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Оглавление20: Das soll Amerika sein?
Unser Debütalbum hielt sich schon einige Zeit in den US-Charts, obwohl die Band noch nie in den Staaten getourt war. Nach Paranoid ging es also über den großen Teich. Wir nahmen unsere eigene Anlage mit, was sich als eine unserer dämlichsten Aktionen überhaupt herausstellte. Es war eine Laney-PA mit Laney-Türmen. Da wir keine Flightcases besaßen, wurden die Verstärker und Boxen im Laderaum des Jets ordentlich ramponiert. Black Sabbath kamen mit riesigen Erwartungen in New York an: „Klasse, hier spielt sich die Musikwelt ab. Wir können es kaum fassen.“
Doch der erste Gig fand in einem winzig kleinen Club namens Ungano’s statt, der an der West 70th Street lag. Angeblich sollte es der Laden sein, vergleichbar mit dem Londoner Marquee. Wir hätten niemals geglaubt, dass es so ein Scheißloch war. Ich vermute mal, dass sie uns in diesen Schuppen verfrachteten, weil dort angeblich die ganzen Agenten und Leute von den Plattenfirmen auftauchten.
Unser Roadie Luke wusste nichts über die unterschiedlichen Sicherungen in den USA. Als er die Anlage anschloss, ging sie sofort hoch.
„Verdammt noch mal, und was nun?“
Chaos brach aus, doch es dauerte nicht lange, bis Ersatzsicherungen organisiert wurden. Wir traten an zwei Abenden in dem Laden auf. Ich dachte nur noch: Das ist es also? Das soll Amerika sein? Ich war unglaublich enttäuscht. Am dritten Abend spielten wir im Fillmore East, was absolut phantastisch war.
Verdammt, die besaßen sogar Monitore … was für ein Unterschied zu Großbritannien! Endlich konnten wir uns auf der Bühne gegenseitig hören. Sogar Ozzys Gesang kam durch. Nach dieser tollen Erfahrung sahen wir nie wieder in den Rückspiegel.
Im Fillmore spielten wir mit Rod Stewart und den Faces. Wir kamen beim Publikum gut an, und Rod wurde praktisch von der Bühne gebuht. Das passierte auch bei der zweiten Show. Er wirkte nicht allzu glücklich. Da merkten wir, dass Black Sabbath das amerikanische Publikum packen und begeistern kann.
Die Amerikaner standen tatsächlich auf unsere Musik.
Da uns dort noch wenige kannten, dachten einige, Black Sabbath wäre eine Band mit schwarzen Musikern. Doch das Missverständnis hielt sich nicht lange. Es war unschwer zu überhören, dass wir keine Black Music spielten. Im Laufe der Tour bot sich die Gelegenheit, die Gigs anderer Gruppen zu sehen, zum Beispiel einen Auftritt der James Gang. Wir spielten mit ihnen im Fillmore West in San Francisco, und Joe Walsh, der Gitarrist und Sänger, der später bei den Eagles einstieg und mit ihnen den Welthit „Hotel California“ einspielte, zog sich dieses beschissene Angel Dust rein. Kurz vor der Show bat ihn Geezer: „Las mich nur mal kurz dran ziehen.“
Auch Ozzy konnte seine Finger nicht davon lassen. Die beiden dachten, dass es nur ein harmloser Joint sei. Geezer berichtete von üblen Halluzinationen auf der Bühne, die ihn zu Tode ängstigten. Black Sabbath zählte damals zu den Bands, die in Bezug auf Drogen nichts anbrennen ließen. Ich machte da nur selten mit. Zugegeben, ich war auch kein Heiliger, dachte aber, es sei klug, einen klaren Kopf zu bewahren. Zumindest bis zu einem gewissen Punkt.