Читать книгу Ich will dich ganz | Erotische Geschichten - Trinity Taylor - Страница 20
ОглавлениеScharfe Wasserspiele zu dritt - Teil 5
»Jetzt gehst du schon zweimal die Woche zu diesem blöden Schwimmen«, beklagte sich Milton.
»Es ist kein Schwimmen. Es ist ein ›Body-Workout‹-Kurs.«
»Mir egal, dann eben so ein blöder Body-Kurs.«
»Blöd ist er auch nicht. Er hält mich fit, macht eine straffe Haut und glücklich.«
»Pah, dass ich nicht lache: glücklich! Und was habe ich davon? Du kommst erst abends um halb zehn nach Hause, isst nichts mehr, verschwindest im Bett mit einem Buch und schläfst um halb elf ein. Und das ganze zwei Mal die Woche! Nicht zu vergessen, dass du dich zusätzlich jeden Freitagabend mit deinen Freundinnen triffst.«
»Ach, Milton. Nun sei doch nicht so engstirnig. Jeder braucht ein Hobby. Mach du doch auch irgendetwas.«
»Ich wollte mit dir tanzen gehen. Aber dazu hast du ja keine Lust.«
»Nein, ich finde Tanzen langweilig, und ich finde die Leute langweilig und ich finde die Gespräche danach langweilig. Man kann also zusammenfassend sagen: Ich find’s langweilig.«
»Sehr komisch!«
Judy verschwand kichernd im Badezimmer.
Eine Viertelstunde später lag sie mit einem aufgeklappten Buch im Bett. Milton kam bald nach. Doch er hatte keine Lust auf Lesen. Er wühlte sich unter der Bettdecke zu ihr herüber und streichelte ihre Brüste. Sofort wurden die Warzen steif.
»Nein, Milton, heute bitte nicht. Ich bin so kaputt.«
»Aha, verstehe. Super! Genau, wie ich es mir vorgestellt habe.«
»Nun sei nicht gleich beleidigt. Wir haben doch schon vor drei Tagen Sex gehabt.«
»Schon?! Ich hätte am liebsten jeden Tag Sex. Aber immer muss ich Rücksicht auf dich nehmen. Und jetzt durch diesen Kurs wird es wohl noch weniger werden.«
»Milton, das ganze Leben dreht sich doch nicht nur um Sex. Ich kann nichts dafür, dass du ständig geil bist. Außerdem sind wir fast ein Jahr zusammen. Da wird es eben weniger.«
»Nach knapp einem Jahr?! Wie soll das erst werden, wenn wir drei oder fünf Jahre zusammen sind, vielleicht sogar verheiratet?«
»Das ist Zukunftsmusik.«
»Für dich vielleicht! Ich frage mich die ganze Zeit, wann du wohl endlich zu meinen drei Heiratsanträgen Ja sagen wirst. Hast du es überhaupt vor?«
»Verdammt Milton, was ist denn mit dir los? Wieso setzt du mir die Pistole auf die Brust? Soll ich mich etwa jetzt und hier entscheiden?«
»Warum nicht? Das wäre mal etwas Ehrliches.«
»Willst du mir etwa unterstellen, dass ich unehrlich bin?«
»Nicht direkt, aber ich glaube, du wartest auf den Richtigen – wenn du ihn nicht schon längst neben mir laufen hast.«
Judy richtete sich im Bett auf und blickte ihn sauer an: »Ich glaub, du hast sie nicht mehr alle! Was unterstellst du mir denn da?!«
»Wenn dem nicht so ist, kannst du doch mit gutem Gewissen Ja zu meinem Heiratsantrag sagen.«
»Das werde ich nicht tun! Und schon gar nicht, nach dieser Szene. Es gibt nicht immer nur Schwarz oder Weiß. Es gibt auch andere Farben und Gründe.«
»Anderes dazwischen, oder andere Gründe sind nur Ausreden. Entweder jemand will, oder er will nicht.«
»Ich muss aber erst abwägen, ob du der Richtige bist, und momentan kommt es mir so vor, als ob du es auf gar keinen Fall bist!« Damit nahm Judy ihr Bettzeug und verschwand im Wohnzimmer. Milton kam ihr nicht hinterher.
***
Der nächste Tag war furchtbar für Judy. Sie erzählte von der Firma aus alles Christine. Diese verfluchte Milton und wünschte ihn zum Teufel. Sie bat Judy, sich schnellstmöglich von Milton zu trennen, er würde ihr nicht guttun. Doch Judy hatte auch schöne Zeiten mit ihm verbracht, und er war ein liebenswürdiger, gut aussehender Mann. Christine ließ Judy mit einem: »Das musst letztendlich du wissen«, zurück.
***
Judy war enttäuscht, dass es an diesem Abend keinen »Body-Workout«-Kurs gab. Der hätte ihr mit Sicherheit gutgetan und sie vor allem auf andere Gedanken gebracht. So hatte sie keine Lust, nach Hause zu fahren und wieder mit diesen sinnlosen Gesprächen konfrontiert zu werden. Von daher beschloss sie, einkaufen zu gehen.
Nachdem sie ein hübsches Paar Schuhe erstanden hatte, war ihr die Lust am Shoppen vergangen. Eine große Packung Eis würde ihrem Seelenheil wesentlich mehr helfen, als noch mehr Klamotten.
Der nächste Supermarkt war ihrer – mit der stillen Hoffnung, auf keinen Fall Milton zu begegnen, denn er war heute mit Einkaufen dran. Vorsichtig blickte Judy in den ersten Gang und überprüfte gleich den zweiten mit. Milton war nicht zu sehen. Schnell durchschritt sie den ersten Gang und erreichte die Tiefkühltruhe. Nachdem sie die Pizzen und den Brokkoli hinter sich gelassen hatte, fand sie endlich die lang ersehnten Eissorten. Sie griff zum Erdbeer-Sahne-Eis.
»Hey, Judy.«
Mit einem Ruck schwenkte sie herum. Ihr Herz hämmerte in der Brust. »Ron, was machst du denn hier?«
»Was ich hier mache? Schlittschuhlaufen. Und du?«
Sie wurde rot. »Ich ... äh …«
»Aha, Frustessen! Oder bekommst du Besuch und hast vergessen, den Dessert zu planen?«
»Alles drei zusammen: Ich bin mein eigener Besuch, wusste nicht, dass ich so unangemeldet vor meiner eigenen Haustür erscheine und muss vor Frust diese ganze tausend Liter Packung Eis in mich hineinschlingen.«
Ron lachte aus vollem Hals. »Hoffen wir, dass es sich bei der Packung um tausend Milliliter handelt!«
Judy schlug sich vor den Kopf, sagte: »Ach, natürlich!«, und wurde wieder rot. Er lächelte sie an.
»Hast du heute keinen Kurs?«, fragte Judy schnell, um die Lücke zu überbrücken.
»Nein, heute ist sozusagen mein freier Abend.«
»Aha, das ist gut.« Unsicher blickte sie in die Eistruhe.
»Wollen wir noch etwas trinken gehen? Ich lade dich ein«, schlug Ron vor.
»Nein, danke. Ich muss gleich nach Hause.«
»Falls es das Eis ist, was ruft, könnten wir das auch bei mir essen. Ich würde dich gerne füttern.« Damit legte Ron seine warme Hand auf ihre kalte.
Sanft entzog sie sich ihm, während das Herz ihr bis zum Hals klopfte. »Tut mir leid, das geht nicht.«
»Oh, verstehe. Dann wird wahrscheinlich Christine sauer, oder?«