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Abwehr

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Dabei geht es Freud um die Konzeption einer psychischen Abwehr (vgl. Storck, 2021). Zunächst einmal lassen die Verdrängung ( 5.2.1) beschreiben, also ein psychischer Mechanismus, der einer Vorstellung den Zugang dem Bewusstsein verwehrt. Da diese allerdings aufgrund ihres lustvollen Charakters zugleich immer weiter ins Bewusstsein drängt, muss einerseits die Verdrängung mehr oder minder kontinuierlich aufrechterhalten werden, andererseits treten weitere Abwehrmechanismen hinzu, die für eine psychische »Umarbeitung« der als solcher verpönten Vorstellung sorgen, etwa eine Verschiebung von einer auf eine andere Person. Eine solche Kompromiss- oder Ersatzbildung ist dann bewusstseinsfähig. Eine Vorstellung kann also in entstellter Form bewusst werden, darin wird der zugrundeliegende Wunsch zugleich ausgedrückt und verborgen.

Freud (1915e, S. 279) beschäftigt sich mit der Frage, wie sich nun Übergänge zwischen den psychischen Systemen im Rahmen seines topischen Modells beschreiben lassen. Er wendet sich gegen die Annahme einer Verdopplung von Vorstellungen zwischen den Systemen (einmal die umgearbeitete im System Bw und einmal die »eigentliche« im System Ubw), sondern führt eine sprachbezogene Konzeption ein (a. a. O., S. 300). Für ihn setzt sich eine bewusste/bewusstseinsfähige (Objekt-)Vorstellung aus zwei Teilen zusammen, der Sach- und der Wortvorstellung. Abwehrprozesse, zumindest neurotische, setzen an diesem Zusammenhang an, sodass die Sachen ohne die Worte (in Inszenierungen ohne Reflexion) oder die Worte ohne die Sachen (in einer unlebendig und affektleer wirkende Sprache und Form des Erlebens) vorgestellt werden (vgl. a. Lorenzer, 1970a, S. 96 ff.). Freuds Frage nach den Übergängen zwischen den Systemen – die er u. a. über die Annahme zwischen den Systemen wirkenden Zensuren beantwortet, was ihn letztlich zur Formulierung des Über-Ichs führt – lässt sich also sprachbezogen darüber beantworten, dass es sich über solchen Übergängen um Vorgänge im Zusammenhang des Umgangs mit (sprachlichen) Symbolen handelt (vgl. a. Zepf, 2006a).

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