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Elohim, der Schöpfer einer Welt, die es nicht (mehr) gibt.

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Warum wird also Gott so oft, auch von aufgeklärten Menschen, als Erklärung für Entstehung und Weiterbestehen der Welt zu Rate gezogen? Die Frage ist nicht leicht zu beantworten, aber wo die Logik aufhört, schimmert manchmal der Sinn der Dinge durch. Psychologische und soziale Erwägungen könnten uns eventuell weiterhelfen. Jedenfalls scheinen viele Menschen lieber eine wie auch immer geartete, auch wenn ungenügende, Antwort als gar keiner vorzuziehen.

Aber schauen wir uns an, wie vorsintflutlich der Hauptakteur der ersten Schöpfungserzählung, der Gott Elohim, denkt und handelt: Er kennt das Universum des einundzwanzigsten Jahrhunderts nicht. Und schon das ist ein schlechtes Zeugnis für einen Gott, den wir gern als allwissend haben möchten. Er schafft eine Welt, die jedes Teleskop heute in Frage stellen und als bloße Scheinwirklichkeit entlarven würde. Der Elohim erschafft Licht und Finsternis, also den Tag und die Nacht, und damit diese entsprechend – der Tag mehr, die Nacht weniger - erhellt werden, erschafft er eine große Leuchte für den Tag und eine kleine Sparlampe für die Nacht. Beide hängt er an die Himmelsdecke, die Sonne dort, wo der Tag anfängt, den Mond dort, wo die Nacht schwach erleuchtet werden soll. Nachdem Elohim Gott das Wasser und die Erde erschaffen hat, füllt er sie mit Tieren und Kräutern aller Art. Zum Schluss erschafft Elohim den Menschen als Mann und Frau und erklärt ihn zu seinem Abbild und seinem Stellvertreter auf Erden, damit er über alle Tiere und Gräser der Erde herrschen kann.

Nichts von unserem heutigen Weltbild kann man bei dieser armseligen Schöpfung erkennen. Elohim weiß nichts von unserer Welt, er kennt die unzähligen Galaxien des Universums nicht. Er kennt nur die Sterne, die er an die Decke des Himmels dekorativ hängt, damit sie bewundert werden können. Gott Elohim kennt die Asteroiden und das Planetensystem der Sonne nicht, von den schwarzen Löchern ganz zu schweigen.

Und den Menschen hat er nach seinem eigenen Bild als Mann und Frau erschaffen. Auch da seien einige Fragen erlaubt: Ist auch Elohim selbst Mann und Frau? Und, auch wenn diese Frage banal erscheint, hier eine zweite: Hat Elohim die Menschen auch mit intersexuellen Merkmalen erschaffen? Solche Menschen sind zwar nicht die Mehrheit, sie sind aber auf der Erde anwesend. Wie erklärt sich Gott Jahwe diesen Kunstfehler? Sind die Chromosomen erst viel später durcheinander geraten? Und warum konnte Elohim nicht eindeutig alles für alle Zeiten festlegen?

Heute ist die Wissenschaft so weit, dass sie im Labor Hybride mit Zellen von Schaf und Mensch oder von Schwein und Mensch züchtet. Als Grund wird die Züchtung von Naturgebilden angegeben, aus denen Organe gewonnen werden, die dem Menschen implantiert werden können, also die Züchtung von Ersatzteilreservoirs für den Menschen. Auch ein Affe wurde im Labor gezüchtet. Vielleicht wird die Wissenschaft früher oder später - und da muss ich gestehen, dass ich mich an diese Idee auch noch nicht gewohnt habe - einen Menschen im Labor züchten. Auch davon hatte unser Elohim bei der Erschaffung seiner Welt gar keine Ahnung.

Es mag sein, dass diese und spätere Wiedergaben des biblischen Textes naiv erscheinen, weil sie den Text wörtlich verstehen. Naiv ist das alles nicht. Man muss die biblischen Texte erst nehmen, so wie sie sind und so wie sie gemeint sind. Deren Wiedergabe ist nur vordergründig eindimensional. Dahinter blitzt die eigene naive Weltvorstellung der biblischen Texte selbst durch.

Elohim kann nicht der Schöpfer unserer heutigen Welt sein, weil er sie einfach nicht kennt. Oder sollten wir vielleicht andersherum meinen, dass Elohim nur eine Welt erschaffen konnte, die die damaligen Menschen kannten? Soll dann Gott Elohim eventuell das Weltbild der Menschen übernommen haben? Oder wurde Elohim selbst von den damaligen Menschen auf der Basis des damaligen Weltbildes erschaffen?

Ist der Mensch das Ebenbild Gottes oder Gott das Ebenbild des Menschen?

Hier einige ‚Beschreibungen’ der Tätigkeit des Gottes Elohim: Gott schuf, Gott sah, Gott sprach, Gott nannte, Gott machte, lasst uns den Menschen machen (Gen. 1). Und: Gott vollendete am siebten Tag sein Werk und ruhte am siebten Tag (Gen. 2,1-4). So denken ja die Menschen. Gott ist dem Menschen sehr ähnlich.

Der liebe Gott Allahu akbar

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