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Weltumrundungen und anderes

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Zu Fuß von Kalifornien nach Brasilien? Kein Problem für einen echten Norddeutschen! Das schafft er in knapp 1 Minute. Einmal ganz um England herum? Dauert bummelig eine Viertelstunde – für den Untrainierten. Sportliche Nordlichter schaffen dagegen sogar eine komplette Weltumrundung in 3 Minuten 59 Sekunden ...

Gerade Schleswig-Holstein glänzt durch höchst originelle Ortsnamen, die das Flair der Globalisierung verbreiten. Die Herkunft dieser Namen ist zumeist durch schöne Legenden belegt. So soll der Name Kalifornien für das kleine Dorf an der Ostseeküste bei Kiel folgendermaßen entstanden sein: Vor dem Gestade ging einmal in einem Sturm ein Schiff namens California unter. Das Namensschild dieses Seglers wurde an den Strand gespült und von einem Einheimischen gefunden. Stolz hängte er es vor seinen Hof – und prompt hatte dieser nun seinen Spitznamen weg, aus dem später die offizielle Ortsbezeichnung entstand. Der Nachbar des Neu-Kaliforniers soll daraufhin neidisch geworden sein, weil er sich auch so einen mondänen Titel für seine Stallungen wünschte. Schließlich hängte er einfach ein handgemaltes Plakat mit der Aufschrift Brasilien davor. Fertig war der neue Ortsname. Die beiden Flecken liegen nicht einmal 100 Meter auseinander; man kann bequem entlang der Küstenpromenade von einem zum anderen schlendern.

Auf der anderen Seite der Schleswig-Holsteinischen Halbinsel befindet sich an der Nordsee, nahe des Heilbades Nordstrand, der Flecken England. Hier ist kein Schiff gesunken und niemand wollte besonders originell sein. Der Name sagt schlicht das aus, was er buchstäblich bedeutet: „Enges Land“. Vermutlich, weil die paar Häuser, die es hier gibt, zwischen zwei Deichen eingequetscht liegen.

Etwas weiter im Süden, in Eiderstedt, liegt Welt. Immerhin mehr als 200 Bewohner zählt dieser Ort, der als einer der ältesten in dieser Gegend gilt. Der Ursprung seines Namens liegt im Dunkeln. Vermutlich stammt er vom Niederdeutschen Wehle ab – so nennt man einen Teich, der nach einer Sturmflut durch nicht wieder abgeflossenes Wasser entsteht.

Bequem kann man alle diese Orte in ein paar Stunden abfahren. Wen dann das Fernweh gepackt hat, der kann via Niedersachsen auch noch nach Amerika einreisen (bei Friedeburg), das danebenliegende Russland besuchen und Abstecher nach Ägypten (Neunkirchen) oder Texas (Groß Oesingen) machen.

Vielleicht noch interessanter ist die Metaphysische Reiseroute, die gleichfalls nur im Norden realisierbar ist: Man startet im Fegefeuer im Kreis Rendsburg oder alternativ in Lübeck, überquert geläutert die Elbe und gelangt im Alten Land direkt bis an die Himmelspforten. Wahlweise kann man dann ins Himmelreich am Rübenberge, in Wilhelmshaven oder in Dithmarschen einziehen.

So oder so ... oder vielleicht auch ganz anders: Jeder Norddeutsche wird diese Tour mindestens einmal machen müssen – spätestens nach seinem Ableben.

50 Dinge, die ein Norddeutscher getan haben muss

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