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Warum ist Gärtnern so viel Arbeit?

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Ein Ziel eines ökologischen Gartens besteht darin, die natürlichen Zyklen wiederherzustellen, die durch konventionelle Gartengestaltung und Landwirtschaft unterbrochen wurden. Haben Sie sich jemals gefragt, warum ein Wald oder eine Wiese perfekt aussehen und kaum Krankheiten haben, ohne gepflegt zu werden, während ein Garten mühsame Arbeitsstunden erfordert? In einem Garten kommen Unkräuter noch immer hoch wie, na, Unkraut eben, und jede Pflanze scheint ihre eigenen seltsamen Flecken und Fraßinsekten zu haben. Dies geschieht, weil die meisten Gärten die Regeln der Natur ignorieren.

Sehen Sie doch, wie sich Gärten von natürlichen Landschaften unterscheiden. Die Natur tut nie nur eine Sache, und sie verabscheut nackte Erde, große Blöcke einer einzigen Pflanzensorte und Vegetation, in der alle Pflanzen die gleiche Höhe und Wurzeltiefe haben. Die Natur gräbt auch nicht um – in der Wildnis wird der Boden eigentlich nur dann durcheinandergebracht, wenn ein Baum umfällt und seine nach oben gewandten Wurzeln die Erde aufwühlen. Doch unsere Gärten sind virtuelle Schaukästen all dieser unnatürlichen Methoden. Ganz zu schweigen von unserem breit angelegten Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngemitteln.

Jede dieser unnatürlichen Gartentechniken wurde zu einem bestimmten Zweck entwickelt. Die Bodenbearbeitung z. B. vernichtet Unkräuter und bringt Luft an die Mikroben, die metabolisch aufgeladen eine Flut von Nährstoffen für ein schnelles Pflanzenwachstum freisetzen. Dies sind kurzfristig fantastische Vorteile für die Pflanzenden. Doch wir wissen mittlerweile, dass die Bodenbestellung langfristig die Fruchtbarkeit herabsetzt (diese aufgedrehten Mikroben verbrennen alle Nährstoffe und sterben dann), mehr Krankheit verursacht und die Bodenstruktur ruiniert, was eine Verdichtung des Ortsteins und massive Erosion zur Folge hat.

Die nackte Erde in einem typischen Garten, ob in einem frisch bestellten Beet oder zwischen sauber angeordneten Pflanzen, ist der perfekte Lebensraum für Unkrautsamen. Unkräuter sind einfach Pionierpflanzen, die durch Milliarden Jahre Evolution geformt wurden, um schnell gestörten, offenen Boden zu bedecken. Das tun sie unerbittlich auf dem kahlen Boden eines Gartens. Die nackte Erde wird auch mit dem Regen weggespült, wodurch mehr Bodenbearbeitung zum Auflockern der am Ende verschlammten, zerklüfteten Erde und mehr Dünger zum Ersetzen verlorener Nährstoffe nötig ist.

Dicke/Solide Blöcke der gleichen Pflanzenart sind zwar leicht zu säen und zu ernten, aber sie wirken wie ein »All you can eat«-Schild für Insektenplagen und Krankheiten. Schädlinge fressen sich an diesem ununterbrochenen Feld reichhaltiger Nahrung satt, während sie von Pflanze zu Pflanze springen und sich so stark vermehren, dass sie zur Plage werden.

Jede der oben genannten gebräuchlichen Techniken entstand, um ein bestimmtes Problem zu lösen, doch wie jeder zielgerichtete Ansatz lassen sie sich oft nicht so gut mit anderen Methoden kombinieren, die nur einem Zweck dienen, und verlieren das große Ganze aus den Augen. Das Gesamtbild ist hier, im typischen Garten, kein glückliches. Viel mühsame Arbeit, kein Platz für einheimische oder seltene Arten, kränkelnde Pflanzen auf der Intensivstation, Abhängigkeit von Ressourcen verschlingenden giftigen Chemikalien und, ganz allgemein, ein Rückgang von Gesundheit, Ertrag und Schönheit im Garten, wenn wir nicht ständig und mühsam eingreifen. Dennoch haben wir all dies als Teil der Gartenarbeit akzeptiert.

Es gibt auch andere Wege des Gärtnerns. Konventionelle Landschaften haben das Gewebe der Natur zerrissen. Wichtige Fäden fehlen. Wir können viele dieser unterbrochenen Verbindungen wiederherstellen und mit der Natur arbeiten, um unsere eigene Last zu verringern, ganz zu schweigen von den Kosten für die Umwelt. Warum soll man z. B. umgraben und enorme Mengen Dünger einarbeiten, wenn Würmer und anderes Bodenleben, kombiniert mit Fruchtbarkeit steigernden Pflanzen, ohne viel Arbeit die feinste Erde erzeugen? So macht die Natur das. Dann müssen wir nur die kleinen Mengen an Nährstoffen ergänzen, die durch die Ernte verloren gegangen sind. (Pflanzen bestehen überwiegend aus Wasser sowie etwas Kohlenstoff aus der Luft. Die winzigen Mengen an Mineralien, die sie aus der Erde holen, lassen sich leicht ersetzen, wenn man die richtigen Techniken anwendet.)

»Lass es die Natur machen« lässt sich auch auf Schadinsekten anwenden. In einer ausgeglichenen Landschaft geraten Krankheiten und Insektenprobleme selten außer Kontrolle. Denn in dem bunt gemischten, vielfältigen Garten, den wir durch dieses Buch gestalten lernen, ist jedes Insekt, jeder Pilz, jedes Bakterium oder jede potenziell invasive Pflanze von einem natürlichen Netz der gegenseitigen Kontrolle umgeben. Wenn eine Art zu zahlreich wird, macht ihre schiere Verfügbarkeit sie zu einer schmackhaften, unwiderstehlichen Nahrungsquelle für etwas anderes, das sie auf ein überschaubares Maß zurückschraubt. So funktioniert die Natur und das ist ein nützlicher Trick für den ökologischen Garten.

Einen gut ausgewogenen Garten schaffen bedeutet, etwas darüber zu wissen, wie sich die Natur verhält. Zu diesem Zweck bietet dieses Buch ein Kapitel über Ökologie für Gärtner und in den anderen Kapiteln sind viele Beispiele für die Prinzipien der Natur bei der Arbeit eingeflochten. Indem man die Methoden der Natur anwendet, sei es zum Anbau von Gemüse, Blumen oder Pflanzen für wildlebende Tiere, macht der Garten weniger Arbeit, ist weniger anfällig für Probleme und deutlich mehr wie die dynamischen, lebhaften Landschaften in der Natur. Diese Garten-Ökosysteme sind enorm einladend für die wilde Welt und die Menschen, bieten Nahrung und andere Produkte zur Selbstversorgung sowie Schönheit und Inspiration.

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