtschlag noch einmal in der Mitte durch, woraufhin der Untote endgültig ausgeschaltet war. Mit einem weiten Schwung seiner Axt warf er einen weiteren zu Boden. Ein Reitwolf stürzte sich auf den liegenden Untoten und riss ihm die Fleischfetzen von der Brust, während der Untote versuchte, mit seiner Stachelkeule auf den Wolf einzuschlagen. Droom verhinderte dies, indem er die Hand, in der die Keule lag, mit einem gezielten Axtschlag abtrennte.

So sehr Droom auch das Geräusch von brechenden und splitternden Untotenknochen liebte und genoss, eines fehlte ihm im Kampf gegen die leblosen Apparate: Keiner von ihnen blutete. Droom vermisste die rote Flüssigkeit, die ihm in die Augen spritzte und ihn alles durch eine rote Brille sehen ließ, woraufhin er in einen wunderbaren Blutrausch verfallen konnte. Das Geräusch zerbröselnder Knochen war kein kompletter Ersatz dafür. Doch Droom ließ sich davon nicht aufhalten. Er kämpfte weiter gegen die Untoten, die zwar zahlenmäßig überlegen, von dem plötzlichen Sturmangriff der Orks aber vollkommen überrascht waren und sich unter diesen harten Angriffen und Hieben bald geschlagen geben mussten. Die Orks ließen ihnen aber keine Gelegenheit dazu. Droom und seine Kameraden zerschmetterten die Untoten, rammten sie im wahrsten Sinne des Wortes in den Boden. Droom und die Krieger, die allesamt von ihm ausgebildet worden waren, machten von der stärksten Waffe ausgiebigen Gebrauch, die ein Ork hatte: der unbändige Kampfrausch, der sich ihrer bemächtigte.

Während des Kampfes erlitten Droom und zwei Reiter eine leichte Verletzung, aber keiner von ihnen starb. Droom legte seine Finger auf eine schmale Schnittwunde und wartete, bis genug Blut herausgequollen war, um seine Finger komplett rot zu färben, dann strich er sich damit genussvoll im Gesicht herum. Er brüllte laut und angsteinflößend, während er den Kopf in den Nacken legte.

„Wir reiten weiter!“, verkündete er, während er wie ein wütendes Raubtier schnaubte, „Kastro hat uns befohlen, Elfen zu töten! Wir werden sie finden und auslöschen!“

Drooms Begleiter waren offenbar genauso versessen darauf, zu töten wie er. Der Kampf gegen die Untoten hatte sie zusätzlich angestachelt. Es war Kastros Einfluss, der sie zu wahnsinnigen Boten der Zerstörung machte. Kein Ork wäre vor Kastros Eintreffen auf die Idee gekommen, sein Gesicht mit Blut zu verschmieren. Jetzt machten es sogar alle in Drooms Trupp, wer keine Verletzung hatte, verpasste sich schnell eine, um diese Kriegsbemalung auflegen zu können.

Von einem Blutblick benebelt und vom Tötungswahn gepackt, stiegen die Orks auf und hetzten ihre Wölfe weiter nach Norden. Sie trieben die armen Tiere bis an ihre Grenzen und darüber hinaus.

Die Berechnungen, mit Reitwölfen zwei bis maximal vier Tage zu brauchen, würden sich als falsch erweisen. Blutdurstig, wie sie waren, würden die Orks noch vor dem nächsten Sonnenuntergang die Ausweglose Wüste verlassen haben und beweisen, dass sie sehr wohl einen Ausweg hatte – im Norden. Sie brachten eine Botschaft in Kastros Namen: Sie waren Boten der Zerstörung.

Kramus beobachtete streng, wie die wenigen Orks, die ihm geblieben waren, die Stollen in den Berg gruben und nach einer Trollgold-Ader suchten. Er ließ sich stündlich Bericht erstatten, doch bisher lautete das Ergebnis immer: „Noch nicht. Aber wir suchen weiter.“

Nicht nur einmal hatte sich Kramus von seinen Gefolgsleuten Sorgen und Ängste anhören müssen. Sie fürchteten den Schatzwächter. Er war eine mythische Kreatur, eine Gestalt mit einem Wolfskopf, Schlangen-Giftzähnen, dem langen Leib einer Schlange, Wolfsbeinen mit Adlerkrallen und Adlerflügeln. Kastro hatte den Schatzwächter als altes Volksmärchen der Orks abgetan und so erklärte auch Kramus den anderen Orks die Lage. Außerdem hieß es, der Schatzwächter würde über einen Haufen Trollgold, etwa so groß wie der Kopf eines Orks, wachen – in einer Höhle, hoch in den Wolken. Und damit weit über den Köpfen der Orks. Kramus und seine Arbeiter suchten am Fuße des Berges nach dem wertvollen Metall. Und sie würden es finden.

Der Ork, der für den Stundenbericht zuständig war, kam aufgeregt zu Kramus gelaufen. „Häuptling, wir haben einen einzelnen Klumpen Trollgold gefunden“, verkündete er mit keuchender Stimme, aber zufrieden.

Kramus blieb unbeeindruckt. „Wie groß?“, wollte er wissen. Der Ork streckte die Arme ein wenig aus und drehte die Handinnenseiten zueinander, im Abstand von etwa einem Meter. „So ungefähr.“

„Das ist genug. Mehr als genug“, sagte Kramus. „Bringt den Klumpen raus und ladet ihn auf die Wölfe. Für heute werden wir hier bleiben, morgen reisen wir zurück.“

„Jawohl, mein Häuptling“, erwiderte der Ork und lief zurück in den weiten Minenschacht, den sie mithilfe der Reitwölfe und einiger Tricks, die sie von Kastro gelernt hatten, gegraben hatten. Einer dieser Tricks hatte mit Magie zu tun. Kramus konnte nur einen Zauber wirken – er konnte sich tief eingraben oder sich durch feindliche Mauern schlagen, ohne Stunden und Tage damit zu verschwenden. Diesen Zauber hatte er angewendet und einen tiefen Schacht in den Berg geschaffen. Die Kleinarbeit hatte er die anderen machen lassen.

Das Trollgold war zum Greifen nahe. Kramus gestattete sich ein Lächeln. Er war erfolgreich.

Girga - Waldsterben

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