Читать книгу Ich will dich ganz | Erotische Geschichten - Trinity Taylor - Страница 10
ОглавлениеDer Sex-Test - 8. Kapitel
Ethan hatte die Getränkekarte auf das Tischchen zurückgelegt und war aufgestanden.
Beide Frauen blickten in die Richtung, in die er guckte.
»Oh, mein Gott, es ist ein Mann«, sagte Melanie, die ihn als erste erblickte.
Grace konnte ihn nicht sehen, als er an beiden in einiger Entfernung vorbeiging, da eine weitere Palme im Weg stand. Erst als er kurz vor Ethan ankam, sah sie sein Profil. Graces Herz fing an zu rasen.
»Es ist Tyler«, flüsterte Grace.
»Quatsch!«, donnerte Melanie.
Als sich beide Männer die Hand schüttelten und der Ankömmling sich noch mehr drehte, erkannte Melanie ihn auch. »Mein Gott, du hast Recht!«
Beide Frauen starrten auf die Männer.
»Was haben die sich bloß zu erzählen?«, wollte Melanie wissen.
»Vielleicht kommen ja noch zwei Frauen, mit denen sie ihren Spaß haben wollen.«
»Du spinnst ja!«
»Wieso, Tyler macht es doch mit uns genauso.«
Entsetzt blickte Melanie ihre Freundin an. »Hör auf, so etwas laut auszusprechen!«
Grace schwieg. Sie wollte Melanie nicht unbedingt auf die Nase binden, dass Tyler sich sofort für heute Abend mit ihr verabredet hatte und sie unbedingt sehen wollte. Aber, warum war er hier und das ausgerechnet mit Ethan? Und obendrein würde er zu spät zu seiner Verabredung kommen: zu ihr!
Melanie ging los.
»Mel, wo willst du hin?«
»Lass mich los, Grace. Ich will wissen, was die beiden zu besprechen haben.« Schon lief sie geduckt hinter den Palmen Richtung Tisch, wo die Männer inzwischen Platz genommen hatten und sich unterhielten.
Grace beobachtete, wie Tyler auf die Uhr blickte und einen entschuldigenden Blick aufsetzte. Dann folgte sie mit den Augen einem Kellner, der zu Melanie ging und sie ansprach. Melanie schüttelte den Kopf und legte den Finger auf die Lippen. Der Kellner, dem dieses Gebaren anscheinend sonderbar vorkam, blieb an ihr dran, weshalb Melanie anfing, auf ihn einzureden. Schließlich nahm sie mit Entsetzen wahr, dass Ethan auf sie aufmerksam wurde, sich erhob und zu ihr ging. Auch Tyler drückte sich aus dem Sessel. Grace blieb in Deckung.
Melanie und er redeten erst ruhig, dann wurde sie lauter und zeigte auf Tyler. Dieser blickte sie nur ausdruckslos an. Dann sahen beide zu Tyler und Ethan sagte etwas. Melanies Gesicht wirkte geschockt und sie schrie: »Was bist du?«
Grace trat nun doch aus ihrem Versteck und kam in Tylers Blickfeld. Auch wenn er es sich nicht anmerken lassen wollte, er wirkte sichtlich erschrocken.
»Was geht denn hier vor?«, fragte Grace an Ethan gewandt.
»Ach, ihr kennt euch?«, fragte Tyler erstaunlich ruhig.
»Ja«, antwortete Ethan. »Das ist Grace, die Freundin meiner Frau.«
»Verstehe«, sagte Tyler kurz.
Graces Atem ging schnell, ihr Herz klopfte laut. Sie bemerkte, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Wäre sie in ihrem Versteck geblieben, hätte Tyler sie nicht mit Melanie in Verbindung gebracht. So konnte er sich vielleicht denken, was vor sich ging.
»Ich möchte es von dir selbst hören, Tyler! Bist du wirklich ein Callboy?« Melanies Stimme klang hysterisch.
Tyler blickte erst sie, dann Grace und dann wieder Melanie an. Schließlich nickte er kaum merklich.
Grace dachte, ihr würde der Boden unter den Füßen weggezogen werden. Er wurde bezahlt, mich zu vögeln, schrie es in ihrem Kopf. Sie spürte, wie ihr die Tränen in die Augen schossen. Doch sie wollte auf gar keinen Fall, dass Tyler das sah. Während Melanie noch wüste Beschimpfungen gegen ihn und ihren Mann ausstieß, drehte sich Grace um und ging.
Tyler war mit einem Satz bei ihr und zog sie am Arm zu sich herum: »Grace …«
»Lass mich los, Tyler. Oder heißt du gar nicht Tyler, ist das vielleicht dein Callboy-Name? Oder heißt du Mr. Fotograf?«
»Grace, das ist ein großes Missverständnis.«
»Für mich nicht. Es ist doch eigentlich recht eindeutig.« Grace kämpfte mit den Tränen.
»Ich möchte dir etwas dazu sagen.«
»Nein danke, ich habe für heute genug gehört.« Grace drehte sich zu Melanie. »Mel, ich ruf dich an. Bis morgen.«
»Grace, warte doch mal.«
Doch Grace war schon zum Ausgang geflüchtet. Sie rannte auf die Ocean Avenue zu ihrem Auto. Sie hatte den schönen Sonnenuntergang verpasst und sah noch am Horizont die letzten Rotfärbungen des Himmels. An ihrem Auto prangte ein Strafzettel. Niedergeschlagen ließ sie ihren Tränen freien Lauf.
***