Читать книгу Sportpsychologie - Die 100 Prinzipien - Thomas Meyer - Страница 16
10 Entspannungsverfahren Ein entspannter Muskel ist nicht schlaff. Er ist weniger gespannt und locker.
ОглавлениеEntspannungsverfahren zählen in der Sportpsychologie zu den psychophysisch regulativ wirkenden Verfahren.
Regulieren bedeutet in diesem Fall: regeln, einstellen und ordnen. Das ist ein Verfahren zum Ordnen psychischer Zustände oder Handlungen, beispielsweise der Gedanken, Empfindungen, Gefühle.
Entspannungsverfahren können zur Regulation des aktuellen körperlichen und psychischen Befindens und zum Erwerb bzw. dem Lernen bestimmter Bewegungshandlungen eingesetzt werden, beispielsweise technisch korrekter Anläufe, Absprünge, Abwürfe, also zur Bewegungsregulation.
Die Realisierung einer sportlichen Handlung geschieht nicht einzig durch den Körper, also die Muskeln und Gelenke etc., sondern durch das Bewusstsein und Empfinden bzw. durch eine Absicht, einen Grund, ein Motiv. Auf solche Handlungsmotive einzuwirken, nennt man Handlungsregulation.
Die körperliche Wirkung geschieht über das vegetative Nervensystem und über die Regulation der Muskelspannungen. Damit kann Handeln zuverlässiger werden und können Bewegungen selbst beobachtet, wahrgenommen und reflektiert werden.
Entspannungsverfahren sollen helfen, die aktuelle Verbesserung der Befindlichkeit zu erreichen. Diese ist zum jeweiligen Zeitpunkt vermutlich unterschiedlich. Das heißt, dass die Befindlichkeit vor dem Wettkampf anders beschrieben wird als nach dem Wettkampf, was unter anderem auf das unterschiedliche Erregungsniveau zurückzuführen ist. Es stellt sich die Frage, inwieweit der Zustand der Erregtheit als positiv und angenehm empfunden wird bzw. in der Erregtheit, dass Wohlfühlen erreicht werden kann.
Entspannungsverfahren werden als Konzentrationstraining eingesetzt und bilden die Basis für die Durchführung des mentalen Trainings.
Wurde die Fähigkeit erworben, spontan einzelne Muskelketten zu entspannen, kann man im Wettkampf plötzlich auftretende muskuläre Anspannungen versuchen zu lösen. In diesem Fall kann dies als Handlungsregulation interpretiert werden. Die sportliche Bewegungshandlung soll wieder optimiert werden.
Die Wirkungen der psychophysischen Regulation von Entspannungsverfahren im Sport kann aus den Teilperspektiven der Psychoregulation, der Handlungsregulation und der Bewegungsregulation betrachtet werden.
VERWEISE:
→ Training (8)
→ Psychophysische Regulation (12)
→ Wohlgefühl (13)
→ Freies Bewegen (19)
→ Entspannung und Aktivierung (20)
→ Psychologisches Training (21)
→ Aqua Entspannung (23)
→ Konzentration (26)
→ Stressbewältigung (34)
→ Schlaf (59)
→ Beispiel Entspannung und Aktivierung für Bewegungseingeschränkte (90)
→ Entspannungstraining für Kinder (92)