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2.1 Psychoanalytische Metapsychologie als Psychologie des Unbewussten

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Freuds Ziel besteht erklärtermaßen darin, die Psychoanalyse als eine »Metapsychologie« zu formulieren, eine »hinter das Bewußtsein führende Psychologie« (Freud, 1985, S. 329). Das ist zu seiner Zeit ungleich origineller gewesen als es uns heute erscheinen mag. Denn das Vorhaben ist vor dem Hintergrund der sich gerade konstellierenden Psychologie seiner Zeit zu sehen und etwa im Kontext der Annahmen eines seiner akademischen Lehrer, Franz Brentano. Brentanos Intentionalitätslehre lässt sich als Teil einer naturwissenschaftlichen Psychologie begreifen, in ihr ist die Annahme entscheidend, dass Bewusstsein gerichtet ist, es ist Bewusstsein von etwas, statt ein reiner, objektloser Zustand. Eine Folgerung daraus ist, dass es widersinnig erscheinen muss, von der (gerichteten) Unbewusstheit von etwas auszugehen – mit der Konsequenz, dass das Unbewusste aus dem Gegenstandsbereich einer solchen Theorie des Psychischen ausgeklammert bleibt. Hier setzt Freud an und so erhält sein Anliegen einer Psychologie des Unbewussten seine besondere Bedeutung2.

Über den Verlauf seiner Arbeiten hinweg beschreibt Freud das Unbewusste in unterschiedlicher Weise, eingebettet in unterschiedliche Modelle des psychischen Apparates (vgl. Sandler et al., 1997). Freud geht dabei in seiner Arbeit Entwurf einer Psychologie (Freud, 1950a) (verfasst 1895, aber erst posthum veröffentlicht) auch von einem neuropsychologischen Modell aus, ferner steht zu Beginn der Entwicklung der Psychoanalyse das Affekt-Trauma-Modell im Zentrum, in dem (neurotische) Symptome derart verstanden werden, dass hier Vorstellung und Affekt nicht mehr als miteinander verbunden, sondern dissoziiert sind (aber die zugrundeliegende Verbindung psychisch wirksam ist). In veröffentlichter Form ist die Traumdeutung (Freud, 1900a) hier die Grundlage für das darauffolgende topische Modell eines Denkens in psychischen »Systemen«, dem topischen Modell, in dessen Rahmen Freud sich auch in den metapsychologischen Schriften (etwa 1911–1920) bewegt. Hier denkt er sich psychische Strukturen als »Systeme«: Bewusstsein (Bw), Vorbewusstes (Vbw) und Unbewusstes (Ubw).

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