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Geleitwort

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Mehr als je zuvor bietet eine Berufsausbildung eine hervorragende Grundlage für die Karriere. Im Handwerk sind die Möglichkeiten besonders vielfältig, die Bandbreite reicht vom kreativen Kunsthandwerk bis zur handwerklichen Fertigung und Installation mit neuesten digitalen Technologien. Und während die Industrie die Umsetzung der „Produktion-4.0“ als Zukunftsvision entwirft, sind viele mittelständische Handwerksbetriebe schon längst darin angekommen. Das Handwerk kann neue Anforderungen in der Fertigung, in der Installation und in der Arbeitsorganisation oft innovativer und flexibler umsetzen als schwerfällige Großkonzerne.

Um dies leisten zu können, brauchen moderne Handwerksbetriebe gut qualifizierte und hoch motivierte Fachkräfte, und das beginnt mit den Auszubildenden. Hier sieht sich das Handwerk nicht nur in Konkurrenz zu Ausbildungsangeboten in Industrie, Handel und Dienstleistungen. Weil immer mehr Jugendliche die Schule mit dem Abitur abschließen, steht das Handwerk zusätzlich im Wettbewerb mit den Hochschulen. Hier gilt es, den leistungsstarken Schulabsolventen die guten Karriereperspektiven nach einer beruflichen Ausbildung deutlich zu machen. Es lohnt sich aber auch, bisher verborgene Talente zu entdecken. Aus meiner Arbeit für zwei Stipendienprogramme für berufliche Talente kenne ich inzwischen Hunderte Beispiele, wie aus oft mäßigen Schülern tolle Azubis wurden und später besonders engagierte und kompetente Fachkräfte.

Zu den Gradmessern für einen attraktiven Beruf zählen bei den meisten die Verdienstmöglichkeiten, aber für viele genauso die berufliche Sicherheit. Hier braucht sich das Handwerk nicht zu verstecken. Während sich viele Jungakademiker nach dem Studienabschluss jahrelang in schlecht bezahlten und befristeten Jobs über Wasser halten müssen, sind Fachkräfte mit Handwerksausbildung gefragt und verdienen oft mehr als Studienabsolventen.

Geld ist aber nicht alles. Für immer mehr junge Berufstätige ist es wichtig, bei der Arbeit Ideen einbringen zu können. Wer bei der Entwicklung von Lösungen mitgestalten kann, ist bereit, Höchstleistungen zu bringen. Das vorliegende Buch bietet hierfür zahlreiche Beispiele.

Ein weiteres Thema, das der Autor anspricht, ist die Weiterbildung. Vorausschauende Handwerksbetriebe unterstützen die weitere Qualifizierung der Mitarbeiter, das zahlt sich mit zusätzlichem Know-how für den Betrieb schnell aus.

Die Förderung von Weiterbildung ist auch ein Anliegen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, das dafür gleich mehrere Instrumente entwickelt hat. Eine Förderung für anspruchsvolle (und kostspielige) Lehrgänge bietet das Programm mit der langen offiziellen Bezeichnung „Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz“ – besser bekannt unter der Bezeichnung „Meister-BAföG“ (http://www.meister-bafoeg.info/​). Die Vorbereitungslehrgänge zur Meisterprüfung sind dabei die Klassiker. Das Meister-BAföG ist eine Mischung aus Zuschüssen, die nicht zurückgezahlt werden müssen, und einem zinsgünstigen Darlehen. Bei bestandener Prüfung werden zusätzlich 25-Prozent des Darlehens erlassen.

An Berufseinsteiger, die nach dem Ausbildungsabschluss noch mehr lernen wollen, richtet sich das Weiterbildungsstipendium (www.weiterbildungsstipendium.de). Bewerben können sich junge Menschen unter 25 Jahren, die einen besonders guten Ausbildungsabschluss und/​oder einer Platzierung unter den ersten drei bei einem beruflichen Leistungswettbewerb vorweisen können. Bundesweit profitieren jährlich rund 6.000 berufliche Talente von dieser Förderung. Für die Handwerksberufe werden die Weiterbildungsstipendien von den Handwerkskammern vergeben.

Eine Ausbildung im Handwerk eröffnet inzwischen auch den Zugang zu einem Hochschulstudium – auch ohne Abitur. Handwerksmeister können dabei oft ihre vorhandenen Qualifikationen anrechnen lassen. Auch für diese Zielgruppe gibt es eine Förderung: Das Aufstiegsstipendium unterstützt Fachkräfte mit Berufsausbildung und mehrjähriger Praxiserfahrung bei einem Erststudium (www.aufstiegsstipendium.de). Die Besonderheiten: Das Aufstiegsstipendium ist auch für ein berufsbegleitendes Studium möglich, zudem können sich auch Fachkräfte im Alter von über 30 Jahren bewerben.

Neue Aufgaben und neue Technik sind auch für das Handwerk eine ständige Herausforderung. Das lebenslange Lernen wird in Zukunft eine Voraussetzung für den dauerhaften Erfolg sein. Es lohnt sich daher für Betriebsinhaber, für sich und die Mitarbeiter eine Weiterbildungsstrategie zu entwickeln und dabei auch die Fördermöglichkeiten im Blick zu haben. Dann ist das Handwerk für die „Produktion-4.0“ gut gewappnet.

Andreas van Nahl

(Andreas van Nahl ist Referent bei der Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung)

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