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Auf der Suche nach lang Verschollenem

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Für lange Zeit blieb die memoria Petri unangetastet, bis man eben den testamentarisch verfügten, würdigen Ort für die Beisetzung von Pius XI. suchte. Bei den Ausschachtungsarbeiten für die Grabstätte des Pontifex stieß man auf eine Nekropole, eine Totenstadt, und so bedeutsame Funde, dass man deren Entdeckung dem amtierenden Papst unter großer Geheimhaltung mitteilte. Pius XII. (1939–1958) beauftragte die Dombauhütte von St. Peter mit eingehenden Ausgrabungen, die fast ein ganzes Jahrzehnt andauerten.

Eine Equipe von Archäologen – Prälat Ludwig Kaas, der technische Leiter der Dombauhütte, und die Professoren Engelbert Kirschbaum SJ, Antonio Ferrua SJ und Enrico Josi – stößt auf die Überreste einer aedicula, eines kleinen Bauwerks, das mit dem Tropaion des Gaius identisch scheint. Das eigentliche Grab ist leer, aber in der Stützmauer des Tropaion entdecken die Archäologen Gebeine. Diesen Gebeinen wird jedoch wenig Aufmerksamkeit geschenkt – warum, bleibt rätselhaft und wird später zu Spekulationen und Verdächtigungen führen. Prälat Kaas übergibt den Fund einem Mitarbeiter der Dombauhütte von St. Peter zur Verwahrung. Zu genaueren Untersuchungen kommt es nicht, für die päpstlichen Archäologen steht jedoch fest, dass die Grabstätte des Apostelfürsten aufgespürt wurde. 1950 lässt Papst Pius XII. verkünden: »Das Grab des Apostelfürsten ist wiedergefunden worden! Die Riesenkuppel wölbt sich genau über dem Grab des ersten Bischofs von Rom, des ersten Papstes, einem zunächst äußerst bescheidenen Grab, über dem aber die Verehrung der späteren Jahrhunderte in wunderbarer Folge der Bauten das größte Heiligtum der Christenheit entstehen ließ.«

Päpste. 100 Seiten

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